Keine Grundgesetzänderung für Hochrüstung und Kriegstüchtigkeit! Reden statt rüsten!
Die CDU/CSU als vermutliche zukünftige Kanzlerpartei versucht noch vor der Installierung der neuen Regierung, zusammen mit der SPD und der noch regierenden GRÜNEN-Partei in einem unglaublichen Coup das Grundgesetz erneut zu ändern, um dieses Mal Hunderte Milliarden Euro Kredite für die militärische Hochrüstung zu bewilligen. Damit soll der Waffenexport in die Ukraine weiter angekurbelt und die Bundeswehr „kriegstüchtig“ gemacht werden. Die Angst vor einem Angriff Russlands auf NATO-Gebiet dient als Begründung, wie schon bei der geplanten Stationierung der US-Mittelstreckenwaffen auf deutschem Boden. Beides wird uns verkauft als Abschreckung gegen Russland, das uns bedroht. Die Mittelstreckenwaffen sind aber keine Abschreckung, sondern Angriffswaffen. Das Schüren von Angst gegen den östlichen Nachbarn war schon zweimal erfolgreich, um die Deutschen bereitwillig dazu zu bringen, einer immensen Aufrüstung zuzustimmen, die letztlich in Weltkriegen endeten. Eine Angst, die keine Grundlage hat, weil für einen solchen Angriff eine mindestens dreifache militärische Überlegenheit Russlands in den Hauptwaffensystemen seines Heeres und seiner Luftwaffe nötig wäre. Die Angst wäre nicht einmal dann gerechtfertigt, wenn die EU oder die europäischen NATO-Staaten auf sich allein gestellt blieben, denn sie verfügen schon heute auch ohne die USA über eine zwei bis dreifache Überlegenheit. Das martialische Aufrüstungsgebaren der deutschen Regierung und der EU-Kommission, die zusätzliche 800 Milliarden Euro Schulden für denselben Aufrüstungszweck locker machen will, befeuert die gegenseitige militärische Aufrüstung in Europa, steigert die Inflation, belastet zukünftige Generationen und versucht eine europäische Militärunion zu bilden, die als Globalplayer in einer multipolaren Welt Machtpolitik betreibt – und das unter deutscher Führung.
Wir protestieren gegen die Grundgesetzänderung zur Aufrüstung der Bundeswehr und fordern die Bürgerinnen und Bürger überall im Lande auf, vom 13.März (1. Lesung im Bundestag) bis 18. März (2./3.Lesung und Abstimmung) örtliche Protestaktionen zu organisieren.
Eine solche nie dagewesene Aufrüstungsorgie darf von der Friedensbewegung nicht unbeantwortet bleiben.
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/03/kundgebung-gegen-aufrstung_15032025_018_54389082677_o.jpg8111219jnkhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngjnk2025-03-17 00:53:492025-11-05 18:51:26Aktionstage der Friedensbewegung gegen Grundgesetzänderung
Sr. Maria Restituta Kafka SFCC (* 1. Mai 1894 in Hussowitz bei Brünn, Österreich-Ungarn als Helene Kafka; † 30. März 1943 in Wien) war eine österreichische Ordens- und Krankenschwester und Märtyrerin, die sich während der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich den Machthabern widersetzte. Papst Johannes Paul II. sprach sie 1998 selig.
Helene Kafka wurde als viertes von sieben Kindern des Schuhmachers Anton Kafka und der Maria Stehlík geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zog die Familie nach Wien-Brigittenau. Dort besuchte sie die Volksschule, die dreijährige Bürgerschule und später die einjährige Haushaltungsschule in Wien-Innere Stadt. Nach einigen Jahren als Hausmädchen wurde sie 1914 Hilfspflegerin im Krankenhaus Lainz. Mit 19 Jahren trat sie der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von der christlichen Liebe (auch bekannt als „Hartmannschwestern“) bei und nahm den Ordensnamen Maria Restituta an. Nach dem Ersten Weltkrieg kam sie 1919 als Operationsschwester ins Krankenhaus Mödling und brachte es bis zur Oberschwester der chirurgischen Abteilung,
Auch das Krankenhaus Mödling blieb nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 nicht verschont. Schwester Restituta weigerte sich, Kruzifixe aus den Krankenzimmern zu entfernen. Sie lehnte es zudem ab, „arische“ Patienten gegenüber „fremdrassigen“ zu bevorzugen. Diese Haltungen und zwei von ihr diktierte regimekritische Texte wurden ihr zum Verhängnis. Der Chirurg Lambert Stumfohl, Mitglied der SS, denunzierte sie.
Am 18. Februar 1942 (Aschermittwoch) wurde sie im Operationssaal von der Gestapo verhaftet.
Am Oktober 1942 verurteilte eine Kammer des Kammergerichts sie wegen „Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode.
Am 30. März 1943 wurde Maria Restituta Kafka im Wiener Landesgericht durch Enthauptung hingerichtet. Wie bei den anderen Opfern des Nationalsozialismus, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Glaubens oder aus politischen Gründen durch den nationalsozialistischen Staat zu Tode gebracht wurden, wird ihre Hinrichtung heute als Ermordung betrachtet.
Trotz kirchlichen Wunsches wurde der Leichnam nicht der Ordensgemeinschaft übergeben, sondern anonym in der sogenannten 40er-Gruppe des Wiener Zentralfriedhofs verscharrt (Reihe 30, Grabnummer 158). Dort liegen etwa 2700 Tote.
Am 21. Juni 1998 wurde Sr. Restituta während des Papstbesuchs in Wien durch Johannes Paul II. auf dem Heldenplatz seliggesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober, der Tag des Todesurteils 1942. Es sind einige Plätze, Straßen und Einrichtungen nach ihr benannt.
Änne Meier
Änne Meier (* 3. Januar 1896 in Baltersweiler; † 20. Juli 1989 ebenda) war eine deutsche katholische Volksschullehrerin, Fürsorgerin und ein KZ-Häftling.
Änne Meier wurde als fünftes von sieben Kindern geboren. Ihr Vater, Johann Meier, war Ackerer und Bäcker, ihre Mutter, Katharina geb. Klein, stammte ebenfalls aus einem landwirtschaftlichen Betrieb. Ihre sittlich-moralische Prägung erfuhren die Familienmitglieder durch den katholischen Glauben, dem auch Änne Meier sehr nahestand. Familientradition war ein ausgeprägtes Engagement im kommunalpolitischen Bereich. Änne Meier durchlief als Mädchen eine für die damalige Zeit sehr gute schulische Ausbildung. Sie dürfte wohl die Erste im Dorf gewesen sein, die die höhere Mädchenschule in St. Wendel erfolgreich durchlief. Danach besuchte sie während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1917 das Staatliche Lehrerinnenseminar in Saarburg.
Von 1917 bis 1919 erhielt Änne Meier ihre erste Anstellung als Aushilfslehrerin in Brücken (bei Birkenfeld). Nach Kriegsende kamen etliche Lehrer aus dem Feld zurück und beanspruchten ihre ursprünglichen Positionen an ihren Schulen. Dadurch wurde die Zahl der Lehrer zu groß, und Änne Meier musste als Junglehrerin aus dem Schuldienst ausscheiden.
Die staatliche Sorge für das Heer der aus dem Krieg heimkehrenden Verwundeten und Hilfebedürftigen führte zu einer Neuinstallation von staatlichen Fürsorgeämtern in den größeren Kommunen und Kreisen. Änne Meier fand Interesse an der Sozialen Hilfe und begann 1919 ein Studium der Sozialpädagogik, -wirtschaft und -hygiene an der Katholischen Sozialen Frauenschule in Heidelberg. Nach erfolgreichem Studium arbeitete sie ab 1921 im Kreiswohlfahrtsamt Homburg und ab 1925 beim St. Ingberter Amt. In ihrer Heidelberger Zeit kam Änne Meier mit katholischen Jugendverbänden in Berührung. Zugang zur Katholischen Soziallehre erhielt sie durch engeren Kontakt mit dem katholischen Priester Romano Guardini, dem Journalisten Walter Dirks und weiteren Mitgliedern der katholischen liturgischen Erneuerungsbewegung (Zeit des Nationalsozialismus).n der Zeit der aufkommenden nationalsozialistischen Denkschemata engagierte sich Änne Meier im Bund katholischer Pfadfinder und führte dort die Gruppen in den „Gauen“ Pfalz, Saarpfalz und Republik Baden. Weiterhin vervielfältigte sie Hirtenbriefe und Predigten des Münster’schen Bischofs und NS-Gegners Clemens August Kardinal Graf von Galen („Galenbriefe“), was in Zeiten der NSDiktatur mit erheblichem persönlichem Risiko verbunden war. Etwa um 1930 widmete sich Änne Meier dem Krankheitskomplex der Tuberkulose, einer seinerzeit unheilbaren Krankheit, deren epidemisch wirkendes Potenzial medizinisch noch nicht beherrschbar war. Sie legte erbbiologische Stammbäume an, die möglicherweise Erbkrankheiten hätten nachweisen können. Entsprechend der NS-Ideologie, die körperlich und geistig geschädigte Menschen als „unwertes Leben“ brandmarkten und auslöschen wollten, war das Material Änne Meiers für die NS-Eugeniker interessant. Trotz erheblicher Restriktionen durch ihre Vorgesetzten weigerte sie sich, ihr Material herauszugeben.
Die Gestapo nahm Änne Meier am 21. Januar 1942 fest; sie erhielt in der Strafanstalt Lerchesflur (Saarbrücken) zehn Wochen Einzelhaft, die von der Gestapo als „Schutzhaft“ deklariert worden war. In deren Begründung hieß es: „… wegen fanatischen Einsatzes für die katholische Aktion, dadurch dass sie Hetzbriefe vervielfältigte und weiterverbreitete und so den Zusammenhalt zwischen Front und Heimat zu untergraben unternimmt.“ Am 11. April 1942 wurde Änne Meier als politischer Häftling in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verlegt und erhielt die Häftlingsnummer 10 397. Nach der Befreiung des Konzentrationslagers am 28. April 1945 schlug sich Änne Meier bis Mitte Juli 1945 in ihren Heimatort Baltersweiler durch.
Ab Oktober 1945 arbeitete Meier wieder in ihrem ursprünglichen Beruf als „Fürsorgerin“ (heute Sozialarbeiterin) im Landratsamt des Kreises St. Wendel. So gründete sie gemeinsam mit ehemaligen Mithäftlingen die „Lagergemeinschaft Ravensbrück“, die versuchte, die Geschehnisse zu verarbeiten und sich gegenseitig Unterstützung zu gewähren. Weiterhin engagierte sie sich im saarländischen Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) . Auch im christlich-katholischen Bereich wirkte sie als Mitbegründerin der Pax-Christi-Bewegung des Bistums Trier. 1988 wurde ihr von Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz 1, Klasse verliehen. 1989 starb Änne Meier im Alter von 93 Jahren. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof in Baltersweiler. In ihrem Heimatort Baltersweiler wurde eine Schule nach ihr benannt, die „ÄnneMeier-Schule für Geistig Behinderte Kinder und Jugendliche“. Das Adolf-Bender-Zentrum hat Änne Meier eine eigene Wanderausstellung gewidmet, die bei dem Zentrum buchbar ist. Im Mai 2014 wurde ein Platz in der Ortsmitte ihres Heimatdorfs Baltersweiler nach Änne Meier benannt. Der Platz gehört zu der Reihe „Orte gegen das Vergessen“; die Orte sollen an die Geschichte jüdischer Bürger im St. Wendeler Land erinnern.
Maria Karolina Elisabeth Grollmuß
Maria Karolina Elisabeth Grollmuß (sorbisch Marja Grólmusec) (* 24. April 1896 in Leipzig; † 6. August 1944 in Ravensbrück) war eine deutsche katholische sorbische Publizistin und sozialistische Widerstandskämpferin gegen das NSRegime.
Maria Grollmuß wurde am 24. April 1896 als Tochter des promovierten Philologen und Schuldirektors Johannes Grollmuß (sorbisch Jan Grólmus) in Leipzig geboren. Im Dezember 1917 beendete sie ihre Ausbildung am Gaudigschen Lehrerinnenseminar in Leipzig. Ihre kurze Laufbahn als Volksschullehrerin an der Bürgerschule Leipzig-Reudnitz beendete sie mit der Ablegung der Wahlfähigkeitsprüfung. Anschließend absolvierte Maria Grollmuß ein philologisches und historisches Universitätsstudium in Berlin und Leipzig. Während der Zeit ihres Studiums gehörte sie zunächst dem Windthorstbund an, danach dem Sozialistischen Studentenbund.
Das besondere Interesse von Maria Grollmuß galt dem politischen Journalismus, und sie verfasste Beiträge für die dem linken Flügel der Zentrumspartei nahestehende Rhein-Mainische Volkszeitung. Die berufliche Existenz von Maria Grollmuß ist von raschem Szenenwechsel und dem Mangel an Vertiefungsmöglichkeiten bestimmt. Maria Grollmuß zeigte sich in ihrem vor allem sozial bestimmten politischen Engagement zwar gleich bleibend, in ihrer politischen Zuwendung jedoch schwankend. Nach einem parteipolitischen Start 1927 in der SPD schloss sie sich 1929 der KPD an, aus der sie im selben Jahr wieder ausgeschlossen wurde, weil sie die Bildung einer separaten kommunistischen Gewerkschaft ablehnte. Sie trat zur Kommunistischen ParteiOpposition über, mit deren Minderheitsflügel um Paul Frölich und Jacob Walcher sie sich 1932 der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) anschloss. Hier gehörte sie zu den Unterstützern von Parteichef Max Seydewitz und optierte 1933 wie dieser nach dem von der Parteimehrheit abgelehnten Auflösungsbeschluss zu Gunsten der SPD.
Nach der NS-Machtübernahme 1933 leistete sie in enger Zusammenarbeit mit Seydewitz im Arbeitskreis Revolutionärer Sozialisten illegale politische Arbeit unter anderem als Unterstützerin politischer Gefangener, Transporteurin illegaler Literatur und als Fluchthelferin gefährdeter Genossen in die Tschechoslowakei. Hierbei wählte sie das in der Oberlausitz gelegene Dorf Radibor, die Heimat des Vaters, zum Ausgangspunkt ihrer Aktionen. Dabei unterhielt sie Kontakte mit Widerstandsgruppen aus SPD, KPD und SAPD und zu dem österreichischen Sozialisten Otto Bauer. Bald kam es zur Denunziation. Maria Grollmuß wurde am 7. November 1934 verhaftet. Sie wurde zunächst in Dresden inhaftiert, vor dem Volksgerichtshof angeklagt, am 23. November 1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt und in Waldheim eingekerkert. In der Zeit ihrer Inhaftierung wandte sich Maria Grollmuß intensiv der katholischen Spiritualität mit ihrer besonderen Marienmystik zut. Das NS-Regime hatte ihr – für die Zeit nach Verbüßung der Haft in Waldheim – Freiheit und Therapiemöglichkeiten ihrer schon bekannten Krebserkrankung angeboten, wenn sie einer Spitzeltätigkeit in der sorbischen Widerstandsbewegung nachgehen würde. Maria Grollmuß lehnte ab und wurde im Dezember 1940 ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bei Fürstenberg an der Havel überstellt. Hier konnte sie auf Grund ihrer Sprachkenntnisse vor allem gefangene Frauen aus Polen und der Tschechoslowakischen Republik unterstützen. Eine viel zu spät und unter unzumutbaren Bedingungen durchgeführte Tumoroperation führte am 6. August 1944 zum Tod. Ihre Urne wurde auf dem Radiborer Friedhof bestattet.
In der DDR wurde Maria Grollmuß als sorbische Antifaschistin und Widerstandskämpferin geehrt. Straßennamen in Bautzen, Hoyerswerda, Leipzig und mehreren Lausitzer Gemeinden, darunter Radibor, erinnern an Grollmuß. In Schleife und Radibor sind Grund- und Oberschule nach ihr benannt. Vor der Schule befindet sich zudem ein Grollmuß-Denkmal, das seit April 2021 zu den Frauenorten in Sachsen gehört.
Quelle: Wikipedia
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/01/image.png351234Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngIngomue2025-03-14 19:40:032025-03-14 21:48:46Frauen im Widerstand gegen den Faschismus.
Esther Bejarano in einem Appell im Jahr 2019: „Unsere Politiker lassen zu, dass mit Waffen gehandelt wird, dass Waffen in Länder verkauft werden, in denen der Krieg wütet. Mit Waffenhandel wird viel Geld verdient. Aber wer denkt an die vielen Menschen, die mit diesen Waffen getötet werden? Ich möchte aufschreien wegen solcher Unmenschlichkeit“
Hier der gesamte Appell als Text:
„Liebe Freundinnen und Freunde,
hier stehe ich nun und appelliere an Euch:
Seht welche Lehren wir in unserem Land, aber auch in Europa und in der ganzen Welt zu beklagen haben, welch Rechtsruck wir erleben. NPD, Pegida und AfD, die rechtslastigen Parteien wettern gegen die Demokratie, die wir natürlich bewahren müssen. Ich habe den Holocaust überlebt habe und ich weiß, was uns bevorsteht, wenn wir nicht alle gemeinsam gegen die menschenverachtende Ideologie kämpfen.
Wir die Überlebenden des Holocaust haben in den Jahren danach immer gewarnt: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Nie wieder Schweigen! So wie nach 1945. Da gab es keine wirkliche Entnazifizierung. Adenauer holte schlimme Naziverbrecher wieder in die Regierung. Sie konnten alle ihre Posten wider einnehmen. Die USA holten große Nazis in ihr Land, weil sie angeblich gebraucht wurden. Viele Nazis konnten mit deutscher Hilfe nach Übersee fliehen, damit sie nicht mehr für ihre Verbrechen belangt werden konnten. Der menschenverachtende Geist ist immer noch in den Köpfen vieler Gestriger und auch heute Lebender.
Wollen wir heute erleben, was damals viele von uns erleben mussten? Nie wieder darf es einen Holocaust geben! Nie wieder Diskriminierung von Minderheiten!
Und dennoch: Unsere Politiker lassen zu, dass mit Waffen gehandelt wird, dass Waffen in Länder verkauft werden, in denen der Krieg wütet. Mit Waffenhandel wird viel Geld verdient. Aber wer denkt an die vielen Menschen, die mit diesen Waffen getötet werden? Ich möchte aufschreien wegen solcher Unmenschlichkeit.
Liebe Freundinnen und Freunde.
Wir müssen aufstehen gegen den aufkommenden Faschismus, gegen jeglichen Rassismus!
Wir müssen aufstehen für eine friedliche und menschliche Welt!
Wir müssen aufstehen für die Aufnahme der Geflüchteten! Denn kein Mensch verlässt seine Heimat, wenn er dort leben kann.
Wir müssen aufstehen gegen jegliche Gleichgültigkeit gegenüber den vielen ertrinkenden Flüchtlingen im Mttelmeer!
Wir hier in Deutschland feiern jetzt 70 Jahre Grundgesetz. Aber richtet sich unsere Regierung nach dem Grundgesetz? Darin steht nämlich. dass alle Nazi-Nachfolgeparteien und Organisationen der NSDAP, alle Nazischriften und -embleme verboten sind.
Naziaufmärsche wie nie zuvor können und müssen wir erleben. Nein, das können und und wollen wir nicht ertragen!
Darum stehen wir alle auf. Das ist meine Devise und mein Hoffen.“
Hier dieser Appell von Esther Bejarano als Ton-Dokument:
Foto 1: Esther gemeinsam u.a mit Moshe Zuckermann, Rolf Becker, Shekib Mosadeq, Bild Mitte, Esther und Bild 3: Esther mit Konstantin Wecker [↩]
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.png00Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngIngomue2025-02-28 16:18:432025-02-28 16:29:20Appell von Esther Bejarano, aus dem Jahre 2019
Ein Bericht über die Jahresauftaktveranstaltung der VVN-VdA am 30.01.2025
Am 15. Dezember 2024 wäre Esther Bejarano 100 Jahre alt geworden.
Foto: Ingo Müller, Esther Bejarano während der Künstlerkonferenz 2019 in Berlin.
Esther Bejarano – Ein Leben gegen Faschismus und Unrecht
Lebensweg und Überlebensgeschichte
Esther Bejarano geb. Loewy (1924–2021) war eine als Jüdin verfolgte Deutsche aus Saarlouis, die als junge Frau in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde. Ihr musikalisches Talent rettete ihr das Leben, da sie im Mädchenorchester des Lagers spielte. Später wurde sie ins KZ Ravensbrück verlegt, wo sie u.a. im „Siemenslager“ schuftete. Sie überlebte schließlich den Todesmarsch kurz vor Kriegsende. Nach dem Krieg wanderte sie nach Israel aus, kehrte jedoch 1960 nach Deutschland zurück, da sie mit der israelischen Regierungspolitik nicht einverstanden war. Verschwiegen wird von manchen Biographen ihre Verurteilung der Politik Israels gegenüber Palästina. Sie ist deshalb nach 15 Jahren Aufenthalt in Israel nach Deutschland zurückgekehrt, ins Land der Täter, was ihr sehr schwer fiel. In Deutschland engagierte sie sich zeitlebens gegen Faschismus, Antisemitismus und soziale Ungerechtigkeit. Sie und ihr Mann Nissim Bejarano waren Kommunisten, als solche Mitglieder der DKP, und setzten sich für eine demokratische, antifaschistische und sozialistische Gesellschaft ein.
Mottos und Überzeugungen
„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht“ Dieses Motto begleitete Bejarano ihr ganzes Leben. Für sie war es eine moralische Verpflichtung, gegen jede Form von Unterdrückung und Diskriminierung zu kämpfen.
Konkrete Engagements:
Erinnerungskultur: Sie sprach in Schulen und auf Veranstaltungen über ihre Erlebnisse im Holocaust, um die junge Generation sensibilisieren.
Kampf gegen Rechtsextremismus: Sie setzte sich aktiv gegen neonazistische Bewegungen und rassistische Strukturen ein.
Soziale Gerechtigkeit: Sie protestierte gegen Diskriminierung von Geflüchteten, Minderheiten und Benachteiligten in der Klassengesellschaft.
Nahost-Konflikt: Sie kritisierte die israelische Politik gegenüber den Palästinensern und forderte eine friedliche Lösung.
„Ich habe nicht das Vernichtungslager Auschwitz, das KZ Ravensbrück und den Todesmarsch überlebt, um jetzt von sogenannten Antideutschen und Konsorten als Antisemitin beschimpft zu werden.“ Diese Aussage der Ehrenvorsitzenden der VVN-BdA bezieht sich auf die Vorwürfe, sie sei antisemitisch, weil sie die israelische Regierungspolitik kritisierte.
Musik als Widerstand
Musik spielte eine zentrale Rolle in ihrem Leben – sowohl als Mittel des Überlebens als auch des politischen Widerstands. Sie trat mit der Hip-Hop-Gruppe Microphone Mafia auf, um ihre Botschaften an die junge Generation weiterzugeben.
Vermächtnis und Bedeutung heute
Esther Bejarano hinterließ ein starkes Vermächtnis im Kampf gegen Faschismus, Rassismus und Krieg. Ihre Aufforderung zu Zivilcourage für Frieden, Menschlichkeit und Gerechtigkeit bleiben aktuell und inspirieren weiterhin viele Menschen.
Ihr Erbe / Unsere Verpflichtung:
Mahnende Erinnerung an die Verbrechen des Hitlerfaschismus und ihre Verursacher.
Engagement für eine gerechtere und friedlichere Welt.
Einsatz für Meinungsfreiheit und gegen politische Diffamierung.
Anlässlich ihres 100. Geburtstags am 15. Dezember wurde sie weithin als beispielhafte Kämpferin gegen das Wiederaufleben des Faschismus gewürdigt.
Sie prägte das Zitat: „Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf diesen Staat nicht verlassen.“ – ein Ausdruck ihrer Enttäuschung über mangelnde staatliche Unterstützung im Kampf gegen Nazis und ihre Förderer. Und eine Verpflichtung für uns, sich keinen Illusionen hinzugeben.
Esther Bejarano bleibt ein Vorbild für Mut, Widerstand und die Verantwortung, sich gegen Unrecht zu erheben – immer und überall.
Welche Bedeutung hat der 30. Januar – Tag der Machtübertragung an Hitler heute?
Wie Ihr alle wisst, war Auschwitz und die Vernichtung der Juden, der Holocaust, der barbarische Höhepunkt der Naziherrschaft.
Begonnen hatte die Naziherrschaft 12 Jahre zuvor. Der Nazi-Terror, die ersten KZ richteten sich gegen die deutsche Arbeiterbewegung, gegen Kommunisten, Sozialdemokraten, GewerkschafterInnen aller politischen, religiösen Schattierungen. Erst als die innere Opposition niedergemacht war, konnte das so wehrlos gewordene Volk ideologisch, politisch, militärisch zu- und abgerichtet werden für den Krieg. Unterstützt wurden die Nazis nicht nur von den zahlreichen ultrarechten und faschistischen Diktatoren in Europa wie Mussolini in Italien, Horthy/Gömbös in Ungarn, Pilsudski in Polen usw., sondern auch von Teilen der herrschenden Klassen in USA, Großbritannien und Frankreich, die Hitler gegen den Sozialismus, gegen die Sowjetunion zu lenken gedachten – nicht zuletzt mit dem Münchner Abkommen 1938. Wie überall schon Kriege angezettelt wurden (Japan gegen China, der Krieg in Spanien) bis sich herausstellte, dass der Krieg sich auch um Rohstoffquellen, Absatzmärkte und Einflusssphären richtete und wer sie beherrschen und besitzen solle, dass der Krieg geführt wurde um die Neuaufteilung der Welt unter die imperialistischen Großmächte und die dort maßgeblichen Kapitalisten, Monopole, Trusts, Kartelle oder wie man immer auch die konzentrierte ökonomische Macht benennen möchte.
Natürlich wiederholt sich Geschichte nicht einfach, aber wer könnte nicht sehen, wie der Vormarsch der Rechten und Faschisten in EU-Europa und bei uns vorankommt. Meloni, Le Pen, Kickl. Wie zunehmend Teile des Großkapitals die Ultrarechten und Faschisten offen unterstützen (wie etwa Arnault und Bolloré in Frankreich). Wie mit Trump in den USA und seinen milliardenschweren Förderern wie Musk offen die gewaltsame Neuaufteilung der Welt gefordert wird. Und so etwas fördert auch noch ungestraft Weidel und die AfD.
Wer etwa wie Mathias Wörsching in der letzten antifa nur die Unterschiede von damals und heute hervorhebt, übersieht dabei die Gemeinsamkeiten. Es ist die Grundlage von Faschismus und Krieg, die gleichgeblieben sind: der Kapitalismus, der Imperialismus.
Dass daraus nicht wieder eine offen terroristische faschistische Diktatur und Willkürherrschaft hervorgeht, darum geht der antifaschistische Kampf. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten als VVN, die aus Verfolgung und Widerstand die Lehren gezogen hat. Das heißt für die nächsten drei Wochen: Wir wollen Gesicht zeigen im Wahlkampf gegen die AfD.
Wir zeigten einen kurzen Film mit Esther und der Microphone-Mafia, der bei einer Sendung von „Der Anstalt“ am 18. Nov. 2015 entstanden ist. [youtube, ab 1:42]
Anschließend stellten wir den Bundestagsbeschluss vom 7. Nov. 2024 zu Antisemitismus vor und diskutierten die 4 Punkte in der Zusammenfassung.
Geehrt wurden unsere verstorbenen Mitglieder; besonders gedacht wurde Frieder Böhne, der am selben Tag verstorben ist.
Hier ein Appell von Esther aus dem Jahre 2019
Unser Kamerad Ingo Müller hatte das Glück und war der Künstlerkonferenz 2019 dabei und dokumentierte den „Appell an die Künstler“, gehalten von Esther.
Hier ein Auszug aus dem Appell:
„Unsere Politiker lassen zu, dass mit Waffen gehandelt wird, dass Waffen in Länder verkauft werden, in denen der Krieg wütet. Mit Waffenhandel wird viel Geld verdient. Aber wer denkt an die vielen Menschen, die mit diesen Waffen getötet werden? Ich möchte aufschreien wegen solcher Unmenschlichkeit.“
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2024/10/IMG_5954-e1740755307664.jpg263480jnkhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngjnk2025-02-25 21:03:222025-08-21 16:35:42Jahresauftaktveranstaltung der VVN-VdA
Die 30. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz fand in diesem Jahr unter dem Motto statt:
„Das letzte Gefecht – wie gefährlich ist der Imperialismus im Niedergang?“
Wie schon in den letzten Jahren beteiligte sich auch 2025 die VVN-VdA mit einem Informationstisch, der u.a. antifaschistische Materialien wie Bücher, Broschüren, Flugblätter, Aufkleber und Sticker gegen Nazis enthielt. Mit Anzeigen in der Jungen Welt, Ordner/Security-Diensten und durch sonstige Hilfen leisteten wir einen kleinen Beitrag zum Gelingen der Konferenz.
Hier einige Ansichten:
1 – Das Motto der diesjährigen Konferenz
2– Ein Kamerad als Ordner
3,4 – Viele Besucher an den Infotischen
5 – Gewerkschaftskollege
6 – Kameradin am Büchertisch zu den Berufsverboten
7 – Internationale Gäste am Nebentisch
8 – Kundgebung auf der Bühne mit internationalen Fahnen und Transparenten
9 – Transparent der VVN-VdA
123456789
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/02/IMG_8475.jpg525787jnkhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngjnk2025-02-23 19:30:242025-08-21 16:36:24Beteiligung an der 30. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz
Geboren 1971 als Herzogin von Oldenburg in Lübeck/Westdeutschland, Rechtsanwältin, bis sie als „Politikerin“ (zunächst bei der FDP, ab 2013 bei der AfD) ihre bezahlte „Berufung“ erfuhr. Sie ist heute:
Landesvorsitzende und Spitzenkandidatin der AfD Berlin, kandidiert in Lichtenberg;
stellvertretende Bundessprecherin der AfD;
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im Bundestag und deren Antisemitismus-Beauftragte (!). Mitglied im Ausschuss für Digitales und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Zusammen mit dem Vorsitzenden der AfD Chrupalla reiste sie in die USA, um zur Amtseinführung von Trump in Washington zu katzbuckeln, wie es schon die Parteivorsitzende Weidel peinlich-unterwürfig bei dem Milliardär Elon Musk vorgemacht hatte, der Trump mit mindestens 250 Millionen US-Dollar gesponsort hat. Übrigens: Das ist der Elon Musk, der Eigentümer u.a. des Tesla-Werks in Grünheide ist und sich dort als Feind der Gewerkschaft und des Umweltschutzes profiliert hat. Der Musk, der bei „X“ (vormals Twitter) massive Reklame für die AfD macht.
Storch hatte bei ihrem Besuch Gespräche geführt mit Steve Bannon, einem ausgemachten Faschisten. Er ist ideologischer Stichwortgeber für Trump und Sonderbotschafter, um die Faschisten in Europa (wie Meloni, Le Pen, Wilders, Kickl u.a.) „auf Linie“ zu bringen.
Gegen alle Sprüche der AfD von „Volksnähe“, vom Einsatz für Ostdeutschland, von Gegnerschaft zu den „Eliten“, zum „Establishment“, zeigt die Spitzenstellung dieser Beatrix von Storch das wahre Gesicht der Partei. Für seine Ahnen kann zwar niemand etwas; wer sich aber in ihre Fußstapfen begibt, dem haftet auch ihr strenger Duft an.
Mit Beatrix von Storch steigen ja die Junker wieder aus der Gespensterkiste der deutschen Geschichte. Junker – das war der besonders bornierte Teil des Adels, der in Friedenszeiten die Bauern bis aufs Blut auspresste und in Kriegszeiten als Offiziere auf die Schlachtbank führte. Junker – das waren die besonders auf ihre Privilegien pochenden Großgrundbesitzer, die das hässliche Gesicht des preußisch-deutschen Militarismus, des Reaktionären und Antidemokratischen prägten. Junker halfen den Nazis zur Macht und stützten sie – dabei sahen sie auf den braunen Pöbel herab, der ihnen die Drecksarbeit gegen die Arbeiterbewegung machte. Aus diesem Dunstkreis stammt Frau von Storch.
Einer ihrer Großväter war der Großherzog Nikolaus von Oldenburg. Seine Hoheit kommandierte die SA-Reiterstandarte 14. Er schrieb 1941 an SS-Himmler: „Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich kurz wissen lassen würden, ob grundsätzlich die Möglichkeit des Ankaufs größerer Güter im Osten nach Kriegsende für mich gegeben sein wird“.
Der andere Großvater war ein gewisser Graf von Schwerin-Krosigk. Der war als Finanzminister der Nazis während des ganzen „Tausendjährigen Reichs“ zuständig für die Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges. Am Ende seiner Amtszeit 1945 lag Deutschland in Schutt und Asche und der Reichsfinanzminister hinterließ einen Schuldenberg von 452 Milliarden Reichsmark (von 11 Milliarden 1932). Er war auch zuständig für die „Arisierungen“ und das Verschachern jüdischen Eigentums an die „Volksgenossen“. Als Kriegsverbrecher wurde er zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. In Westdeutschland war er bald wieder auf freiem Fuß und konnte seine stattliche Pension verzehren.
2010 ehelichte Durchlaucht Beatrix den Sven von Storch. Ihr gemeinsames Anliegen: kostenlose Rückgabe der in der DDR-Bodenreform enteigneten Güter. Bauernland wieder zurück in Junkerhand. Und ihren Verein nannten sie auch noch „Allianz für den Rechtsstaat“.
Die von Storchs stehen für ein Netz von Tarnorganisationen, die z.B. versuchen, den berechtigten Unmut vieler Bürger gegen die EU auf ihre Kanäle zu lenken und die fließenden Spenden für die AfD in die eigene Tasche zu kanalisieren, wie der „Spiegel“ berichtete. Die gemeinnützigen(!) Vereine heißen z.B.:
„Zivile Koalition“, – „Institut für Strategische Studien Berlin“, – „Demo für Alle“.
Auf Flüchtlinge will sie schießen lassen. Millionenfache Deportationen sind Programm. Sie macht sich stark gegen Abtreibung – nicht für besseres Leben von Müttern und Kindern. Sie empfiehlt sexuelle Enthaltsamkeit statt Verhütungsmittel. Sie macht sich stark gegen Sterbehilfe – nicht für besseres Leben der Alten und Pflegebedürftigen. Reaktionär auf der ganzen Linie!
Groß schwafeln diese Leute von Volk und Gerechtigkeit, gegen die etablierten Parteien, um das Volk hinter sich zu sammeln. Folgt man ihnen, so erblickt man auf ihren Hintern die alten feudalen Wappen und unter dem Rock riecht es abscheulich nach Gier und Muff. Und das Volk verläuft sich – hoffentlich – mit lautem unehrerbietigem Gelächter.
Anlässlich des 94. Todestages von Otto Grüneberg luden wir zur diesjährigen Gedenkveranstaltung ein. Gerade in unserer Zeit halten wir es für wichtig, an Menschen zu erinnern, die ihr Leben im Kampf für eine bessere Welt riskiert haben. Der drohende Faschismus damals findet sich in einigen Zügen heute wieder. Aufmerksam die Entwicklungen zu beobachten und Geschichtsbewußtsein ins Verhältnis zu setzen, ist unsere vordringliche Aufgabe – womit können wir das besser, als mit den Lebensberichten über mutige Menschen?
Der junge Kommunist Otto Grüneberg, er wurde nicht einmal 23 Jahre alt, wurde am Abend des 1. Februar 1931 vom Charlottenburger SA-Sturm 33 von allen Seiten beschossen, so dass er kurze Zeit später vor seinem Wohnhaus in der Gaststätte Wascher (heute Kastanie) verstarb. Jan Petersen setzte Otto Grüneberg mit dem Roman „Unsere Straße“ ein literarisches Denkmal. Außerdem erinnert eine Privatstraße und eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus an ihn.
bei unserem letzten Treffen hatte Michael Rohr uns einen guten Zeitbericht über die Jahre 1932 bis 1933 zur Machtübertragung an Adolf Hitler und damit 12 Jahre Schreckensherrschaft in Deutschland vorgetragen. Demnächst wird Ingo diesen Bericht auf unserer Homepage als Audiogespräch (PostCast) ablegen.
Das Thema und die Vorstellung dass der Nationalismus durch die Rechtspopulisten, gegen die vermeidlichen Gefahren des Globalismus, sich in der Deutschen Geschichte wiederholen könnte erregt uns alle. Ist es möglich die deutsche Verfassung auszuhebeln? Ist eine Regierung unter den Blauen wie in Österreich auch in Deutschland möglich und was droht dort?
Deshalb möchten wir die Diskussion darüber bei unserem nächsten Treffen am 11. Februar fortführen.
Text: Klaus Murawski
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/01/image.png351234Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngIngomue2025-02-06 12:09:542025-02-06 12:32:01Machtergreifung oder Machtübertragung
Regelmäßig wird am ersten Februarwochenende der Ermordung der Antifaschisten und Kommunisten John Schehr, Erich Steinfurth, Eugen Schönhaar und Rudolf Schwarz durch die Hitlerfaschisten gedacht. Das Gedenken findet am Schäferberg in Berlin-Wannsee statt, wo sich eine Gedenkstele befindet. Durchgeführt wird das Gedenken von der Berliner VVN-VdA und der Potsdamer VVN-BdA.
Februar 2025, 11 Uhr; Kilometerberg/Schäferberg; Berlin-Wannsee
Das Gedicht von Erich Weinert „John Schehr und Genossen“ wurde von unserem Kameraden Rüdiger Deissler vorgetragen, einen Redebeitrag hielt Dr. Almuth Püschel (Historikerin).
Zuvor verlas Jürgen Schulte in Erinnerung an unseren jüngst verstorbenen Kameraden Frieder Böhne eine Rede von ihm, gehalten 2015 am Schäferberg:
Erinnerung an einen Kameraden, der nicht mehr dabei sein wird.
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
das heutige Gedenken darf nicht stattfinden, ohne dass wir eines Kameraden gedenken, der seit Bestehen dieses Gedenksteins – und vielleicht auch noch früher – bei jedem Wetter anlässlich des Jahrestages der faschistischen Mordtat mit den Kameradinnen und Kameraden der VVN an das Verbrechen der deutschen Faschisten und, stellvertretend für die Millionen Verfolgten und Ermordeten, an die vier Widerstandskämpfer erinnert hat. Ich spreche von unserem Kameraden Frieder Böhne.
Gemeinsam mit Edith Pfeiffer hat Frieder jahrelang die Ehrung am Schäferberg organisiert und mitgestaltet. Dazu gehörte auch immer der Vortrag des Weinert-Gedichts und einige erläuternden Worte. Heute ist das 3. Jahr, an dem er nicht teilnimmt. Während wir alle in den beiden letzten Jahren hofften, dass er seine Krankheit besiegen und wieder zurückkehren könnte, zwischendurch sah es auch immer mal wieder so aus, wissen wir seit Donnerstag, dass die Zeit, in der das Wünschen noch half, für Frieder nicht gegolten hat. Am Donnerstagmorgen hat er den Kampf gegen die heimtückische Krankheit verloren und wenn diejenigen, die ihm bis in seine letzten Tage nahe sein durften, auch gesehen haben, wie er bis zum Schluss gekämpft und gelitten hat, so hätten wir doch alle für ihn ein anderes Lebensende gewünscht.
Wir wollen heute an ihn erinnern, an einen Kameraden, der neben der Ehrung am Schäferberg in vielen Bereichen der VVN aktiv war und jahrelang Vorstandsfunktionen innegehabt hat. Ich hoffe, ihr seid damit einverstanden, wenn wir ihn selber zu Wort kommen lassen mit seinem Beitrag, den er 2014 hier gehalten hat.
„Liebe Freundinnen, Freunde, liebe Kameradinnen und Kameraden,
wir freuen uns, dass ihr auch bei diesem trüben und unfreundlichen Wetter den Weg hier an die Stadtgrenze gefunden habt, um an die heute vor genau 80 Jahre ermordeten vier Antifaschisten zu erinnern.
Es ist schon vieles über ihr Schicksal erzählt und geschrieben worden und ich möchte euch deshalb nicht mit Wiederholungen langweilen, sondern erlaube mir nur einige wenige erläuternde Anmerkungen.
Zunächst zum Gedicht Erich Weinerts. Eine Besonderheit dieses Gedichtes ist, dass es sich hier im Wesentlichen um einen Tatsachenbericht handelt. So, wie beschrieben, hat es sich auch abgespielt, Erich Weinert musste Informanten gehabt haben, die ihm davon berichtet haben. Heute zugängliche Dokumente belegen, dass es sich in etwa so, wie geschildert, zugetragen hat. Etliche Zeugen beobachteten, wie die vier im Gestapogefängnis Columbiahaus am späten Abend des 1. Februars 1934 streng bewacht auf einen Lastwagen verfrachtet wurden. Genau an dieser Stelle, der Weg war damals noch etwas steiler, hielt der langsam fahrende Lastwagen auf menschenleerer Straße: „Runter vom Wagen und rein in den Wald!“ wurde von den Zeugen gehört.
Am nächsten Morgen sahen Arbeiter auf den Weg zur Arbeit aus dem Bus die Leichen an der Mordstelle, bewacht von Polizisten. Im KZ Columbiahaus wurde über Lautsprecher verkündet, dass gestern vier Kommunisten auf der Flucht erschossen worden sind.
Das war mehr als zynisch. Wusste doch jeder im Lager, wie stark die vier misshandelt worden waren. „Keine 10 Schritte hätte John Schehr zu diesem Zeitpunkt mehr alleine machen können“, erinnerte sich ein Augenzeuge des Abtransports. John Schehr hatte bei allen Vernehmungen stets nur das eine erklärt, dass er über seine Tätigkeit für die kommunistische Partei und über seine Genossen keine Aussagen machen werde. Trotz unmenschlicher Misshandlungen hat er das auch durchgehalten.
Eine kleine Schwäche von Erich Weinerts Gedicht sind die Worte „… und Genossen“. Das klingt für mich ein bisschen wie „& CO“ und wird dem Leben von Eugen Schönhaar, von Erich Steinfurth und von Rudolf Schwarz nicht gerecht. Auch sie waren überzeugte Kommunisten, hatten seit ihrer Jugend für die gemeinsame Sache gestritten.
Eugen Schönhaar, Jahrgang 1898, kam aus Esslingen und war Teilnehmer an der Novemberrevolution in Württemberg. In den zwanziger Jahren war er in verschiedenen Positionen in der Leitung der Kommunistischen Jugendinternationalen und der Internationalen Arbeiterhilfe tätig. Nach der Machtübertragung war er im Auftrag des ZKs für die illegalen Schriften und Druckereien zuständig. Am 1. November 1933 wurde er verhaftet und ins Columbiahaus gesperrt.
Rudolf, Rudi Schwarz, der jüngste der vier wurde keine 30 Jahre alt. Er trat 1921 in Friedrichshain in den Jugendverband KJVD ein, wurde Mitarbeiter des ZK des KJVD, arbeitete dann unter anderen in der Bundesführung des Roten Frontkämpferbundes, saß 1930 wegen seines Zeitungsartikels „Wie kämpft man gegen den Krieg“ neun Monate im Gefängnis. Auch er war bis zu seiner Verhaftung führend in der illegalen Partei tätig und kam nach seiner Verhaftung ins Columbiahaus. Seine Verhaftung geht erwiesenermaßen auf den Verrat des zur anderen Seite gewechselten Alfred Kattner zurück.
Erich Steinfurth, Jahrgang 1896 aus Mittenwalde, war Reichsbahner, Schlosser und Betriebsrat im RAW Grunewald, für seinen Kampf gegen den Hitlerputsch 1924 mit zwei Jahren Zuchthaus bestraft, später Leiter der Berliner Roten Hilfe und Mitglied des Preußischen Landtages. Er wurde schon im März 1933 verhaftet und in das KZ Sonnenburg gebracht. Dort war er ein führender Kopf der Häftlingswiderstands. Als dort seine Ausbruchspläne der Polizei bekannt wurden, verlegte man ihn in das von der SS besser kontrollierte Columbiahaus.
Der Schluss des Gedichts „Kommt mit, Exzellenz, die Abrechnung für John Schehr und Genossen.“ erfüllte sich leider auch nicht. Keiner der Schuldigen wurde verurteilt. Der Fahrer des Lastwagens, der SS-Mann und Fuhrunternehmer Helmut Elsholz, auch nach dem Krieg noch überzeugter Nazi, wurde von der VVN zwar angezeigt, das Verfahren wurde aber im Westberlin des kalten Krieges niedergeschlagen, es kam nicht zur Anklage. (Bei dem Satz „Keiner der Schuldigen wurde verurteilt.“ hat sich Frieder damals geirrt. Der für den Mord an Schehr verantwortliche SS- und Gestapo-Mann Bruno Sattler, der auch an der Deportation von Jüdinnen und Juden aus Belgrad beteiligt war, wurde 1952 in der DDR zu lebenslanger Haft verurteilt und starb im Gefängnis. – J.S.)
Die Mörder waren sich damals sehr sicher gewesen. Dass sich 80 Jahre nach diesem Mord noch Menschen an ihre Opfer erinnern, dass haben die Mörder damals bestimmt nicht für möglich gehalten.
Friedrich Petter und Kurt Zucker, Freunde und Genossen von Rudolf Schwarz haben die Vier im Februar 1934 unter Lebensgefahr mit einem Gebinde in Friedrichshain geehrt, Andere überklebten die Straßenschilder der Friedländer Straße, wo Erich Steinfurth zuletzt gewohnt hatte, mit „Erich-Steinfurth-Straße“. Das waren die ersten Ehrungen, in deren Tradition wir bis heute stehen. Seit 1989 gibt es diesen Gedenkstein, an dem wir uns jetzt jährlich versammeln, egal wie schlecht das Wetter ist. Und diese Tradition werden wir auch fortsetzen.
Wir machen dies nicht zum Selbstzweck. Angesichts des Erstarkens der im vorigen Jahr gegründeten AFD und ihrer Bemühungen, den deutschen Faschismus wieder hoffähig zu machen, stellen wir uns allen Bemühungen nach einer Wende um 180 Grad in der Geschichtspolitik strikt entgegen.„
Frieder hat sich immer wieder mit dem Mord am Schäferberg und seine Zusammenhänge sowie mit der Geschichte des hiesigen Gedenksteins beschäftigt.
Er würde sich sicherlich freuen, wenn wir die Ergebnisse seiner Recherchen im Rahmen einer kleinen Veranstaltung oder eines Artikels zusammen- und vorstellen könnten. Das wäre nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft mit der Frage, wie wir die Erinnerung an den vierfachen Mord und das Gedenken an die Ermordeten gestalten können. Und an der Gestaltung dieser Tradition, zu deren Fortführung er uns immer wieder angehalten hat, hätte Frieder auch seinen Anteil. Das wäre mit Sicherheit ein Gedenken und eine Ehrung, wie er sie sich gewünscht hat.
Ich danke euch für eure Zeit und ende mit der von Frieder an vielen Stellen ausgesprochenen und gerade in der heutigen Zeit hochaktuellen Aufforderung: Den Faschisten und ihren Hintermännern keinen Zentimeter Boden!
.
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/02/IMG_20250201_114641-scaled-e1739129620754.jpg480480jnkhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2025/08/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300-1.pngjnk2025-02-05 20:49:592025-03-30 18:08:03Gedenken an John Schehr und Genossen