Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.

Text: Holger Czitrich-Stahl, 15.12.2020

Der „Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ mit Sitz
in Berlin ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich der Unterstützung aller
Bestrebungen, Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung geschlossen
zu erhalten, sie systematisch zu ergänzen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
widmet.
Weitere Vereinsziele sind die Pflege des kulturellen Erbes, speziell der Arbeiterbewegung
sowie die Förderung der nationalen und internationalen Wissenschafts- und
Kulturbeziehungen, regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der Vereinszwecke und
die Verbreitung von Arbeitsergebnissen aus Archiven und Bibliotheken sowie die
Interessenvertretung seiner Mitglieder als Nutzer einschlägiger Archive und Bibliotheken.
Der Förderkreis wurde am 6. März 1991 im Gebäude des Instituts für Geschichte der
Arbeiterbewegung (IfGA) in Berlin gegründet. Das IfGA war Ende 1989 mit einer vollständig
demokratisierten Struktur aus dem Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED
hervorgegangen. Seine Aufgabe war es, Archiv und Bibliothek des IML vollständig und
ungeteilt zu erhalten und in die sich neu zusammenfügende deutsche Archiv- und
Bibliothekslandschaft einzubringen. Diese Bestände befinden sich heute im Bundesarchiv als
„Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv
(SAPMO)“.
Der Förderkreis ist als Veranstalter von wissenschaftlichen Konferenzen und von
wissenschaftlichen Vorträgen tätig.
Vorsitzende des Förderkreises waren Dr. Henryk Skrzypczak (1991-1992), Prof. Dr. Günter
(1992-2011) und Dr. Reiner Zilkenat (2011-2018). Gegenwärtiger Vorsitzender ist Dr.
Holger Czitrich-Stahl , von Oktober 2018 kommissarisch, seit Mai 2019 ordentlich.
Der Förderkreis betreibt eine eigene Webseite www.fabgab.de. Er ist zugleich Mitglied in der
International Conference of Labour and Social History (ITH) mit Sitz in Linz und der The
International Association of Labour History Institutions (IALHI) mit Sitz in Amsterdam.
http://fabgab.de/

Der Förderkreis gibt zweimal im Jahr die „Mitteilungen. Förderkreis Archive und
Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ heraus. Erscheinungsmonate sind März
und September.
Die „Mitteilungen des Förderkreises Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.“ erscheinen als Periodikum seit der Gründung des Förderkreises 1991 zwei Mal jährlich im März und im September. Bei den „Mitteilungen“ handelt es sich um diejenige deutsche wissenschaftliche Fachzeitschrift, die sich vor allem mit der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und der Geschichte der DDR im Kontext ihrer archivalischen und bibliothekarischen Grundierung beschäftigt. Ihre Ansprechpartner sind Archivarinnen/Archivare, Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Historikerinnen und Historiker, Studierende und historisch Interessierte. Den Hauptteil dieses Fachorgans bilden Beiträge über deutsche und ausländische Archive und Bibliotheken incl. ihrer Bestände, Überlieferungen und Findmittel mit dem Sammelschwerpunkt Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und der sozialen Bewegungen sowie die Vorstellung erstveröffentlichter bzw. wenig bekannter besonderer Zeitdokumente. Weitere Inhalte sind Berichte über wissenschaftliche Tagungen und Konferenzen im In- und Ausland, über in Angriff genommene Forschungen bzw. erreichte neue Forschungsergebnisse vor allem von Doktorandinnen und Doktoranden, Autorenreferate, ein ausführlicher Rezensionsteil zur aktuellen wissenschaftlichen Literatur sowie die Rubrik “Aktivitäten der Vereinsmitglieder“.
Zur Redaktion gehören Dr. Holger Czitrich-Stahl (Herausgeber), Dr. Elke Reuter und Dr. Alexander Amberger. Zu den Autoren der Zeitschrift gehören Prof. Dr. Günter Benser, Prof. Dr. Peter Brandt, Dagmar Goldbeck, Dr. Rainer Holze, Prof. Dr. Ursula Herrmann (+ 2019), Prof. Dr. Annelies Laschitza (+ 2018), Kurt Metschies, Dr. Eckhard Müller, Prof. Dr. Manfred Neuhaus, Dr. Inge Pardon, Prof. Dr. Siegfried Prokop, Prof. Dr. Jörg Wollenberg, Dr. Reiner Zilkenat.
Seit Mai 2019 besteht ein „Wissenschaftlicher Beirat“, dem u.a. Dr. Ursula Bitzegeio, Prof. Dr. Peter Brandt, Prof. Dr. Gerhard Engel, Dr. Gisela Notz, Dr. Brigitte Pellar, Prof. Dr. Siegfried Prokop, Thilo Scholle, Dr. Carola Tischler, Dr. Axel Weipert und Prof. Dr. Jörg Wollenberg angehören.

Der Förderkreis ist hier erreichbar.

WIDERSTÄNDIG

Text: RA Benedikt Hopmann, 05.12.2020

WIDERSTÄNDIG ist eine Buchreihe, die von Jana Seppelt, Sekretärin der Gewerkschaft ver.di, Dr. Ulrich Schneider, Bundessprecher der VBN-BdA und Generalsekretär der Fédération International des Résistants (FIR) und RA Benedikt Hopmann herausgegeben wird. Sie erscheint im VSA-Verlag.

Die Buchreihe WIDERSTÄNDIG beschreibt widerständiges Handeln in Betrieben und Verwaltungen. Im Mittelpunkt steht das konkrete Beispiel. Es geht vor allem um das gemeinsame, gewerkschaftlich orientierte widerständige Handeln, aber auch um das widerständige Handeln Einzelner.

Die Reihe „WIDERSTÄNDIG“ entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.

Immer kommen die Handelnden und Betroffenen selbst zu Wort. Das Beispiel soll Andere zum widerständigen Handeln ermuntern.

Ökonomie wird als Kritik an den herrschenden Macht – und Eigentumsverhältnissen verstanden, Recht als Widerstandsrecht, Geschichte als Geschichte der abhängig Beschäftigten.

Die Lehren aus der Geschichte sollen nicht vergessen werden. Deshalb schreibt der Bundessprecher der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN – BdA) und Historiker Dr. Ulrich Schneider herausgegeben zu jedem jedem Buch ein Vorwort.

Der Faschismus löste die Gewerkschaften auf und beseitigte alle kollektiven Rechte, die sich die Gewerkschaften erkämpft hatten. Das Tarifrecht, das Betriebsrätegesetz – alles wurde mit einem Federstrich zunichte gemacht. Eine „Deutsche Arbeitsfront“ mit den Unternehmern als „Betriebsführer“ und den Beschäftigten als „Gefolgschaft“ wurde etabliert. „Nie wieder Faschismus“ heißt dagegen Stärkung der Gewerkschaften und Verteidigung und Ausbau der Rechte der abhängig Beschäftigten. „Widerständiges“ Handeln im Betrieb ist in diesem Sinne immer auch antifaschistisches Handeln.

Die Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald erklärten in dem Schwur von Buchenwald 1945: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Wir haben die historische Funktion des großen Kapitals als Wegbereiter des deutschen Faschismus nicht vergessen. Wir haben das Ziel nicht aufgegeben, einem Wiederaufleben des Faschismus diese ökonomische Grundlage zu entziehen. Die Bücher der Reihe „WIDERSTÄNDIG“ und das Handeln, das in diesen Büchern beschrieben wird, sind ein Beitrag im Kampf um dieses Ziel.

Im Jahr 2020 erschien zum 100. Jahrestages der Betriebsverfassung das Buch Gegenmacht statt Ohnmacht, das sich mit der Geschichte der Betriebsverfassung, dem Kampf der Lohnabhängig um grundlegende Veränderungen, Erfolge und Niederlagen beschäftigt. Alle anderen Bücher der Reihe beschäftigten sich mit gegenwärtigen Beispielen widerständigen Handelns in Betrieben und Verwaltungen.

Unter widerstaendig.de wird die Buchreihe vorgestellt. Aber es wird auch zu zahlreichen anderen aktuellen politischen Fragen Stellung genommen, so etwa zum Streikrecht und den Arbeitsniederlegungen von Tausenden Beschäftigten aus Anlass der Morde in Hanau oder zur Aberkennung der Gemeinnützigkeit der VVN-BdA.

Benedikt Hopmann

Weblinks

Auf dieser Seite, stelle wir euch interessante und unterstützende Weblinks vor:


Die Buchmacherei


Ein linker Verlag stellt sich vor:

Wir sind ein Kollektiv von gegenwärtig 12 Personen, die sich einmal im
Jahr – in der Regel zum Jahresbeginn – treffen und ansonsten per Mail-
austausch miteinander verbunden sind. Das ist der Verlagskreis. Er trifft
die grundlegenden politischen Entscheidungen, z.B. welche Bücher wir
herausgeben wollen. In der Regel gilt ein Buch als angenommen, wenn
niemand ein Veto dagegen einlegt.

weiterlesen bitte hier:


Widerständig

WIDERSTÄNDIG ist eine Buchreihe, die von Jana Seppelt, Sekretärin der Gewerkschaft ver.di, Dr. Ulrich Schneider, Bundessprecher der VBN-BdA und Generalsekretär der Fédération International des Résistants (FIR) und RA Benedikt Hopmann herausgegeben wird. Sie erscheint im VSA-Verlag.

Die Buchreihe WIDERSTÄNDIG beschreibt widerständiges Handeln in Betrieben und Verwaltungen. Im Mittelpunkt steht das konkrete Beispiel. Es geht vor allem um das gemeinsame, gewerkschaftlich orientierte widerständige Handeln, aber auch um das widerständige Handeln Einzelner.

Die Reihe „WIDERSTÄNDIG“ entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.

weiterlesen bitte hier:


Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.

Der „Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ mit Sitz
in Berlin ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der sich der Unterstützung aller
Bestrebungen, Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung geschlossen
zu erhalten, sie systematisch zu ergänzen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
widmet.
Weitere Vereinsziele sind die Pflege des kulturellen Erbes, speziell der Arbeiterbewegung
sowie die Förderung der nationalen und internationalen Wissenschafts- und
Kulturbeziehungen, regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der Vereinszwecke und
die Verbreitung von Arbeitsergebnissen aus Archiven und Bibliotheken sowie die
Interessenvertretung seiner Mitglieder als Nutzer einschlägiger Archive und Bibliotheken.

weiterlesen bitte hier:


Die Buchmacherei

Ein linker Verlag stellt sich vor

Text: Jochen Gester, 03.12.2020

Wir sind ein Kollektiv von gegenwärtig 12 Personen, die sich einmal im
Jahr – in der Regel zum Jahresbeginn – treffen und ansonsten per Mail-
austausch miteinander verbunden sind. Das ist der Verlagskreis. Er trifft
die grundlegenden politischen Entscheidungen, z.B. welche Bücher wir
herausgeben wollen. In der Regel gilt ein Buch als angenommen, wenn
niemand ein Veto dagegen einlegt.

Rein rechtlich betrachtet haftet in der Buchmacherei eine Person aus dem Kreis als Verleger. Dies war jedoch nie unsere Wunschkonstruktion. Sie folgte nur daraus, dass sich Amtsgericht und Finanzamt geweigert haben, uns jeder Art von Vereinsstatus zuzuerkennen. „Der Verleger“ verwaltet jedoch nur die vorhandenen Vermögenswerte. Faktisch bilden sie das Vermögen des Verlagskreises. Alle Mitglieder des Verlagskreises, der „Verleger“ inbegriffen, arbeiten unentgeltlich.

Im Verlagskreis haben sich über die Jahre vor allem ehemalige politische Aktivist*innen verschiedenster Strömungen des westdeutschen
kommunistischen und sozialistischen Spektrums gesammelt, deren heutige Gemeinsamkeit vielleicht am besten durch den Spruch:

„Verändernd bleiben wir uns treu“

zu charakterisieren wäre. Die meisten sind über 60, die ältesten 80.

Kaum eine Richtung des westdeutschen Antikapitalismus, die sich in
der Tradition der Arbeiterbewegung sah, fehlt hier. Wir
haben ehemalige Mitglieder der DKP, der KPD/ML, des KBW (Kommu-
nistischer Bund Westdeutschland), des SB (Sozialistisches Büro), der
Gruppe Arbeiterpolitik, der GIM (Gruppe Internationaler Marxisten), ja
auch einen Genossen, der der französischen Gauche Proletarienne nahestand.
Dazu bekamen wir aktuell die Unterstützung einer Genossin aus Wien, die mit ihrem marxistisch-libertären Selbstverständnis gut in die Runde passt.

Besonders freuen wir uns über den Einstieg zweier eher jüngerer Genossen des rebellischen Kreuzberg, die u.a. ein Arbeiter*Innenbildungskollektiv ins Leben gerufen haben.

Der Selbstfindungsprozess des Verlagskollektivs aus ehemaligen „Kadern“
der früher im ideologischen Clinch miteinander verkehrenden Organisationen verlief z.B. in kritischer Auseinandersetzung mit dem damals weit verbreiteten Avantgardismus und „Wahrheitsverständnis“, die zumeist leninistisch geprägt waren. Im Rahmen dieses Lernprozesses fanden wir auch zu einem neuen positiv besetzten Begriff von Freiheit und zur Würdigung der anarchistischen Strömungen der Arbeiterbewegung. Zur Frage des Anspruchs möchte ich in diesem Kontext nur herausstreichen, dass wir uns darum bemühen, durch unsere Publikationen ein Verständnis des gesamten sozialrevolutionären Geschichtsprozesses zu ermöglichen und uns nicht als Leuchtturm politischer Richtungen begreifen.

Mittlerweile blicken wir dabei auf 15 Jahre Verlagsarbeit zurück.

In den ersten 10 Jahren folgten die Titel den beiden Reihen „Konkrete
Utopien als Lernprozess“ und „Soziale Kämpfe – historisch und aktuell“.
Reflektiert werden Selbstverständnis, Zielsetzungen sowie das Schicksal
der Zukunftsentwürfe der Arbeiter*innenbewegung. Gefragt wird
nach den Ursachen für Niederlagen ihres Scheiterns. Natürlich ist es
kein Zufall, dass die Analyse der russischen Revolution, die einmal
weltweit Modell stand, hier einen besonders breiten Raum einnimmt. In
der zweiten Reihe pflegen wir einerseits Erinnerungen und Verständnis
von Arbeitskämpfen und sozialen Rebellionen. Zum anderen lenken wir
am Puls der Zeit den Blick auf neue emanzipatorische Kampfformen wie
z.B. der Bewegung der Gelbwesten in Frankreich oder publizieren aktuell
zur Lage in den deutschen Schlachthöfen oder im Gesundheitssystem.

Die beiden ersten Reihen haben wir dann ergänzt durch die Rubriken
„Die andere Literatur“ sowie „Lebenswege und Biografien“.
Wir würden unserem Programm gerne in der Zukunft auch eine Rubrik „Lebendiger Antifaschismus“ hinzufügen.

Es dürfte wenige linke Verlage geben, die so viele Neuherausgaben
bereits erschienener Titel im Programm haben – Bücher, die entweder
vergriffen oder nur zu Höchstpreisen antiquarisch zu haben sind. Zu-
meist wurden ehemalige „Klassiker“ von Mitgliedern des Verlagskreises
erstmals entdeckt und dann zur Neuherausgabe empfohlen. (z. B. bei
Volin, Richard Müller oder Ante Ciliga). In anderen Fällen traten linke
Historiker von außerhalb auf uns zu und regten das erneute
Verfügbarmachen von Büchern an. So ging das Erstellen einer neu gesetzten und nachkorrigierten Ausgabe von Erhard Lucas‘ Märzrevolution zurück auf eine Anregung von Lothar Wenzel, ehemals Sekretär der Bildungsabteilung der IG Metall.

Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet uns auch mit Redakteuren von
„Arbeit. Bewegung. Geschichte“.

Ferner freuen wir uns über immer mehr Anfragen linker Autoren auf
Veröffentlichung ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten zu Arbeitsweltfragen.

Wir haben leider keine Verlagsräume. Die Arbeit findet im Wesentlichen
in den privaten Wohnungen statt. Doch gerne vermitteln wir Kontakt zu
allen Mitgliedern des Verlagskreises.

Neuerscheinungen der Buchmacherei sind auf unserer Website

www.diebuchmacherei.de

zu finden.

Jochen Gester
Kontaktmöglichkeiten für alle Interessierten:
Mail: kontakt@diebuchmacherei.de
Postadresse: Die Buchmacherei , Postfach 61 30 46, 10964 Berlin
Telefon: 030 81 85 77 59; Fax 03212 103 29 81

Recht herzlichen Dank an Jochen Gester von der Basisgruppe Friedrichshain-Kreuzberg der VVN BdA, der uns den Text über „Die Buchmacherei“
Zur Verfügung gestellt hat.