19.08.2023: Gedenken an den Kommunisten Ernst Thälmann


Beitrag von Uwe Bröckl

Ernst 19.08
Foto: Ingo Müller

Gedenken an den Kommunisten Ernst Thälmann Anlässlich des 79. Jahrestages der Ermordung von Ernst Thälmann durch die Nazis fanden am Sa, 19. August und So, 20. August mehrere Gedenkfeiern statt. So wurde am Samstag vor dem Denkmal im Prenzlauer Berg und am Sonntag am Ort von Thälmanns letzter Rede im brandenburgischen Ziegenhals an den nach elf Jahren Einzelhaft unbeugsamen Kämpfer gegen Faschismus und Krieg erinnert.


Zitat Ernst Thälmann : „ Ich glaube an den Triumph der Wahrheit und dieser Glaube hält mich
aufrecht in den Prüfungen, die ich jetzt zu bestehen habe….So schwer es ist, diese Einsamkeit
und diese Last zu ertragen, ich will und werde tapfer und mutig aushalten, denn ich weiß,
dass unbeugsamer Wille und fester Glaube Berge versetzen.“
Unter den 120 Genoss*innen waren auch viele Mitglieder der VVN-VdA und VVN-BdA. So
waren und sind die Kamerad*innen der VVN über viele Jahre zu erleben an der Seite der
Friedensbewegung, bei Demonstrationen und Sitzblockaden, Auftritte als Zeitzeug*innen an
Schulen, Gedenkveranstaltungen und Veranstaltungen für eine sozialere Gesellschaft, gegen
Ausbeutung und Armut.
Entmilitarisierung, Demokratisierung, Entnazifizierung und Kampf gegen das große Kapital
sind dabei unsere Grundsätze und Leitlinien unseres antifaschistischen Handelns. Zitat aus
dem Schwur von Buchenwald : „ Die Vernichtung des Nazismus mit all seinen Wurzeln ist
unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel
Liebe Genoss*innen, liebe Freund*innen, ja wir leben in turbulenten Zeiten. Lasst uns unsere
Orientierung wiedergewinnen, aus der Verwirrung herauskommen, unsere Positionen klären,
organisierter werden und mit Ernst Thälmanns Optimismus die Welt gerechter und
friedlicher machen
.“


Rede von Heiner Bücker (Transkript)

Ernst 19.08
Foto: Ingo Müller

Die wahren Gründe Russlands für die Intervention in der Ukraine, Heiner Bücker, Coop Anti War Café /
Vor dem Denkmal des von den Nazis im KZ ermordeten Kommunisten Ernst Thälmann.
Bemerkungen zu meinem eigenen Fall im Verfahren wegen Gedenkrede zum Überfall auf die UdSSR.

Hier der Redebeitrag zum Lesen:

Redebeiträge als Video


Die tatsächlichen Gründe für Russlands Intervention in der Ukraine? H. Bücker, Coop Anti War Café, Am Denkmal des von den Nazis im KZ ermordeten Kommunisten Ernst Thälman

Sa 19.8. Ernst Thälmann Denkmal in Berlin – Rede Max Renkl, Freundeskreises „Ernst Thälmann“ e. V.

Fotogalerie:


Veranstaltungen

Antikriegstag/Weltfriedenstag: 1. September 2023 – Kundgebung 18.00 Uhr, Neue Wache, Unter den Linden

„Aus allem, was über die atomaren Gefahren von den namhaftesten Persönlichkeiten, den Göttinger Professoren, den Humanisten Albert Schweitzer und vielen anderen in aller Welt erklärt wurde, ergibt sich die eine Konsequenz: Wir sitzen alle im gleichen Boot; die Atomwaffen bedrohen die ganze Menschheit; niemand kann sich wirksam davor schützen! Es gibt nur den einen Schutz:

Diese Schreckenswaffen vernichten – Abrüsten! Nehmt denen die Macht, die bereit sind, euch zu vernichten!“

Aus: „Der Mahnruf – Mitteilungsblatt für die Mitglieder der VVN Westberlin“ Nr. 1 aus dem Jahre 1957


Werner-Seelenbinder-Ehrung 2023

Film „Einer von uns“: 15.10.2023, 15:00 Uhr, Kino Moviemento. Details

Ehrung: 22.10.2023, 15:30 Uhr, Werner-Seelenbinder-Sportpark. Details

Werner-Seelenbinder-Ehrung 2023


Ausstellung

von 17.9.2023, 14:00 Uhr

bis 5.10.2023, 18:00 Uhr

im Kiezladen

Sonnenallee 154, 12059 Berlin (Bus M41 Hertzbergplatz)

Ausstellung über den Arbeitersportler, Ringer, Kommunisten und antifaschistischen Widerstandskämpfer Werner Seelenbinder.

Zum Abschluss am 5.10.2023 um 19:30 Uhr gibt es eine Lesung aus der Seelenbinder-Biographie „Der Stärkere“ von Walter Radetz, schon ab 18:00 Uhr gibt es Essen aus der Kiezladen-KüfA-Gruppe gegen Spende.


Filmvorführung

am 15. 10. 2023 um 15:00 Uhr
im Kino Moviemento
Kottbusser Damm 22, 10967 Berlin
(U7/U8 Hermannplatz & U8 Schönleinstraße)


Ehrung

Sonntag, 22. Oktober 2023
Beginn 15.30 Uhr
Werner-Seelenbinder-Sportpark
Oderstraße 182, 12051 Berlin (U- und S-Bahnhof Hermannstraße)


Auf unserer Veranstaltung am Grab von Werner Seelenbinder wollen wir anlässlich seines Todestages des hervorragenden Ringers, antifaschistischen Widerstandskämpfers und Kommunisten gedenken, der vor 79 Jahren von den Faschisten hingerichtet wurde.


11. August 2023: Impressionen über die Gedenkveranstaltung für WOLFGANG SZEPANSKY

18. August 2023

„Es ist über zwanzig Jahre her …einige furchtbare Einzelheiten sind mir klar in Erinnerung, so als wäre alles erst vor kurzem geschehen: Am 16. Oktober 1940 wurde ich als „Schutzhäftling“ in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Die Tür der „grünen Minna“, die den kleinen Trupp Gefangener brachte, wurde aufgerissen, wir wurden hinausgejagt und solange mit Fußtritten und Püffen bedacht, bis wir in Reih und Glied standen. Dann mußten wir auf der Lagerstraße am Tor stehen. Auf dem Balkon des Torgebäudes stand ein MG-Posten. Der Lauf des Gewehres war auf uns gerichtet:
„Schicke euch gleich ’ne Ansichtskarte runter, wenn ihr so dreckig kiekt“, brüllte er uns an.“ Quelle: „Der Mahnruf – 20/1961“ Seite 27

am Stand der VVN-VdA beim Signieren seines Buches auf dem Fest „Künstler für den Frieden“ Okt./1985, Foto: Christine Albert

Foto: Ingo Müller

Auf Initiative von Ralf Derwenskus und Uwe Januszewski trafen sich am Freitag, dem 11. August 2023 Weggefährten, Freunde und Kameraden und Kameradinnen der VVN-VdA und vielen Engagierten an der Gedenktafel in der Methfesselstraße 42, um an Wolfgang Szepansky zu erinnern.

Genau vor 90 Jahren schrieb er 22-jährig an die Mauern der damaligen Schultheiß-Brauerei die Worte „Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot Front!“

Er wurde gefasst und in das KZ Columbiahaus zum Verhör gebracht. Nach seiner Entlassung floh er ins Asyl nach Holland

Gedenktafel, Foto: Ingo Müller

An der Gedenkveranstaltung nahmen weiterhin die Bezirksverordnete Corinna Volkmann, der Bezirksverordnete Harald Gindra und der Vorsitzende der Bruno und Else-Voigt-Stiftung,
Klaus-Dieter Schulz teil.

Foto: Ingo Müller

Ralf Derwenskus eröffnete die Veranstaltung mit Erinnerungen an Regina Szepansky, Tochter von Gerda und Wolfgang. Sie engagierte sich mit ihren Eltern in der Erinnerungsarbeit und begleitete ihren Vater nach dem Tod von ihrer Mutter 2004 bei vielen Gedenkveranstaltungen. Lange war sie Vorstandsmitglied in der Berliner Geschichtswerkstatt, Mitglied der VVN-BdA und im Verein „Sie waren Nachbarn“ aktiv. Außerdem erinnerte Ralf Derwenskus an Petra Kühne-Sager, Mitinitiatorin der Gedenktafel und langjähriges Vorstandsmitglied des Aktiven Museums.


Foto: Ingo Müller

Trille Schünke, Vorständin der Berliner VVN-BdA, sprach über die Bedeutung von Wolfgang und Gerda Szepanskys Wirken in der VVN-BdA. Mitte der 1970er Jahre gehörte Wolfgang als Vorsitzender der VVN zu denen, die leidenschaftlich für die Öffnung der VVN für jüngere Antifaschist*innen stritten und sie schließlich auch durchsetzten, sodass es sie heute auch noch als älteste antifaschistische Organisation gibt.


Foto: Ingo Müller

Oliver Schworck, Stadtrat in für Jugendhilfe und Gesundheit in Tempelhof-Schöneberg und mitverantwortlich für die Realisierung der Gedenktafel für Wolfgang Szepansky sprach über die Aktion von 1933 und seinen weiteren Leidensweg in der Zeit des Nationalsozialismus.


Foto: Ingo Müller

Uwe Januszewski, enger Weggefährte von Wolfgang und Gerda Szepansky und Mitinitiator der Gedenktafel, las aus Wolfgangs Autobiografie vor und berichtete über seine Aktion von 1933.


Anschließend legten die Teilnehmenden Blumen nieder.

Foto: Ingo Müller

Hier das Video zur Gedenkveranstaltung.

Video: Ingo Müller

Kleine Fotogalerie von Ingo Müller

Foto: Ingo Müller, 11.08.2023

Die Eltern von Hans Coppi, Zentralfriedhof Berlin, Foto: Ingo Müller, 03.10.2023

GEDENKEN AN WOLFGANG SZEPANSKY

1.3.10.
Wolfgang Szepansky

„Es ist über zwanzig Jahre her …einige furchtbare Einzelheiten sind mir klar in Erinnerung, so als wäre alles erst vor kurzem geschehen: Am 16. Oktober 1940 wurde ich als „Schutzhäftling“ in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Die Tür der „grünen Minna“, die den kleinen Trupp Gefangener brachte, wurde aufgerissen, wir wurden hinausgejagt und solange mit Fußtritten und Püffen bedacht, bis wir in Reih und Glied standen. Dann mußten wir auf der Lagerstraße am Tor stehen. Auf dem Balkon des Torgebäudes stand ein MG-Posten. Der Lauf des Gewehres war auf uns gerichtet:
„Schicke euch gleich ’ne Ansichtskarte runter, wenn ihr so dreckig kiekt“, brüllte er uns an.“ Quelle: „Der Mahnruf – 20/1961“ Seite 27

Einladung:

GEDENKEN AN WOLFGANG SZEPANSKY

AM FREITAG, DEM 11. AUGUST 2023, UM 17.00 UHR, wollen wir

AN DER GEDENKTAFEL IN DER METHFESSELSTRAßE 42 / NÄHE ECKE DUDENSTRAßE

an den Mariendorfer Jungkommunisten, Widerstandskämpfer, Zeitzeugen und
Träger des Bundesverdienstkreuzes Wolfgang Szepansky erinnern. Genau
vor 90 Jahren schrieb er 22-jährig an die Mauern der damaligen
Schultheiß-Brauerei die Worte „Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot
Front!“

Er wurde gefasst und in das KZ Columbiahaus zum Verhör gebracht. Nach
seiner Entlassung floh er ins Asyl nach Holland. Hier wurde er nach dem
Überfall der deutschen Wehrmacht interniert, nach Deutschland verbracht
und in das KZ Sachenhausen gesperrt. Von 1941bis 1943 wurde er wegen
Rassenschade, er lebte in Holland mit einer jüdischen Frau zusammen und
hatte mit ihr einen Sohn, in das Gefängnis Berlin-Tegel verlegt.
Anschließend erfolgte erneut die sog. Schutzhaft im KZ Sachsenhausen.
Die Befreiung 1945 erlebte er während des Todesmarsches nach Nordwesten
bei Schwerin.

Am 18. Juni 1945 organisierte er ein Treffen im Mariendorfer
Eckener-Gymnasium und es entstand der Antifaschistische Jugendausschuss,
der bis zur Bildung des bezirklichen Jugendausschusses bestand. Wolfgang
Szepansky wurde Zeichenlehrer an einer Tempelhofer Schule, bevor er 1951
während des Kalten Krieges als Kommunist mit Berufsverbot in
West-Berlin belegt wurde. Er wurde Kulturclubleiter bei der Deutschen
Reichsbahn. 20 Jahre kämpfte er vor Gericht, bevor ihm die aberkannte
Entschädigung als Verfolgter des Naziregimes wieder zuerkannt wurde.

Wolfgang Szepansky wurde einer der wichtigsten Zeitzeugen. Als Mitglied
der VVN/Bund der Antifaschisten war es ihm wichtig, seine Erfahrungen
weiterzugeben. Er diskutierte mit Schulklassen, begleitete Fahrten in
die Gedenkstätte Sachsenhausen und zu Berliner Gedenkstätten,
unterstützte viele Initiativen und war Mitstreiter bei der Entwicklung
der antifaschistischen Stadtrundfahrten durch Tempelhof, die er bis zu
seinem Tode am 23. August 2008 aktiv begleitete.

Das Gedenken findet auch zusammen mit der VVN/Bund der Antifaschisten,
SPD Tempelhof/Schöneberg, Paper Press und vielen Engagierten statt.