Einladung zur Weihnachtsfeier vom VVN-VdA Reinickendorf
Liebe Kameradin
Lieber Kamerad
Wir möchten mehr Aktive Mitglieder gewinnen, denn der Nationalismus, Rassismus insbesondere Antisemitismus werden in unserer Gesellschaft wieder salonfähig. Hass und Hetze der AFD hat es in die meisten Parlamente geschafft. Als Antifaschisten treffen wir uns grundsätzlich monatlich, jetzt jeden 2. Dienstag zu aktuellen Themen und Aktivitäten. Von unseren 33 Mitgliedern gehören 8 zum festen Stamm.
Wo? Nähe Schäfersee am Vierwaldstätter Weg 14 (Roten Laden der Reinickendorfer Linken). Unser ehemaliger Treffpunkt im „Fuchsbau“ in der Thurgauer Straße steht uns leider immer noch nicht wieder zur Verfügung.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Klaus Murawski
Sprecher der Gruppe
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2024/11/20231215_165431-e1731702747947.jpg492480Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300.gifIngomue2024-11-15 21:32:552025-01-24 12:24:54Einladung zur Weihnachtsfeier vom VVN-VdA Reinickendorf
Das Archiv der VVN-VdA umfasst unvollständige Materialien zu den Aktivitäten der VVN-VdA Westberlin von 1953 bis 1990. Darunter befinden sich teils umfangreiche Zusammenstellungen aus bezirklichen Gliederungen, die schon für Publikationen über den antifaschistischen Widerstandskampf in den jeweiligen Bezirken genutzt wurden.
Weiterhin sind zahlreiche Schriftwechsel der VVN sowie der Rechtsanwälte Kaul, Piskorz und anderer zu Anerkennungs- und Entschädigungsverfahren vorhanden. Diese Unterlagen enthalten teilweise sehr interessante und bewegende Lebensläufe. Das gilt auch für die leider nur bruchstückhaft vorhandenen Aufnahmebögen aus verschiedenen Mitgliederverzeichnissen. Zudem gibt es eine fast vollständige Sammlung vom „Mahnruf“, dem Mitteilungsblatt der VVN, von der Nr. 1 aus dem Jahre 1957 bis zur Nr. 217 aus dem Jahr 1990.
Anfang 2009 konnte die Software FAUST Entry Archiv angeschafft werden. Über die Erfassung der Dokumente in der FAUST Datenbank ist es möglich, zu bestimmten Aspekten Hinweise aus den unterschiedlichen Sammlungen zusammenzuführen.
Der Bestand des Archiv umfasst ca 30laufende Meter.
Wir befinden uns Gedenkstätte Deutscher Widerstand (GDW)
Unser Team besteht zur Zeit aus 2 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die keine ausgebildete Archivare sind.
Nun steht eine große Digitalisierungsaktion dem Archiv bevor. Zur Vorbereitung dieser Aktion benötigen wir händeringend
Unterstützung. Und zwar in der Form, dass sie uns bei der Feinerfassung sämtlicher Dokumente, die sich in Kartons und Ordner befinden unterstützen.
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Voraussetzung für die Unterstützung ist:
PC-Grundkenntnisse
Interneterfahrung mit Cloud-Zusammenarbeit
Interesse an Archivarbeit
Kenntnisse über Faust ist keine Voraussetzung.
Selbstverständlich stillschweigen über den Inhalt der Dokumente.
Wann und wie wird die Tätigkeit ausgeübt:
Individuelle Tätigkeitszeit nach Absprache (Mo.-Fr.). Immer Beisein eines Teamangehörigen.
Später kann, wenn die Erfahrungen vorhanden sind auch selbständig gearbeitet werden.
Kontakt:
Wer Interesse hat meldet sich über folgender E-Mail-Adresse:
ingo.mueller@vvn-vda-westberlinerarchiv.de
Hinweis:
Es ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, bei der es keine Vergütung gibt. Selbst wir als Team arbeiten ebenfalls
ehrenamtlich.
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https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2024/11/20231009_114315-1-e1731595683837.jpg370480Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300.gifIngomue2024-11-14 16:12:072024-11-14 18:25:33Hilferuf aus dem Archiv der VVN-VdA
Ich habe es nur überflogen bisher, hier ein paar Aussagen, die mir auffielen:
Der AfD gelingt es seit Jahren, einen großen Teil der rechtsextrem Einge- stellten, die vor der Gründung der Partei demokratisch oder gar nicht wähl- ten, zu mobilisieren. Auch 2024 ist der Anteil der manifest rechtsextrem Eingestellten unter ihren Anhängern am höchsten. Da diese Menschen mit der Programmatik der AfD also eindeutig übereinstimmen, ist zweifelhaft, ob sie durch Angebote in Politikfeldern, die wie das Thema Migration durch die extreme Rechte bearbeitet werden, zurückgewonnen werden können. Potenziell erfolgreicher kann dagegen die Verschiebung der Auf- merksamkeit auf Themen sein, bei denen die AfD ihren Wählern wenig bieten kann. Festzuhalten ist aber, dass es auch in der Wählerschaft der de- mokratischen Parteien (geringe) Anteile rechtsextrem Eingestellter gibt.
[…]
Auch wenn die »Idee der Demokratie« noch von 90 % der Bundesbürger gestützt wird: Es ist der niedrigste Wert seit 2006. Während die Zustim- mung mit rund 95 % in Ostdeutschland immer noch hoch ist, sackt die Zustimmung zur Demokratie in Westdeutschland von 94 % auf 90 % ab. Dieser Rückgang wird konkreter, wenn wir die Zufriedenheit mit der Ver- fassung betrachten, die mit einem Wert von knapp 78 % so niedrig liegt wie nie. Diesmal ist nicht allein die Stimmung im Westen ursächlich, viel- mehr ist der Rückgang im Osten mit fast 10 % sogar noch deutlicher.
[…]
Die Macher der Studie werden beim RND so zitiert:
„Die Studie erfasst in diesem Jahr vor allem im Westen eine deutliche atmosphärische Verschiebung“, sagt der Sozialpsychologe Decker. Im Westen ist der Anteil mit einem geschlossen ausländerfeindlichen Weltbild von 12,6 Prozent 2022 auf fast 20 Prozent gestiegen. „Die Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt“, erklärt Co-Studienleiter Brähler.
Nichts, was hoffnungsvoll stimmt, aber hilfreich für eine nüchterne Einschätzung der gesellschaftlichen Situation gerade.
Viele Grüße“
Verfasser ist der Redaktion bekannt.
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2024/11/leipziger-autoritarismus-studie-2024-vereint-im-ressentiment-autoritaere-dynamiken-und-rechtsextreme-einstellungen_Seite_001-e1731531252890.jpg681480Ingomuehttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300.gifIngomue2024-11-13 21:58:512024-11-13 21:59:29Diskussion über die Stärke der Afd / Leipziger Autoritarismusstudie
Gestartet hatte zumindest für mich der Tag mit dem Putzen von Stolpersteinen, in meiner Umgebung und vor dem Rathaus Reinickendorf. Um 11:00 Uhr begann vor ca. 80 Teilnehmer*innen die Gedenkveranstaltung des Bezirksamtes Reinickendorfs.
Begrüßt wurden von der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner die Vertreter*innen der Parteien der BVV, Botschaftsvertretung aus Tschechien, der Arbeitskreis politischer Bildung, Vergangenheit – Zukunft e.V. der die Reisen der Schüler*innen vom Europäischen Gymnasium Bertha von Suttner nach Lidice betreut und für das Abgeordnetenhaus von Berlin Rolf Wiedenhaupt AFD! „Was die AFD vertritt die AFD von Berlin“ hatte ich mir gedacht.
Nach der Ansprache von der Bezirksbürgermeisterin hatte die Schülerin Neva Friesch Bertha von Suttner Gymnasium mit folgenden Worten in ihrer Rede die Situation gerettet: „Diese dunkle Zeit liegt nicht einmal 100 Jahre zurück. Umso erschreckender ist es zu sehen, dass die Anzahl antisemitischer Übergriffe jährlich zunimmt und 2023 ein neues Hoch erreichte. Nichtsdestotrotz hat ein wachsender Anteil der deutschen Bevölkerung kein Problem, eine in großen Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei zu wählen. Eine Partei, deren Mitglieder das dritte Reich als einen „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ und das Holocaust Denkmal in Berlin als ein „Denkmal der Schande“ bezeichnen und nicht davor zurückschrecken in öffentlichen Reden von SA-Parolen Gebrauch zu machen. Zum großen Entsetzen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung wird dieses Verhalten von den Wähler*innen nicht geächtet, sondern unterstützt.“
Wir, als VVN-VdA Mitglieder hatten uns anschließend mit Ruth Orland an den Tafeln zu den Gedenkorten Wittenauer Heilanstalt und Anstaltsfriedhof getroffen.
Abschließend waren wir noch um 13:00 Uhr in der Heinsestraße am Max-Beckmann-Platz (nördlicher S-Bahneingang) zum Gedenken an den Mauerfall und zu einem Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen verabschiedeten wir uns. Es wurden noch einige Stolpersteine geputzt um damit die Vergangenheit wach zu halten, denn wach müssen wir bleiben, gegen Hass und Rasissmus!
Klaus Murawski
Hier der Redebeitrag von Neva F.:
„Sehr geehrte Anwesende, Als ich letztes Jahr das erste Mal in meinen Geschichts-LK kam, hat mein Lehrer gesagt: „Geschichtswissen ist wie ein Rückspiegel beim Autofahren. Will man sicher fahren, sollte man dann und wann einen Blick zurückwerfen.“
Wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam einen Blick zurückzuwerfen. Der neunte November ist wohl einer der symbolträchtigsten Tage in der deutschen Geschichte. Er steht für die Geburt einer Republik, den Zusammenbruch eines Regimes und aber auch für ein Verbrechen, das vor allem an Millionen von europäischen Juden begangen wurde.
Heute vor 101 Jahren versuchte Adolf Hitler in München, gewaltsam die Weimarer Republik zu stürzen. Auch wenn dieser Putschversuch scheiterte, gelang es ihm, sich als Held zu inszenieren, welcher für das „Vaterland“ sogar ins Gefängnis gehen würde. Viele Menschen der damaligen Bevölkerung unterstützten Hitler. Sie unterstützen ihn darin, die erste deutsche Demokratie zu stürzen. Sie unterstützen ihn darin, das Deutsche Reich nach Osten hin zu erweitern und Millionen von Polen, Slawen und anderen Menschen auf brutale Weise zu verdrängen. Und sie unterstützten ihn auch darin, mindestens 6 Millionen Juden und Jüdinnen und andere aus ideologischen Gründen verfolgte Menschen zu ermorden.
Die Reichspogromnacht, die sich in der Nacht vom neunten auf den zehnten November 1938 zutrug, markiert den Übergang von Diskriminierung zur brutalen Verfolgung von Juden. Die Pogromnacht, von den Nazis und auch heute noch von einigen als Kristallnacht verharmlost, bedeutete den Tod von mindestens 1.300 Menschen, die Verhaftung von mehr als 30.000 Jüdinnen und die Zerstörung tausender Gotteshäuser. Ziel dieses Anschlags war es nicht nur, Jüdinnen und Juden öffentlich zu schänden und ihnen jegliche Existenzgrundlage zu nehmen, um sie aus dem deutschen Wirtschaftsleben auszuschalten, sondern sich gezielt Hass in der Gesellschaft zu schüren. Die von den Nationalsozialisten organisierte und gelenkte Terrornacht gilt als entscheidender Schritt in der Entwicklung zum Holocaust. Ausgeführt wurde dieser nicht nur von SS-, SA- und NSDAP Mitgliedern, sondern auch von zahlreichen deutschen Zivilisten. Viele der verhafteten Jüdinnen und Juden wurden anschließend in Konzentrationslager verschleppt.
Nach der Reichspogromnacht verstärkte das NS-Regime seine Vorbereitungen für die systematische Internierung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und anderer Minderheiten. Ein Konzentrationslager, das in diesem Zuge entstand, war das Frauenlager Ravensbrück bei Berlin, das wir mit der AG Gedenken bereits mehrmals besucht haben. Heute ist von den Lagerstrukturen nicht mehr viel vorhanden, allerdings kann man sich immer noch gut vorstellen, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Insassinnen in diesem Lager leben mussten.
Einige der inhaftierten Frauen stammten aus Tschechien, genauer gesagt aus dem Dorf Lidice, unweit von Prag. Nachdem Reinhard Heydrich 1942 ermordet wurde, taten die Nationalsozialisten alles dafür, seinen Tod zu rächen und die Bevölkerung einzuschüchtern, um sie von weiteren Attentaten abzuhalten. Die Bewohner des Dorfes Lidice fielen dieser willkürlichen Rache auf Grund von angeblichen Beweisen zum Opfer. Bevor die Nationalsozialisten ihren grausamen Racheakt begingen, lebten etwa 500 bis 600 Menschen in dem tschechischen Dorf, nur circa 160 von ihnen überlebten. Ziel des NS-Regimes war es, das Dorf buchstäblich auszulöschen. Alle Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden vor Ort erschossen, die Frauen wurden in das KZ Ravensbrück deportiert und die meisten Kinder in Transportern vergast. Nur einige wurden zur sogenannten „Umerziehung“ deutschen Familien gegeben.
Nach dem Krieg wurde das Dorf symbolisch wieder aufgebaut, jedoch nicht an originaler Stelle. Dort, wo sich einst Lidice befand, ist heute nichts weiter als eine Wiese, ein Fluss und ein kleiner See übrig. Ab und zu lassen sich noch Gebäudemauern erkennen, die wie ein Mahnmal an das schreckliche Verbrechen der Nationalsozialisten und den willkürlichen Hass dieser erinnern. Die heute so friedlich daliegende Landschaft bildet einen erschütternden Kontrast zu den Verbrechen, die dort begangen wurden.
Der Arbeitskreis Politische Bildung ermöglicht es der AG Gedenken jedes Jahr, die Gedenkstätte zu besuchen. Ich selbst habe sie bereits zweimal besuchen dürfen. Jedes Mal aufs Neue ist es äußerst schwierig zu verstehen, wie Menschen in der Lage sind, anderen Menschen so hasserfüllt zu begegnen, dass sie nicht vor den schlimmsten Gewaltverbrechen zurückschrecken. Bei unseren Besuchen hatten wir auch die Möglichkeit, mit einem der Überlebenden des Massakers zu sprechen. Doch nicht nur Jiří Pítin teilte seine Geschichte mit uns, sondern wir hatten dieses Jahr auch die Ehre, mit den Holocaustüberlebenden Margot Friedländer und Albrecht Weinberg zu sprechen.
Margot Friedländer wurde im Juni 1944 verhaftet und nach Theresienstadt deportiert, nachdem sie 15 Monate im Untergrund gelebt hatte. Ihre Mutter und ihren Bruder sah sie nach deren Deportation im Jahr 1943 nie wieder. Nachdem Theresienstadt 1945 befreit wurde, wanderte Margot Friedländer in die USA aus, wo sie bis 2010 lebte. Im hohen Alter kehrte sie jedoch nach Berlin zurück, um, wie sie selbst sagt, für all die Unsichtbaren sprechen zu können, die ermordet wurden.
Auch Albrecht Weinberg kehrte erst im hohen Alter aus den USA wieder nach Deutschland zurück, um junge Menschen über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufzuklären und einem in Vergessenheit geratenen dieses Kapitels entgegenzuwirken. Albrecht Weinberg selbst erlebte die Anfänge der Ausgrenzung der Juden in den 30er Jahren und wurde später nach Auschwitz und Bergen-Belsen verschleppt.
Diese dunkle Zeit liegt nicht einmal 100 Jahre zurück. Umso erschreckender ist es zu sehen, dass die Anzahl antisemitischer Übergriffe jährlich zunimmt und 2023 ein neues Hoch erreichte. Nichtsdestotrotz hat ein wachsender Anteil der deutschen Bevölkerung kein Problem, eine in großen Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei zu wählen. Eine Partei, deren Mitglieder das dritte Reich als einen „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ und das Holocaust Denkmal in Berlin als ein „Denkmal der Schande“ bezeichnen und nicht davor zurückschrecken in öffentlichen Reden von SA-Parolen Gebrauch zu machen. Zum großen Entsetzen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung wird dieses Verhalten von den Wähler*innen nicht geächtet, sondern unterstützt.
Und genau deshalb müssen wir ganz klar zum Ausdruck bringen, dass wir die Zeit des Dritten Reiches nicht vergessen und dass diese hasserfüllte Zeit des NS-Regimes unter keinen Umständen in Vergessenheit geraten darf.
Margot Friedländer hat uns um eins gebeten, eine simple Sache:
Mensch zu sein. Menschen, die andere Menschen akzeptieren, unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft. Wir müssen dafür kämpfen, dass die Zeit des Dritten Reichs niemals in Vergessenheit gerät. Wir werden zeigen, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben„
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2024/11/5294013780843425330_121-e1731476210280.jpg640480adminhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300.gifadmin2024-11-13 06:36:102024-11-13 06:43:089. November 2024 in Reinickendorf
„Liebe Kameradinnen und Kameraden, Freunde und Gäste.
Das Jahr 2006 hat gezeigt, dass unser Verband zu Recht besteht und große Verantwortung zu tragen hat. Die Nazis wollen wieder kommen, eigentlich waren sie noch nie weg. Unter dem Mantel der Demokratie schreien sie: „Wir sind Nationale-Sozialisten“ und pochen dabei auf demokratische Rechtsstaatlichkeit. Und Polizei und Justiz geben Rätsel auf. Verboten werden eher gegen Links ausgesprochen.
In Reinickendorf marschierten die Rechten zum Tegeler Knast, mir wäre lieber, sie wären in den Knast gewandert. Als Nächstes war ein Treffen in der von Ihnen so genannten Reichshauptstadt geplant und auch durchgeführt. Sie trafen sich im Märkischen Viertel. Dem Aufruf aller politischen Parteien gegen Rechts, SPD, CDU, Die Grünen, Linke.PdS und Gewerkschaften sind meiner Auffassung nach zu wenige Bürger gefolgt. Ist das ein Ausdruck für „Politikmüdigkeit“?
Am 19. November wurde die VVN-BdA Reinickendorf zur Bildung eines „Runden Tisches“ eingeladen. Vertreter der Grünen. der Falken, der Linken, der Jusos, der WASG und von Verdi, waren anwesend. Es ging darum, eine Gemeinschaft gegen Rechts zu bilden. Wir die VVN-BdA Reinickendorf haben zugesagt, im Rahmen unserer Möglichkeiten mit zu Arbeiten. Ich bitte Euch zu überlegen, wie wir unsere Mitarbeit am „Runden Tisch“ konstruktiv und lebendig gestalten können.
Was haben wir im Jahr 2006 noch gemeinsam erlebt?
Im Januar haben wir uns mit dem Thema „DDR – Palästina“ befasst. Der Referent war KlausPolkehn aus Wuppertal.
Im Februar war Professor Franke bei uns und las aus seinem Buch „Chirurg in Pankow“ vor.
Im April besuchte uns der Publizist Viktor Grosmann und schilderte uns seine Flucht aus der amerikanischen Armee in die DDR
Im Mai waren wir zum Tag der Befreiung auf dem Russischen Friedhof und legten Blumen nieder. Wir waren auch in Stolpe und gedachten der mutigen jungen Leute im Kriegsjahr1918, die sich zu einer Antikriegskundgebung versammelt hatten
Im Juni starteten wir wieder zu einer Fahrt ins Blaue, zum Grillen in die Georg-Kowalski-Heide.
Mit Lichtenberger Kameradinnen und Kameraden besuchten wir im Grunewald die Villa der berüchtigten Wannseekonferenz.
Im letzten Monat, November las unser Kamerad und Jugendfreund Peter Neuhof aus seinem Buch „Als die Braunen kamen“.
Erwähnen möchte ich noch die von uns in diesen Räumen gestaltete Ausstellung zur Geschichte der VVN. Ich möchte auch auf die tolle Ausstellung unserer Kameradin Hofmann hineisen.
Auch die hilfreiche Unterstützung und Gestaltung unserer Zusammenkünfte will ich hervorheben. Ich danke Allen; die dazu beigetragen haben.
Der Linken möchte ich für die Gastfreundschaft danken, besonders unserem Lutz und dem Klaus.
Was können wir uns für das Jahr 2007 vornehmen?
Das Wichtigste ist wohl unsere Mitarbeit am „Runden Tisch“.
Darüber hinaus werden wir zum Deutschen Rundfunkarchiv nach Potsdam-Babelsberg fahren.
Im Mai wird wieder ein Termin den jagen. Im Juni oder Juli könnten wir wieder ins Blaue fahren.
Weiter Themen werden sich aus aktuellen Anlässen ergeben.
Bevor ich schließe, möchte ich an unsere langjährige Mitstreiterin Charlotte Buchmann erinnern, die sich zurückgezogen hat und nun in einem Altersheim lebt. Vielleicht kann sie die eine oder der andere mal besuchen?
Wir denken auch an unseren Kameraden Fritz, der heute von seiner Frau Abschied nehmen musste.
Und nun möchte ich unserer Schatzmeisterin Irmgard Rebelski das Wort geben.“
Heute wollen wir unsere eigenen Referenten sein. Einen kurzen Rückblick 2005 und Vorschau auf 2006 wollen wir Revue passieren lassen.
Wir haben gute Vorträge gehört, Prof. Mühlberg, Prof. Budach, Dr. Keilert, Dr.Coppie, Dr. Fritz Kuske, Heinz Britsche, Klaus Woiner, Dr.Fremberg, Kurt Helker,Jonni Granzo,Dr.Pietrzinki haben dazu beigetragen interessante Donnerstage zu gestalten.
Eine Wanderung zum Stolperstein in Stolpe und eine Ehrung am 8.5.2005 auf dem russischem Friedhof führten wir durch.
Im August fand eine Fahrt an den Werbellinsee , mit Dampferfahrt, statt. Anschließend Hammeltreiben in Schifferhofe.(Dank Schorch Kowalski) Ein Vorhaben, Soldatenfriedhof Halbe oder Sachsenhausen zu besuchen, fanden leider nicht statt Wir Rentner haben mitunter auch Zeitschwierigkeiten
Die Korrespondenz über die Aufstellung eines Ehrenmals oder Anbringung von Schildern zur Erinnerung an die Ermordeten der Hitlerjauche, mit der Bezirksbürgermeisterin Wanjura sind leider abgebrochen. Die Bundestagswahl kam dazwischen.
Ein Brief an den Rektor der Humboldtschule, mit der Bitte um ein Gespräch über Hans und Hilde Coppie, ist auch vom Schulleiter nicht erwidert worden.
Wie ihr seht liebe Freunde es sind noch einige Wünsche offen geblieben, aber ich denke 2006 machen wir weiter.
Ich möchte euch jetzt noch einige Vorschläge machen :Voraussichtlich im März eine Fahrt zur Wannseevilla im Mai wieder Stolperstein und russischer Friedhof.
Ich bitte euch um eigene Vorschläge
Ich komme jetzt zum Schluß, denn Dr.Fritz Kuske wird uns von der Vereinigung der VVN-BdA einen kleinen Bericht erstatten und Schorch Kowalski ein Kassensturz vollziehen.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Nachmittag und bleibt gesund oder werdet wieder Gesund.
Datum unbekannt ( ca Ende 2005) Geschrieben Vera Seidel,
Im Jahr 2025 erscheint der Kalender „Wegbereiterinnen“ in der 23. Ausgabe.
Seit er 2003 zum ersten Mal erschienen ist, haben wir 276 Frauenbiografien angesammelt. Mehr als 100 HistorikerInnen, PolitikwissenschaftlerInnen, NaturwissenschaftlerInnen, HandwerkerInnen, LehrerInnen und viele andere haben in den Kalendern geschrieben.
Auch 2025 werden wieder zwölf berühmte, bekannte oder zu Unrecht vergessene Frauen aus der emanzipatorischen internationalen Frauenbewegung vorgestellt. Der Wandkalender ist, wie wir immer wieder hören und lesen, ein wunderbares Geburtstags-, Weihnachts- oder Jahresabschlussgeschenk. Viele bestellen inzwischen ganze Pakete und entziehen sich dem Geschenkerummel dadurch. In Werkstätten, Büros, Wohnzimmern, Küchen, Wohngemeinschaften, Verwaltungen, selbstverwalteten und sozialen Projekten und anderswo hat er seit Jahren einen Ehrenplatz. ProfessorInnen, LehrerInnen, ErzieherInnen, KünstlerInnen und Menschen aus verschiedenen sozialen Bewegungen arbeiten mit den Biografien.
Der Kalender vermittelt „Geschichte für alle“ und gibt Anregungen an verschiedenen Themen weiterzuarbeiten. Das ist in diesen Zeiten der kriegerischen Auseinandersetzungen und der kälter werdenden Welt notwendiger denn je. Denn vieles, was den Wegbereiterinnen widerfahren ist, sollte nie wieder geschehen. Sie haben dafür ein Leben lang gekämpft und nicht aufgegeben.
Wir wollen sie aus der Vergessenheit holen und aus ihren Geschichten lernen. Der Kalender 2025 im DIN A3-Format mit 12 Wegbereiterinnen der emanzipatorischen Frauenbewegung gibt unter anderem Auskunft über Klara Schabbel, eine Widerstandskämpferin der Roten Kapelle, über die zu Unrecht vergessene Tony Breitscheid, die früh für die Rechte der Arbeiterinnen und das allgemeine Wahlrecht für alle gekämpft hat, über die Inderin Tarabai Shinde, eine der ersten indischen Feministinnen, und über neun andere bekannte und leider weitgehend vergessene Frauen aus der ganzen Welt.