VVN-VdA Reinickendorf

Inhaltsverzeichnis

08.Mai 2024 Ehrung der Opfer des Faschismus anlässlich des Tags der Befreiung

Ehrung gefallener Sowjetsoldaten und von Zwangsarbeiterkindern

Um 10 Uhr trafen sich Mitglieder der Linken Reinickendorf, der VVN-VdA Reinickendorf und weitere Bürger*innen auf dem Russischen Friedhof in Tegel, um der dort begrabenen Opfer des Faschismus zu gedenken. Hier liegen Sowjetsoldaten begraben, die bei der Befreiung Berlins gefallen waren. Auch Zwangsarbeiter*innen und deren Kinder fanden hier ihre letzte Ruhe. Wir legten rote Nelken auf den Gräbern nieder.

Anschließend legten wir Nelken am Alten Anstaltsfriedhof auf dem Gelände der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik nieder.

Foto und Text: Rechteinhaber Linke Reinickendorf

Deutschland finanziert, Israel bombardiert! Für einen gerechten Frieden in Nahost

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

am 11.Mai fand die Veranstaltung „Deutschland finanziert, Israel bombardiert!“ im Haus der Demokratie statt. Leider musste aus gesundheitlichen Gründe Arn Strohmeyer absagen und Rolf Becker sprang ein und hat das Manuskript von Arn Strohmeyer per Zoom vorgelesen.

Zugeschaltet wurde Moshe Zuckermann1.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Klaus Dallmer, Initiative „Frieden-gewinnen

Gäste:

Emily Weingarten, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

RA Benedikt Hopmann, VVN-VdA

von Links nach rechts: K. Dallmer, E. Weingarten, B. Hopmann; Foto: Ingo Müller

Begrüßung und Einleitung durch Klaus Dallmer

Video/Bearbeitung: Ingo Müller

00:16 Begrüßung Moshe Zuckermann

00:45 Hinweis zu Arn Strohmeyer

01:01 Begrüßung Rolf Becker, Schauspieler

01:12 Begrüßung Emily Weingarten, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

01:23 Vorstellung RA Benedikt Hopmann

01:35 Beweggründe zur Veranstaltung.


Moshe Zuckermann über über die Situation in Israel und die deutsche Israelhörigkeit

00:35 worum es eigentlich geht, und ich glaube, was immer wieder bei den aufflammenden Gewaltexzessen und bei den Eskalationen der Gewalt geht 02:13 der Konflikt muss gar nicht gelöst werden. Er muss nur verwaltet werden, und das hat es auch geschafft. 09:50 Aber was sich auch herausgestellt hat, immer mehr, dass eine der zentralen Figuren, die eigentlich die Befreiung der Geiseln durch einen Deal mit der Hamas hätte vorantreiben können, nämlich Netanjahu, dass er das gar nicht wollte. Einer der Hauptverhinderer des Dienst über die entführten Geiseln bis heute Netanjahu, der auch sein Umfeld auch gegen die Angehörigen. 11:52 Das Problem besteht darin, dass es in der Tat ein Problem zwischen Deutschland und Israel gibt. 16:40 das Problem, von dem wir hier zu tun haben, ist die Frage: Was meinen die Deutschen, wenn Sie meinen, den Antisemitismus bekämpfen zu sollen? Meinen Sie die Juden? 19:30 Israel ist heute das gefährlichste Land für Juden auf der Welt. 21:03 Israel Wie ich eingangs schon gesagt habe, hätte es in der Hand, den Territorialkonflikt zu lösen. Israel will aber den Territorialkonflikt nicht lösen. 33:11 Das heißt also, Sie reden mit jemandem, der jetzt staatsoffiziell in Deutschland irgendwie zum Antisemitismus. Ich habe ein Zertifikat, sozusagen ein Zeugnis, dass ich an dieser mit bin von der deutschen Bundesregierung. 33:34 Da ist etwas ganz schiefgelaufen mit der deutschen Aufarbeitung der Vergangenheit, die ja Gutes gemeint hat und eine ganze Menge in den 60er, 70er und 80er Jahren


Rolf Becker liest den Vortrag von Arn Strohmeyer: Warum hat gerade Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Völkermord verklagt?

00:22 Die Gleichsetzung, also die Israel-Kritik die sofort interpretiert wird als anti-jüdische Stellungnahme 01:36 Warum hat gerade Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Völkermord verklagt. 02:12 Die Antwort auf diese Frage ergibt sich fast automatisch aus einem Blick auf die Vergangenheit beider Staaten. Denn der Apartheidstaat Südafrika und der Apartheidstaat Israel waren auf das engste politisch miteinander verbunden. Man kann sagen: Sie waren engste Freunde. Was wohl an der Ähnlichkeit ihrer politischen Systeme lag, auch wenn sie sicher nicht völlig identisch waren. Wichtig ist, hinzuzufügen, dass beide Staaten kein großes Aufsehen von ihrer engen Beziehung gemacht haben. Da lief fast alles im Geheimen. Denn beide Staaten hatten in der Welt massive Image-Probleme, und da scheute man das Tageslicht 03:48 Dass das israelische Außenministerium die Taktlosigkeit besaß, einen aktenkundigen Nazi-Kollaborateur zu einer Gedenkstätte für die Opfer des Nazismus zu führen und ihm dann auch noch einen Vortrag über die Nazis anhören zu lassen…Vorster in der Holocaust-Gedenkstätte! Was für eine Selbstdarstellung Israels! Vielleicht zeigte das Land hier sein wahres Gesicht! 06:33 Das Unrecht, das den Palästinenser angetan wird, liegt so klar auf der Hand, dass man, um es nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen, das Thema als solches tabuisieren muss

Weitere Infos: s. hier:


Redemanuskript von Arn Strohmeyer

Vortrag Berlin 11.05.2024
Warum hat gerade Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Völkermord verklagt?

Südafrika hat eine Klage wegen Völkermord beim IGH erhoben. Die Klage läuft noch und ist in der Hauptsache noch nicht entschieden. Da erhebt sich die Frage: Warum hat gerade Südafrika diese Klage erhoben? Es hätte ja auch ein anderer Staat machen können. Die Antwort auf diese Frage ergibt sich fast automatisch aus einem Blick auf die Vergangenheit beider Staaten. Denn der Apartheidstaat Südafrika und der Apartheidstaat Israel waren auf das engste politisch miteinander verbunden. Man kann sagen: Sie waren engste Freunde. Was wohl an der Ähnlichkeit ihrer politischen Systeme lag, auch wenn sie sicher nicht völlig identisch waren. Wichtig ist, hinzuzufügen, dass beide Staaten kein großes Aufsehen von ihrer engen Beziehung gemacht haben. Da lief fast alles im Geheimen. Denn beide Staaten hatten in der Welt massive Image-Probleme, und da scheute man das Tageslicht.

Zum Manuskript


Redebeitrag: Emily Weingarten, Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost

00:51 Emily Jüdische Stimme – Schweigeminute für die Menschen in Rafah 01:43 Emily Jüdische Stimme – Referat 01:52 Frieden gewinnen: Klaus und ich hatten uns in Vorbereitung auf dieses Panel darüber unterhalten, ob wir Menschen von der jüdischen Stimme teilnehmen und ob auch palästinensische Stimmen interessiert wären, teilzunehmen. Ich habe in meinem Umfeld arbeiten, ja auch viel mit palästinensischen Menschen zusammengefragt, und es war tatsächlich schwierig. 02:52 dass viele palästinensische Menschen hier in Deutschland das Vertrauen verloren haben. 11:03 Mitte März unser Konto gesperrt und eingefroren wurde. 11:25 Konto muss wieder freigeschaltet werden 13:29 Es ist auch einfach, nicht mehr von der Hand zu weisen, dass es nicht um den Schutz jüdischen Lebens in Berlin oder in Deutschland geht. 21:13 Wir möchten nicht besser geschützt werden oder schlechter geschützt werden. Wir möchten genauso wie alle anderen Minderheiten und anderen deutschen Menschen in Berlin oder in Deutschland geschützt werden, weil wir das Recht darauf haben, genauso wie palästinensische Menschen


Klaus Dallmer: Zu den Waffenexporten Deutschlands nach Israel

Video/Bearbeitung: Ingo Müller. 11.05.2024

Redemanuskript:

Liste der Betriebe und ihre Links dazu:

Klaus Dallmer: Zu den Waffenexporten

00:17 Welche Betrieben sind an Waffenlieferungen an Israel beteiligt 01:35 Deutschland ist nach den U.S.A. zweitgrößter Waffenlieferant Israels. 04:02 Allein im Jahr 2.023 betrafen die von der Bundesregierung genehmigten Ausfuhren, folgende Waffenkategorien. 09:02 mehrere europäische Transportarbeit der Gewerkschaften haben beschlossen, Schiffe mit Waffen für Israel nicht abzufertigen. Es bleibt zu hoffen, dass sie Schiffe mit deutschen Waffen stoppen.


Benedikt Hopmann über Die vorläufigen Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofes (IGH)in Den Haag im Verfahren Südafrika ./. Israel und Nikaragua ./. Deutschland

Hier der Schriftliche Teil der Äußerungen von Benedikt Hopmann zum Thema:

weitere Infos:


Emilys Schlußwort

00:10 Der Zionismus ist der Glaube, dass im Prinzip nur ein Staat jüdische Interessen und Sicherheit garantieren kann. 00:43 die jüdischen Grundprinzipien 02:39 dem jüdische Volk verwehrt wird, so einen Staat auch für sich zu beanspruchen. 06:12 Die Realität ist immer wesentlich vielfältiger und komplexer, als sie in der Debatte dargestellt wird.


Schlußwort Rolf Becker

00:08 Zur VVN und DGB sind gespalten 00:31 Mir selber ist ein Auftritt vor kurzem untersagt worden, auf Einspruch der VVN über Russland, Ukraine zu sprechen 00:49 um was zu verändern, bis in die Regierungsetagenrauf. Da müssen wir versuchen, in diesen Organisationen, Ich meine da vor allen Dingen den DGB die Widersprüche zu klären. 01:55 was Esther Bjarano angeht, hast du vollkommen Recht? Es ist ja nicht so, also nicht zufällig geschehen, dass mein Redebeitrag, als sie uns für immer verlassen hat, nicht verbreitet wurde von wenigen Zeitungen abgesehen


Ergänzungen

In eigener Sache: Moshe Zuckermann

In (nicht nur) eigener Sache
Die DIG hat versucht, eine Veranstaltung mit mir in Heilbronn zu vereiteln. Dabei habe ich
mir eine offizielle Einstufung seitens der deutschen Bundesregierung als Antisemit
eingehandelt.
Von Mosche Zuckermann


Jetzt auf DVD: »Losgelöst von allen Wurzeln …« − der Film


Hier der Trailer zum Film:

Und hier kann der Film bestellt werden:


Hier geht’s zum Einladungsflyer:

  1. Moshe Zuckermann wurde 1949 in Tel Aviv geboren. Zwischen 1960 und 1970 lebte er in Frankfurt am Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel studierte er Soziologie, Politologie und Geschichte in Tel Aviv. Er promovierte 1987 in deutscher Geschichte. Seit 1990 lehrt Zuckermann an der Universität Tel Aviv Geschichte und Philosophie der Geistes- und Sozialwissenschaften. Seit 2000 leitet er das Institut für deutsche Geschichte in Tel Aviv. []

Erich-Meier-Gedenken am 10. März 2024 auf dem Friedhof in den Kisseln

Gerhard Hanloser – Geschichte und Wirkung der „Antideutschen“

Vor gut 20 Jahren, zum Irakkrieg 2003, hatte die sogenannte „antideutsche Szene“ publizistisch und aktivistisch ihren Höhepunkt. Mit dem Begriff antideutsch ist eine politische Strömung gemeint, die aus der Linken kommt. Sie hat Kernbestandteile eines emanzipatorischen und kritischen Denkens allerdings aufgegeben, befleißigt sich eines aggressiven Militarismus und sieht in der Friedensbewegung und realen antikapitalistischen Bewegungen ihren Hauptfeind. Von „den Antideutschen“ wird mittlerweile kaum geredet. Ihr Denken und Agieren ist allerdings mit einigem Erfolg in der vorherrschenden deutschen Öffentlichkeit angekommen. Auch haben einige ihrer Protagonisten diskursive Machtpositionen ergattert.

Zu den «Antideutschen» gibt es bisher keine umfassende Untersuchung. Deswegen soll dieser Sammelband als ein erster, wenngleich parteiischer Zugang vorgestellt werden, der sich dem Phänomen derjenigen Strömung widmet, die sämtliche Nahost- und Antisemitismusdebatten der vergangenen Jahre mitbestimmte und zum Teil auch dominierte.

Sie sind bekannt aus der linksradikalen Szene, als Besucherinnen wie auch Störerinnen von Veranstaltungen und Demonstrationen, die immer schwere Vorwürfe im Munde führen: Antisemitismus, Antiamerikanismus, Volksgemeinschaft oder Barbarei. In der traditionellen Linken stoßen sie bei ihren Interventionen meist auf bloßes Unverständnis; viele nehmen ihre «antideutsche Ideologie» (Robert Kurz) als kruden Mix aus abgrenzungsfixiertem Identitätswahn, bürgerlichem Wohlstandschauvinismus, blinder Israel- und US-Apologie und als «Alles-antisemitisch-außer-wir-Ressentiment» wahr. weiterlesen hier:

Am 14. April 2024 fand in den Stadtteil- & Infoladen Lunte eine interessante Veranstaltung mit Gerhard Hanloser zur Geschichte und Wirkung der „Antideutschen“ statt. Eingeladen hatte hierzu die VVN-VdA.

Von dieser Veranstaltung stellen wir das Referat von Gerhard Hanloser, den Diskussionsbeitrag von Benedikt Hopmann sowie die zwei Antwortrunden von Gerhard und sein Schlusswort zur Verfügung.


Eröffnung durch Rüdiger Deißler, VVN-VdA, – Audio

Tonaufnahme: Ingo Müller


Vorwort von Abel, Infoladen Lunte – Audio –

Tonaufnahme: Ingo Müller

Begrüßung: Abel – Infoladen Lunte

Die LUNTE ist ein Stadtteil- und Infoladen in Nord-Neukölln, der seine Ursprünge in der autonomen Selbstorganisierung der 1980er Jahre hat. Die LUNTE ist ein Ort, wo diese politischen Theorien und Praxiserfahrungen diskutiert, gelebt, weiterentwickelt und umgesetzt werden. Daher prägen die Stadtteilarbeit, die Teilnahme an sozialen, ökonomischen und politischen Kämpfen, Selbstorganisation, Solidarität und die gegenseitige Hilfe maßgeblich die Strukturen der LUNTE.


Rüdiger stellt Gerhard Hanloser vor – Audio –

Tonaufnahme: Ingo Müller


Referat Gerhard Hanloser – Audio –

Video: Ingo Müller

00:52 Ich möchte heute einen Zugang zu der Geschichte der Antideutschen präsentieren. 01:50 Als 1989/90 die DDR unterging 05:49 In den Anfangsjahren der 90er war die antideutsche Kritik also noch eine Form radikalisierter linker Politik 06:50 trommelten Intellektuelle aus der Linken für den Golfkrieg 1991 07:40 Anhand von drei wichtigen weiteren Protagonisten der antideutschen Szene 10:46 Halten wir fest: Antideutsche sind eine aus der Linken kommende politische Strömung 11:36 Zum Milieu, das schließlich die Linke prägen sollte wurden die Antideutschen nach dem 11.September 2001 13:35 „Warum in drei Teufels Namen war man gegen den Krieg der Amerikaner und Briten zum Sturz des faschistischen Baath-Regimes? 14:28 In dieser Zeit gab es Hardcore-Antideutsche wie die bahamas 17:32 Im zuge der Al Aqush-Intifada 2003 waren die Fronten für die antideutschen klar: Israel als selbsterklärter jüdischer Staat wird von Antisemiten angegriffen

19:43 Ein trauriger jüngerer Höhepunkt dieser Entwicklung stellte der auch in größeren Zeitungen rezipierte Szene-Streit um den Bahamas-Autoren Thomas Maul dar, 20:56 Der Sommer der Migration 2015 stellte für einen Teil des vormalig antideutschen Milieus ein Kairos dar, der Zeitmoment forderte eine Entscheidung. 22:41 Beispielhaft hervorgehoben werden soll Stefan Grigat aus Österreich, 24:16 Ging es den Marschierern durch die Institutionen in den 70ern um eine Verbreitung linker 25:09 Der ehemalige Bahamas-Autor Samuel Salzborn 27:25 Sie sind sich darin auch einig mit rechtsorientierten Israelfreunden und Verfassungsschützer.


Gerhard beantwortet die 1. Fragerunde: – Audio –

Tonbearbeitung; Ingo Müller

Gerhard Hanloser beantwortet die 1. Fragerunde

00:46 Und da kann ich im Grunde an die letzte Frage anknüpfen, was bewegt diese Leute?

08:28 Ach, die Antilopen-Gang!

09:59 Ein Text, der tatsächlich sich nicht entblödet, die Massaker der Hamas so darzustellen, dass die Hamas die Nachfolge, die wirklich in einer rein linearen Nachfolge zu den Nazitätern stehen würde.


Diskussionsbeitrag Benedikt Hopmann – Audio –

Benedikt Hopmann nahm in der anschließenden Diskussion dazu Stellung. Man könnte seine Stellungnahme in der Überschrift zusammenfassen: „Back to th roots“:


Gerhard beantwortet die 2. Fragerunde – Audio –

Gerhard Hanloser beantwortet die 2.Fragestunde

00:00 Was du sagst, ist völlig richtig. Die 90er- Jahre waren von genau diesen Fragen geprägt. Es gab natürlich auch immer wieder Vorstöße, was die Vergangenheitspolitik anbelangt.

01:19 Die Frage, und das berührt glaube ich den Begriff des Antifaschismus, also es gab ja im Grunde schon relativ früh, wenn wir jetzt kommunistische Faschismusanalysen uns angucken, gab es ja schon relativ früh Versuche, den, ich spreche mal von einem Massenkonsens, diesen Massenkonsens, den es teilweise gab, zu analysieren.

02:18 Man darf nicht vergessen, der Nazismus war ja etwas anderes als eine Diktatur, sondern eben Faschismus macht im Grunde diesen Bewegungscharakter aus.

03:08 Und was du geschildert hast, dass eben auch normale deutsche Soldaten begeistert beim Morden an der Ostfront dabei waren, ist einfach Fakt. 04:15 Ein Antifaschist, der nur Antifaschist ist, ist kein Antifaschist. Was heißt das?


Diskussionsbeitrag Abel – Audio –


Gerhard beantwortet die 3. Fragerunde und Schlußwort – Audio –

Bearbeitung: Ingo Müller

Gerhard beantwortet die 3. Fragerunde und Gleichzeitig Schlusswort.

00:00 Also zum Schluss, oh, dann bin ich jetzt gefordert, das alles zusammenzubinden, das ist natürlich schwierig mit Tokotronik und Wertkritik und Imperialismus und Antifa, also das ist ein bisschen schwierig.

03:18 Es hat vielleicht so ein bisschen was von einer jugendlich-subkulturellen Szene- Selbstpositionierung, und da waren die Antideutschen tatsächlich irgendwie auch führend und die konnten da auch Leute Angebote machen

10:16 Der Hauptfeind steht im eigenen Land. Und nie wiederkriegstüchtig. Der alte Antimilitarismus eines Karl Liebknecht und auch anderen. Für mich ist auch gerne der Antimilitarismus der Anarchisten.

11:16 Danksagung an Gerhard


Esther Bejarano in: „Zeit der Verleumder“ – Video –

Esther Bejarano und Konstantin Wecker, 2019, Foto: Ingo Müller

Esther Bejarano:

„Was Adolf Hitler und die Nationalsozialisten dem jüdischen Volk angetan haben, – Vernichtung von sechs Millionen Menschen, Holocaust -, darf nicht die Rechtfertigung Israels für die Diskriminierung des palästinensischen Volkes sein. …

Ich habe nicht das Vernichtungslager Auschwitz, das KZ Ravensbrück und den Todesmarsch überlebt, um von sogenannten Antideutschen und Konsorten als Antisemitin beschimpft zu werden.“ (Esther Bejarano in dem Video „Zeit der Verleummder“, siehe unten, ab 1:36:58 ff.)

Unterstützt dieses Projekt Kritische Aufklärung! Werdet Abonnenten hier! Das Projekt ist auf Spenden angewiesen, unterstützen Sie es mit einem kleinen Beitrag via PayPal: pkakonferenz@googlemail.com


Esther Bejarano: Appell an die Künstler 2019 – Video –

Esther Bejarano in einem Appell im Jahr 2019: „Unsere Politiker lassen zu, dass mit Waffen gehandelt wird, dass Waffen in Länder verkauft werden, in denen der Krieg wütet. Mit Waffenhandel wird viel Geld verdient. Aber wer denkt an die vielen Menschen, die mit diesen Waffen getötet werden? Ich möchte aufschreien wegen solcher Unmenschlichkeit“

Video: Ingo Müller, 2019

Gastbeitrag von E. M.

Bei der Veranstaltung am 14.04.2024 in der Lunte in Neukölln hatten wir Gerhard Hanloser (Publizist aus Freiburg) eingeladen, der über die Antideutschen deren Entstehung und Geschichte referierte. Die Veranstaltung war sehr gut besucht, selbst vor der Tür standen noch Leute um seinem Vortrag zu lauschen. Was ihm mit seiner kraftvollen, lebendigen Stimme gut gelang. ( Anm. I. M. sehe Bild Links, Zuschauer vor der Tür mit neugierenden Blicke. Foto: Ingo Müller)

Erfreulich war auch, mit diesem Thema auch junge Menschen erreicht zu haben, die am Ende sehr gute und interessierte Fragen stellten.

Gerhard Hanloser hat hierzu auch ein Buch geschrieben „ sie waren die antideutschesten der Antideutschen“(Unrast, 2004 – 292 Seiten)


Weitere Buchvorstellungen

Die andere Querfront
Skizzen des antideutschen Betrugs

»Weder taugen die Antideutschen als Kritikerinnen deutscher Verhältnisse, noch ist von ihnen irgendein kluger Gedanke zu erhaschen oder eine Theorie über die hiesigen oder gar internationalen Entwicklungen; schon gar nicht über den Antisemitismus, den sie laufend beschwören. Sie sind mittlerweile Bestandteil eines politische Lager übergreifenden, Bürger- wie Staatenkriege bejahenden Blocks, der jeglicher Emanzipation, jeglichem Aufbruch, ja selbst der Verhinderung des Schlimmsten, das heißt einer autoritär-rechten Formierung von Gesellschaft und Staat, entgegensteht.« – Aus dem Vorwort Weiterlesen hier:

Krise und Antisemitismus
Eine Geschichte in drei Stationen von der Gründerzeit über die Weltwirtschaftskrise bis heute

Das Buch beschreibt auf dem Hintergrund der Marxschen Krisentheorie die großen Kriseneinbrüche und die in ihnen auftretende Wirkungsmächtigkeit des Antisemitismus. Eine besondere Rolle spielt hier die Behandlung und Wahrnehmung des Geldes in der Krise. Geld wird hier nicht nur als “ökonomische” Größe, sondern als die zentrale Bezugsgröße im Kapitalismus angesehen, die die gesellschaftlichen Verhältnisse fetischisiert und zu antisemitischen Ideologien einlädt. Anhand von drei Fallstudien wird dieser Zusammenhang aufgezeigt: die Gründerkrise 1873, in deren Verlauf moderne antisemitische Parteien und Agitatoren zum ersten Mal in Deutschland die Börse mit dem Judentum gleichsetzten, die Weltwirtschaftskrise 1929 und die nationalsozialistische Antwort darauf, sowie die heutige Zeit der krisenhaften “New Economy”. Weiterlesen hier:

„Nie wieder“ gilt auch für jetzt! Berichte und Video über die Veranstaltung mit Iris Hefets und Nadija Samour am 31.01.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Eine kämpferische Veranstaltung gegen das Morden in Gaza
  2. Iris kam vor 20 Jahren nach Deutschland.
  3. Nadija ist in Deutschland geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge. 
  4. Video zur Veranstaltung
  5. Sowie eine sehenswerte Doku mit Nadija Samour
  6. 13.11.2023: 20 Jahre Jüdische Stimme – Trauer- und Hoffnungsfeier
  7. 25.11.2023: Iris Hefets (Jüdische Stimme) über Antisemitismus, Israel, Gaza, deutsche Schuld | MERATV

Eine kämpferische Veranstaltung gegen das Morden in Gaza

Die Veranstaltung am 31. Januar 2024 stand unter dem Motto: Nie wieder! gilt auch für jetzt – gegen die Hetze und Kriminalisierung der Proteste gegen den Krieg in Nahost und in der Ukraine! Gegen Rüstungsgeschäfte! Für eine kritische Öffnung des politischen Diskurses.

Sie wurde im mit 250 TeilnehmerInnen voll besetzten Saal des Hauses der Demokratie und Menschenrechte zu einer Manifestation gegen Vertreibung und Vernichtung der palästinensischen Bevölkerung in Gaza. Veranstalter waren die VVN-VdA, der AK Frieden in der VVN- BdA, unterstützt von der FRIKO und 1918Unvollendet.

Zur Eröffnung betonte Luise vom „Arbeitskreis NIE WIEDER“; einer der Mitveranstalter, wie durch die verordnete Parteinahme für Israel eine offene Diskussion über die Vorgänge vor und nach dem 7. Oktober 2023 und – ähnlich wie schon beim Ukraine-Krieg – eine Positionierung gegen Militarisierung und Krieg geächtet und mit Verbot bedroht wird. „Deutschland will Führungsmacht werden“ und das sind die Vorzeichen. Wir dokumentieren die Beiträge.

Brigitte von der VVN-VdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten) führte aus, dass der Antifaschismus der ältesten und größten Organisation der WiderstandskämpferInnen und Verfolgen des Naziregimes aus dem Widerstand gegen Faschismus und Krieg geboren wurde. … Sie verwies auf das Vermächtnis vieler jüdischer AntifaschistInnen in der VVN, nicht zuletzt von Esther Bejarano, die fest an der Seite des antiimperialistischen Befreiungskampfs des palästinensischen Volks standen. Ihre Mahnung: Die größten Feinde Israels und seiner Existenz sind nicht die Palästinenser, sondern die israelischen Großmachtchauvinisten.

Zur aktuellen Entwicklung führte Brigitte aus:

Foto: Ingo Müller

„Wer sich heute uneingeschränkt hinter die israelische Regierung stellt, wer Unterstützung für Netanjahu zur deutschen Staatsräson macht, der wird nicht nur mitverantwortlich an den Verbrechen gegen die Palästinenser, der treibt Israel geradezu vorwärts ins Desaster.

Der angebliche Kampf gegen Antisemitismus verkommt in Deutschland zur Tarnung der Kriegsvorbereitung. Und das kommt auch jetzt wieder zum Vorschein. Abbau der demokratischen Rechte, der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit, der Versammlungsfreiheit. „Seht her wir sind Freunde der Juden, wir haben gelernt, wir können jetzt nicht nur Waffen nach Israel schicken, sondern in die Ukraine, nach Saudi-Arabien, in die Türkei, in alle Krisengebiete.“

Dabei werden Regierung, Kapital, Militär und Nato zu unseren Freunden umgelogen. Der Feind sind die Gegner des zionistischen Netanjahu-Kurses, einschließlich solcher Israelis wie Moshe Zuckermann oder die Jüdische Stimme. „Wenn das deutsche Staatsräson sein soll, die bedingungslose Nibelungentreue zu Israel nämlich, die von allen Parteien des deutschen Bundestags einschließlich der AfD getragen wird, dann ist das eine mächtige Drohung an uns, einfache Bürger diese Deutschland: Staatsräson unseres Landes schließt dann ein: Verteidigung einer völkischen und rassistischen Politik gegenüber den Palästinensern, Verteidigung der Zerschlagung von Demokratie, der schrankenlosen Militarisierung, Verteidigung von völkerrechtswidriger Besatzung von Landraub, von ethnischen Säuberungen. Und indem der Kampf des palästinensischen Volks unter den Generalverdacht des Antisemitismus gestellt wird, hat man zugleich ein Mittel in der Hand, die arabische und muslimische Bevölkerung zu kriminalisieren, zu drangsalieren und auszugrenzen – bis in unsere Gewerkschaften hinein.

Das wollen wir nicht und das – nämlich einen Staat, der seine Raison/Vernunft in Gaza abgegeben hat – werden wir die Stirn bieten.

Wir halten fest:

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Zionismus! Gegen die Vernichtung Gazas und seiner Bevölkerung! Für Waffenstillstand und Freilassung aller Geiseln!“

Axel vom „Arbeitskreis NIE WIEDER“ führte in einem kurzen Beitrag aus, dass inzwischen zur Erlangung der Deutschen Staatsbürgerschaft ein Bekenntnis zu Israel verlangt wird, z.B. in Sachsen-Anhalt.

Für die palästinensische Solibewegung sei immer der Unterschied gemacht worden zwischen Antisemitismus und Antizionismus.

Er begrüßte die Initiative Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Südafrika habe ja mit dem ehemaligen Apartheitsregime ähnliche Erfahrungen wie die Palästinenser mit dem Siedlerkolonialismus. Zur Aufrechterhaltung dieses Regimes macht die israelische Regierung Geschäfte mit Rassisten und Faschisten.

Mit Iris Hefets von der „Jüdischen Stimme“ und der palästinensischen Rechtsanwältin Nadija Samour konnten wir zwei ausgezeichnete GesprächspartnerInnen gewinnen.

Iris Hefets von der „Jüdischen Stimme“ , Foto: Ingo Müller
Nadija Samour, palästinensischen Rechtsanwältin, Foto: Ingo Müller

Iris kam vor 20 Jahren nach Deutschland.

Sie ist in Israel aufgewachsen und hat dort im Militär gedient. In bewegten Worten schilderte sie wie das Militär die ganze Gesellschaft, den Alltag dominiert.  Eine militarisierte Gesellschaft wie Israel – das wird offenbar zunehmend auch als Deutschlands Zukunft gesehen. Es ist der permanente Ausnahmezustand, bei dem die Zensur normal wird und damit die Selbstzensur, die „Selbstgleichschaltung“. Zum Militarismus gehöre die Überheblichkeit, der Chauvinismus, die Verachtung von allem, was nicht so ist. Das kommt auf Deutschland zu, wenn es „kriegstüchtig“ werden soll. Das sei der Einstieg in die „Tötungskultur“.

Nadija ist in Deutschland geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge.

Sie wies auf die Art Symbiose von Israel und der BRD hin. Beide brauchten sich nach dem 2. Weltkrieg zur Legitimation. Die BRD braucht ein gutes Verhältnis zu Israel, um wieder als zivilisierte Nation anerkannt zu werden. Israel braucht Deutschland und die Judenverfolgung als Rechtfertigung eines eigenen Staats als „Heimstatt der Juden“. Gemeinsames Feindbild wurden die Palästinenser. Beim Prozess vor dem IGH hat sich die BRD bedingungslos an die Seite Israels gestellt und sich damit mitverantwortlich gemacht für das, was jetzt in Gaza passiert. Nadija ordnete den Konflikt in die große Auseinandersetzung zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden ein, in dem Deutschland wieder eine Großmachtrolle anstrebt.

Besonders auffällig sei derzeit, so Iris, dass es geradezu verboten sei, über die Vorgeschichte des Konflikts zu sprechen.

Ein weiterer Moderator der Veranstaltung führte den berühmten israelischen Mediziner, Naturwissenschaftler und Religionsphilosophen Jeschajahu Leibowitz an. (Leibowitz hielt der israelischen Gesellschaft immer wieder das Zitat von Grillparzer „Es führt ein Weg von der Humanität durch die Nationalität in die Bestialität“ vor. „Diesen Weg ist das deutsche Volk im [ 20. Jahrhundert] tatsächlich bis zu Ende gegangen, und eben diesen Weg haben wir 1967 betreten.“)

Vieles deute darauf hin, so Iris weiter, dass die Deutschen die besseren Juden sein wollen. Man könne den Eindruck gewinnen, dass Israel als 17. Bundesland betrachtet wird, das gegen die palästinensischen Horden zu verteidigen sei. Die Bild-Zeitung bot die Kippa zum Ausschneiden an. Die Palästinenser werden als Projektionsfläche für Antisemitismus missbraucht. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden würde das unterstützen mit Worten wie: Die Barbaren sind unter uns.

Wie sich diese Stimmung ausbreite, hätte man bei Fridays for Future – Kundgebungen sehen können, bei denen Palästinenser aus der Versammlung verwiesen worden seien, erwähnte Nadija. Sie und auch Iris forderten die Verhinderung von Waffenlieferungen, insbesondere der neuesten Haubitze von Rheinmetall, an Israel. Sie betonten: Was in Gaza geschieht ist kein Krieg, sondern Genozid – und das begleitet von einer grenzenlosen Endsieg-Stimmung in Israel. Nadija: Obwohl das Völkerrecht ein koloniales Instrument sei, müsse man den Spruch des IGH nutzen, verbreiten und einfordern. Er verlangt Maßnahmen für die Zivilbevölkerung, die nur durch den Waffenstillstand erreicht werden könn

Und dazu noch:

Ein Aufgebot von Polizisten versuchte, sich – angeblich wegen Überfüllung – Zugang zu unserer Veranstaltung zu verschaffen, wurde aber abgewiesen. (kurze Erklärung zum Einsatz, Anm. I. M.)

Wir werden diese Provokation nicht hinnehmen und kontaktieren unseren Anwalt um rechtliche Schritte zu unternehmen.

In der Diskussion verstieg sich ein offenbar antideutsch gepolter deutscher Redner darin, Iris Hefets des Antisemitismus zu bezichtigen. Es gibt also wirklich Deutsche, die die besten Juden sein wollen.


Video zur Veranstaltung


Sowie eine sehenswerte Doku mit Nadija Samour

Die Berliner Rechtsanwältin Nadija Samour kämpft mit ihren Kollegen gegen die Unterdrückung palästinensischer Stimmen in Deutschland.

Im Laufe des Jahres 2023 haben sie die verfassungsmäßigen Rechte angesichts der zunehmenden nachteiligen Politik und der Verbote aller palästinensischen Dinge verteidigt.

Seit dem 7. Oktober 2023 gehen die Behörden weiter gegen palästinensischen Aktivismus in Berlin vor, doch Nadija wird ihren Kampf für die Palästinenser nicht aufgeben.


13.11.2023: 20 Jahre Jüdische Stimme – Trauer- und Hoffnungsfeier

Im Schatten der anhaltenden Bombenangriffe auf Gaza markiert der Verein „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“ sein 20-jähriges Bestehen.

Die Vorbereitungen für die Veranstaltung finden in einer schwierigen und überwältigenden Zeit statt. JS-Mitglieder nehmen an Protesten gegen den Angriff auf Gaza teil, veranstalten individuelle Mahnwachen dort, wo Proteste verboten wurden und leisten umfassende Aufklärungsarbeit. Viele ihrer Familienangehörigen oder Freunde sind von den schrecklichen Ereignissen in Israel, Gaza und dem Westjordanland betroffen

Das Programm für den 4. November umfasst Gespräche mit JS-Mitgliedern aus verschiedenen Generationen und aktuelle Stimmen aus Israel-Palästina. Auf der künstlerischen Seite gibt es Bilder von Mohammed Al-Hawajri (Gaza) und eine Installation von Adi Liraz (Israel/Deutschland) sowie musikalische Beiträge.

Heute wie vor 20 Jahren müssen Jüdinnen und Juden in Deutschland dafür kämpfen, dass ihre Stimme für Frieden und Menschenrechte gehört wird. Zum Teil auch gegen den deutschen Staat, der auf der Straße Proteste erstickt und in seinen Verwaltungsbüros Solidaritätsveranstaltungen verhindert – oder es zumindest versucht, wie die Berliner Senatsverwaltung es bei dieser Veranstaltung durch Druck auf den Veranstalter getan hat.

„Unser Verein und unsere Community wachsen, da immer mehr Jüdinnen und Juden der JS beitreten und den Einsatz für Menschenrechte und Antirassismus als Teil ihrer Identität begreifen. Dennoch wird das Umfeld in Deutschland für Juden schwieriger und feindseliger, insbesondere wenn wir mit anderen Minderheiten solidarisch sind. Wir sehen eine zunehmende Instrumentalisierung des Antisemitismus im Dienste des israelischen und deutschen Nationalismus, und gleichzeitig nimmt die Hetze gegen andere Minderheiten auch zu. Deutschland muss endlich verstehen, dass der Kampf gegen Antisemitismus den Kampf gegen alle Formen von Rassismus bedeutet.” – Wieland Hoban, JS Vorsitzender, Komponist und Übersetzer

„Mit unserer Veranstaltung am 4. November wollen wir unserer Trauer Raum geben und unsere jüdischen Stimmen erheben: durch Musik, durch Kunst, durch unser Miteinander – für einen sofortigen Stopp der Gewalt und für gerechten Frieden. Wir schätzen die volle Unterstützung seitens des Oyoun, dessen Team uns von Beginn an solidarisch zur Seite stand.“ – Nirit Sommerfeld, JS-Mitglied, deutsch-israelische Schauspielerin und Sängerin

„Dies ist kein Fest; wir werden feiern, wenn eine Organisation wie unsere nicht mehr benötigt wird, wenn die israelische Besatzung Palästinas vorbei ist und wenn Deutschland seine politische und finanzielle Unterstützung für Menschenrechtsverletzungen einstellt. Vorerst kommen wir als politische Community zusammen, um unsere kollektive Stärke auszubauen, die Meinungsfreiheit und das Versammlungsrecht zu verteidigen und den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit für alle – vom Jordan bis zum Mittelmeer – fortzusetzen.“ – Iris Hefets, Psychoanalytikerin und ehemalige JS-Vorsitzende


25.11.2023: Iris Hefets (Jüdische Stimme) über Antisemitismus, Israel, Gaza, deutsche Schuld | MERATV

25.11.2023: Johannes Fehr spricht mit Iris Hefets (Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost) über den Krieg in #Israel und Palästina.

Wir betrauern den Tod vieler Zivilist:innen in Israel und Palästina. Alles ist vor Ort ungehindert im Gange. Fast die Hälfte aller Gebäude in #Gaza beschädigt, mittlerweile seit dem 7. Oktober fast 15.000 getötete Menschen. Gibt es irgendwelche Zeichen für Frieden? Wie sieht deine persönliche Arbeit in Deutschland aus? Welche Schwierigkeiten gibt es dabei (#Antisemitismus, Rassismus) und wie können wir uns einsetzen? Diese und einige Fragen von euch beantworten wir in diesem Interview!

Behandelte Zuschauerfragen: Steht die “Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost” in Verbindung mit Friedensforscher:innen/-organisationen? Welche Positionen andere arabische Staaten über die letzten Jahrzehnte haben und wie das mit der britischen Besatzung Palästinas endete bzw. welche Position Großbritannien heute hat? Wie sieht der Widerstand in Israel aus? Parteien, NGOs und Brücken bauende Projekte, deren Schwierigkeiten und Erfolge. Wie ist das mit dem rassistischen Antisemitismus entstanden? Der Umgang mit der Schuld der Deutschen. Wie kann man psychologisch verstehen, dass der Umgang mit unserer Schuld so abläuft?