Erich-Meier-Gedenken am 10. März 2024 auf dem Friedhof in den Kisseln
Am 10. März 2024, fast auf den Tag genau 91 Jahre nach der Ermordung des Spandauer Jungkommunisten Erich Meier, versammelten sich auf Einladung des Spandauer Bündnis gegen Rechts und der Spandauer Regionalgruppe des VVN/BdA etwa 50 Menschen am Grab, um seiner zu gedenken.
In diesem Jahr war die Gruppe größer und vielfältiger als sonst. Die Redebeiträge waren nachdenklich und trotzdem kämpferisch. Die Mahnung, Geschichte nicht zu vergessen, sondern ins Verhältnis zur heutigen Entwicklung zu setzen, wurde klar formuliert.
Niemand, der dort am Grab von Erich Meier stand, bleibt von der Entwicklung der heutigen Kriegstreiberei und der damit erklärten unfassbaren Aufrüstung, unberührt. Diese Entwicklung, dass von der deutschen Politik das „Zusammenstehen in Kriegszeiten“ herbeifantasiert und für die neue Gleichschaltung benutzt wird, fordert unsere ganze Gegenwehr.
Auch wenn die Friedensbewegung heute keine einheitliche und besonders keine starke Kraft mehr zu sein scheint, sie hat ihre Legitimation nie verloren. Das ist deutlich zu sehen.
Das nachfolgende Treffen zu Speis und Trank ließ uns noch einmal in lockerer, zugewandter Atmosphäre unsere Überzeugungen austauschen und Ideen entstehen, die wir beherzigen werden. So wurde das Interesse an weiteren Lesungen aus der Broschüre „Erich Meier und seine Zeit“, Willi Döbbelin, 2004, bekundet und der Wunsch, eine nochmals überarbeitete Broschüre einem Verlag zum Druck anzubieten. Es ist wichtig, diesen Gedanken weiterzuverfolgen und an jedem und jeder Einzelnen festzuhalten, die in dieser Zeit aktiv sein und bleiben wollen.
Text: Anne-L. Düren für SBgR und VVN/BdA Spandau
Redebeiträge
Hier sind eine kleine Auswahl der Redebeiträge zu finden.
Anne-L. Düren, Sprecherin Spandauer Bündnis gegen Rechts und Spandauer Regionalgruppe des VVN/BdA
Christian R.
Ina Bittroff,
SPD Spandau, Fraktionsvorsitzende
Klaus Baltruschat
Monika, SBgR/VVN/Mahnwache
Marc Mattern, Die Linke Spandau
10. März 2024 Erich-Meier-Gedenken
Erich Meier war keine 23 Jahre alt, als er von SA-Schergen in der Nacht
zum 11. März 1933 verhaftet, in die berüchtige SA-Kaserne Drechsel
verschleppt, schwer gefoltert und am nächsten Morgen auf den
Rieselfeldern bei Seeburg ermordet wird.
Er galt im Raum Spandau-Staaken-Falkensee als einer der
meistgehassten und fieberhaft gesuchten Antifaschisten und seine
Flucht in die CSR war schon vorbereitet. Doch was waren die Gründe
für die Suche nach ihm?
Er hatte aktiv gegen die drohende Entwicklung protestiert, erst in der
SAJ, dann, nach der Enttäuschung durch die Umfaller-Haltung in der
SPD bei der Panzerkreuzeraffäre, im kommunistischen Jugendverband.
Werner Marschel, Leiter des Arbeitersportvereins Fichte in Falkensee,
beschreibt ihn so: