Totgeschwiegen – ein Reinickendorfer Museum der anderen Art!

Bericht über den Besuch

Menschen mit psychischen und physischen Einschränkungen wurden und werden immer wieder ausgegrenzt, versteckt. Für Eltern, die ihre Kinder lieben, ist das schon immer eine schwere Belastung.

1880 wurde vor den Toren von Berlin die „Irren- und Idiotenanstalt der Stadt
Berlin zu Dalldorf“
gegründet und weitere rund um Berlin.

Hier sollten psychisch kranke Menschen in einer schönen Umgebung leben können. Ärzte und Betreuer kümmerten sich um sie. Durch landwirtschaftliche Arbeit konnten sie sich zum Teil selbst versorgen. In den 1920er Jahren wurde die Einrichtung in Wittenauer Heilstätten umbenannt.

Bis heute kennt man die Ursachen der geistigen Einschränkungen nicht. Das hielt aber einige Ärzte und Politiker der Nazizeit nicht davon ab, die Kranken als unwerte Menschen zu bezeichnen, die die Volksgesundheit gefährden. Zwangssterilisation wurden rechtmäßig eingeführt. Tausende Kinder und Erwachsene wurden durch Arbeit, Mangelernährung und Versuche ermordet.

Der Ausstellungstitel „totgeschwiegen“ erinnert an die Menschen, an die viele sich nicht erinnern wollen. Auch heute wird der Wert der Menschen von Rassisten an Hand von Verwertbarkeit klassifiziert. Ein Björn Höcke darf sich 2023 im Sommerinterview gegen Inklusion auslassen. „Projekte, die unsere Schüler nicht weiterbringen, die unsere Kinder nicht leistungsfähiger machen und die nicht dazu führen, dass wir aus unseren Kindern und Jugendlichen die Fachkräfte der Zukunft machen“ sollen nach seiner Aussage eingestellt werden.

1957 wurden die Wittenauer Heilstätten umbenannt in Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, heute geführt von Vivantes. Die Probleme von damals existieren noch heute. Geistig eingeschränkten Menschen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, erfordert für sie einen Schutzraum und Unterstützung und kostet somit Geld. Auf dem Gelände befindet sich hinter einem hohen Zaun das Krankenhaus des Maßregelvollzugs. Hier, in der Forensischen Psychiatrie, sind Menschen untergebracht, die Straftaten begangen haben, für die sie auf Grund ihrer psychischen Erkrankung nicht zur Rechenschaft gezogen werden können. Durch eine Behandlung mit Psychopharmaka sollen sie wieder einen Weg in die „betreute“ Freiheit wiedererlangen. Das ist der Wunsch, die Realität in einer überbelegten Einrichtung sieht anders aus.

Wir, Mitglieder der VVN-VdA und der Linken Reinickendorf hatten am 17. März die Ausstellung besucht.

Eine Führung mit Erläuterungen können wir nur empfehlen

Öffnungszeiten und weitere Informationen hier
https://www.totgeschwiegen.org/ . Ein Führung mit Erläuterungen können wir
nur empfehlen.

Text: Klaus Murawski

Anschließend folgte ein Besuch zu den ehemaligen Friedhof der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, der immer mehr in Vergessenheit geraten wäre, wenn es nicht den „Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof“ geben würde. Im Januar 2022 konnte der Gedenkort offiziell durch die Anbringung einer Gedenktafel an der restaurierten Friedhofsmauer eingeweiht werden.

Kleine Chronik:

1869 wurde das Gut Dalldorf zur Einrichtung einer „Städtischen Irrenanstalt“ erworben.

1880 wurde die Einrichtung als „Städtische Irrenanstalt Dalldorf“ eröffnet.

1925 eröffnete die Anstalt ihre „Nervenklinik Wiesengrund“ für männliche Patienten. Im gleichen Jahr wurde die „Irren- und Idiotenanstalt“ im Zusammenhang mit den Reformbestrebungen der Weimarer Zeit umbenannt: Die „Irrenanstalt Dalldorf“ wurde zu den „Wittenauer Heilstätten“ und die „Idiotenanstalt“ zur „Erziehungsanstalt der Wittenauer Heilstätten“

Nach 1933 bildete im NS-Gesundheitswesen die „Erb- und Rassenpflege“ einen Schwerpunkt.

1934 wurde dann das „Erbgesundheitsgesetz“ verabschiedet.

1939 erfolgte die Deportation der Kranken in die Tötungsanstalten Obrawalde, Brandenburg, Grafeneck und Hadamar.

1943 November ein Bombenangriff zerstörte teile der Anstalt.

Nach 1945 wirkten die Wittenauer Heilstätten als psychiatrisches Krankenhaus.

1967 die Umbenennung in Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik

1994 wurde am Haupteingang eine Bronzetafel angebracht, zum Gedenken der Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen der Wittenauer Heilstätten

Am 1. Januar 1997 wurde die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik mit dem Humboldt-Krankenhaus zum Krankenhaus Reinickendorf vereinigt

1. Januar 2001 gingen alle landeseigenen Kliniken, außer dem Krankenhaus des Maßregelvollzugs, im Krankenhauskonzern Vivantes auf

von 1880 und 2006 war die KBoN eine psychiatrische Klinik in Berlin.

Seit 2019 ist das Gelände der KBoN eine Erstaufnahme von Asylsuchenden und Auf dem Gelände befindet sich das Krankenhaus des Maßregelvollzugs Berlin.

Kleine Chronik der Ausstellung „Totgeschwiegen“

1988: Eröffnung in der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Obergeschoss des Hauses 4


1989: Umzug ins Landesarchiv Berlin


1991: nach Überarbeitung Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik, Kirchensaal im Haus 14


1995–1996: Leihgabe an das Museum Guislain im belgischen Gent


bis 2005: gezeigt im Humboldt-Klinikum, Standort Oranienburger Straße, Quergebäude des Hauses 14


Sommer 2005: kurz gezeigt im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge

Januar 2009: nach Neukonzipierung und Umbenennung auf Bitten der Familie Bonhoeffer in „Totgeschwiegen 1933–1945“. Die Geschichte der Wittenauer Heilstätten, seit 1957 Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Humboldt-Klinikum, Standort Oranienburger Straße, Haus 10

März 2013[52] Erweiterung im Rahmen des Berliner Themenjahrs Zerstörte Vielfalt um die Ausstellung Doppelt Stigmatisiert. Schicksale Jüdischer Psychiatriepatienten in Berliner Heil- und Pflegeanstalten unter dem NS-Regime. derselbe Ort

((Quellen:

https://freundeskreis-anstaltsfriedhof.jimdofree.com/der-freundeskreis/

https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik

https://www.totgeschwiegen.org/ausstellung.html))

„Nie wieder“ gilt auch für jetzt! Berichte und Video über die Veranstaltung mit Iris Hefets und Nadija Samour am 31.01.2024

Inhaltsverzeichnis

  1. Eine kämpferische Veranstaltung gegen das Morden in Gaza
  2. Iris kam vor 20 Jahren nach Deutschland.
  3. Nadija ist in Deutschland geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge. 
  4. Video zur Veranstaltung
  5. Sowie eine sehenswerte Doku mit Nadija Samour
  6. 13.11.2023: 20 Jahre Jüdische Stimme – Trauer- und Hoffnungsfeier
  7. 25.11.2023: Iris Hefets (Jüdische Stimme) über Antisemitismus, Israel, Gaza, deutsche Schuld | MERATV

Eine kämpferische Veranstaltung gegen das Morden in Gaza

Die Veranstaltung am 31. Januar 2024 stand unter dem Motto: Nie wieder! gilt auch für jetzt – gegen die Hetze und Kriminalisierung der Proteste gegen den Krieg in Nahost und in der Ukraine! Gegen Rüstungsgeschäfte! Für eine kritische Öffnung des politischen Diskurses.

Sie wurde im mit 250 TeilnehmerInnen voll besetzten Saal des Hauses der Demokratie und Menschenrechte zu einer Manifestation gegen Vertreibung und Vernichtung der palästinensischen Bevölkerung in Gaza. Veranstalter waren die VVN-VdA, der AK Frieden in der VVN- BdA, unterstützt von der FRIKO und 1918Unvollendet.

Zur Eröffnung betonte Luise vom „Arbeitskreis NIE WIEDER“; einer der Mitveranstalter, wie durch die verordnete Parteinahme für Israel eine offene Diskussion über die Vorgänge vor und nach dem 7. Oktober 2023 und – ähnlich wie schon beim Ukraine-Krieg – eine Positionierung gegen Militarisierung und Krieg geächtet und mit Verbot bedroht wird. „Deutschland will Führungsmacht werden“ und das sind die Vorzeichen. Wir dokumentieren die Beiträge.

Brigitte von der VVN-VdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten) führte aus, dass der Antifaschismus der ältesten und größten Organisation der WiderstandskämpferInnen und Verfolgen des Naziregimes aus dem Widerstand gegen Faschismus und Krieg geboren wurde. … Sie verwies auf das Vermächtnis vieler jüdischer AntifaschistInnen in der VVN, nicht zuletzt von Esther Bejarano, die fest an der Seite des antiimperialistischen Befreiungskampfs des palästinensischen Volks standen. Ihre Mahnung: Die größten Feinde Israels und seiner Existenz sind nicht die Palästinenser, sondern die israelischen Großmachtchauvinisten.

Zur aktuellen Entwicklung führte Brigitte aus:

Foto: Ingo Müller

„Wer sich heute uneingeschränkt hinter die israelische Regierung stellt, wer Unterstützung für Netanjahu zur deutschen Staatsräson macht, der wird nicht nur mitverantwortlich an den Verbrechen gegen die Palästinenser, der treibt Israel geradezu vorwärts ins Desaster.

Der angebliche Kampf gegen Antisemitismus verkommt in Deutschland zur Tarnung der Kriegsvorbereitung. Und das kommt auch jetzt wieder zum Vorschein. Abbau der demokratischen Rechte, der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit, der Versammlungsfreiheit. „Seht her wir sind Freunde der Juden, wir haben gelernt, wir können jetzt nicht nur Waffen nach Israel schicken, sondern in die Ukraine, nach Saudi-Arabien, in die Türkei, in alle Krisengebiete.“

Dabei werden Regierung, Kapital, Militär und Nato zu unseren Freunden umgelogen. Der Feind sind die Gegner des zionistischen Netanjahu-Kurses, einschließlich solcher Israelis wie Moshe Zuckermann oder die Jüdische Stimme. „Wenn das deutsche Staatsräson sein soll, die bedingungslose Nibelungentreue zu Israel nämlich, die von allen Parteien des deutschen Bundestags einschließlich der AfD getragen wird, dann ist das eine mächtige Drohung an uns, einfache Bürger diese Deutschland: Staatsräson unseres Landes schließt dann ein: Verteidigung einer völkischen und rassistischen Politik gegenüber den Palästinensern, Verteidigung der Zerschlagung von Demokratie, der schrankenlosen Militarisierung, Verteidigung von völkerrechtswidriger Besatzung von Landraub, von ethnischen Säuberungen. Und indem der Kampf des palästinensischen Volks unter den Generalverdacht des Antisemitismus gestellt wird, hat man zugleich ein Mittel in der Hand, die arabische und muslimische Bevölkerung zu kriminalisieren, zu drangsalieren und auszugrenzen – bis in unsere Gewerkschaften hinein.

Das wollen wir nicht und das – nämlich einen Staat, der seine Raison/Vernunft in Gaza abgegeben hat – werden wir die Stirn bieten.

Wir halten fest:

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Zionismus! Gegen die Vernichtung Gazas und seiner Bevölkerung! Für Waffenstillstand und Freilassung aller Geiseln!“

Axel vom „Arbeitskreis NIE WIEDER“ führte in einem kurzen Beitrag aus, dass inzwischen zur Erlangung der Deutschen Staatsbürgerschaft ein Bekenntnis zu Israel verlangt wird, z.B. in Sachsen-Anhalt.

Für die palästinensische Solibewegung sei immer der Unterschied gemacht worden zwischen Antisemitismus und Antizionismus.

Er begrüßte die Initiative Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Südafrika habe ja mit dem ehemaligen Apartheitsregime ähnliche Erfahrungen wie die Palästinenser mit dem Siedlerkolonialismus. Zur Aufrechterhaltung dieses Regimes macht die israelische Regierung Geschäfte mit Rassisten und Faschisten.

Mit Iris Hefets von der „Jüdischen Stimme“ und der palästinensischen Rechtsanwältin Nadija Samour konnten wir zwei ausgezeichnete GesprächspartnerInnen gewinnen.

Iris Hefets von der „Jüdischen Stimme“ , Foto: Ingo Müller
Nadija Samour, palästinensischen Rechtsanwältin, Foto: Ingo Müller

Iris kam vor 20 Jahren nach Deutschland.

Sie ist in Israel aufgewachsen und hat dort im Militär gedient. In bewegten Worten schilderte sie wie das Militär die ganze Gesellschaft, den Alltag dominiert.  Eine militarisierte Gesellschaft wie Israel – das wird offenbar zunehmend auch als Deutschlands Zukunft gesehen. Es ist der permanente Ausnahmezustand, bei dem die Zensur normal wird und damit die Selbstzensur, die „Selbstgleichschaltung“. Zum Militarismus gehöre die Überheblichkeit, der Chauvinismus, die Verachtung von allem, was nicht so ist. Das kommt auf Deutschland zu, wenn es „kriegstüchtig“ werden soll. Das sei der Einstieg in die „Tötungskultur“.

Nadija ist in Deutschland geboren als Kind palästinensischer Flüchtlinge.

Sie wies auf die Art Symbiose von Israel und der BRD hin. Beide brauchten sich nach dem 2. Weltkrieg zur Legitimation. Die BRD braucht ein gutes Verhältnis zu Israel, um wieder als zivilisierte Nation anerkannt zu werden. Israel braucht Deutschland und die Judenverfolgung als Rechtfertigung eines eigenen Staats als „Heimstatt der Juden“. Gemeinsames Feindbild wurden die Palästinenser. Beim Prozess vor dem IGH hat sich die BRD bedingungslos an die Seite Israels gestellt und sich damit mitverantwortlich gemacht für das, was jetzt in Gaza passiert. Nadija ordnete den Konflikt in die große Auseinandersetzung zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden ein, in dem Deutschland wieder eine Großmachtrolle anstrebt.

Besonders auffällig sei derzeit, so Iris, dass es geradezu verboten sei, über die Vorgeschichte des Konflikts zu sprechen.

Ein weiterer Moderator der Veranstaltung führte den berühmten israelischen Mediziner, Naturwissenschaftler und Religionsphilosophen Jeschajahu Leibowitz an. (Leibowitz hielt der israelischen Gesellschaft immer wieder das Zitat von Grillparzer „Es führt ein Weg von der Humanität durch die Nationalität in die Bestialität“ vor. „Diesen Weg ist das deutsche Volk im [ 20. Jahrhundert] tatsächlich bis zu Ende gegangen, und eben diesen Weg haben wir 1967 betreten.“)

Vieles deute darauf hin, so Iris weiter, dass die Deutschen die besseren Juden sein wollen. Man könne den Eindruck gewinnen, dass Israel als 17. Bundesland betrachtet wird, das gegen die palästinensischen Horden zu verteidigen sei. Die Bild-Zeitung bot die Kippa zum Ausschneiden an. Die Palästinenser werden als Projektionsfläche für Antisemitismus missbraucht. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden würde das unterstützen mit Worten wie: Die Barbaren sind unter uns.

Wie sich diese Stimmung ausbreite, hätte man bei Fridays for Future – Kundgebungen sehen können, bei denen Palästinenser aus der Versammlung verwiesen worden seien, erwähnte Nadija. Sie und auch Iris forderten die Verhinderung von Waffenlieferungen, insbesondere der neuesten Haubitze von Rheinmetall, an Israel. Sie betonten: Was in Gaza geschieht ist kein Krieg, sondern Genozid – und das begleitet von einer grenzenlosen Endsieg-Stimmung in Israel. Nadija: Obwohl das Völkerrecht ein koloniales Instrument sei, müsse man den Spruch des IGH nutzen, verbreiten und einfordern. Er verlangt Maßnahmen für die Zivilbevölkerung, die nur durch den Waffenstillstand erreicht werden könn

Und dazu noch:

Ein Aufgebot von Polizisten versuchte, sich – angeblich wegen Überfüllung – Zugang zu unserer Veranstaltung zu verschaffen, wurde aber abgewiesen. (kurze Erklärung zum Einsatz, Anm. I. M.)

Wir werden diese Provokation nicht hinnehmen und kontaktieren unseren Anwalt um rechtliche Schritte zu unternehmen.

In der Diskussion verstieg sich ein offenbar antideutsch gepolter deutscher Redner darin, Iris Hefets des Antisemitismus zu bezichtigen. Es gibt also wirklich Deutsche, die die besten Juden sein wollen.


Video zur Veranstaltung


Sowie eine sehenswerte Doku mit Nadija Samour

Die Berliner Rechtsanwältin Nadija Samour kämpft mit ihren Kollegen gegen die Unterdrückung palästinensischer Stimmen in Deutschland.

Im Laufe des Jahres 2023 haben sie die verfassungsmäßigen Rechte angesichts der zunehmenden nachteiligen Politik und der Verbote aller palästinensischen Dinge verteidigt.

Seit dem 7. Oktober 2023 gehen die Behörden weiter gegen palästinensischen Aktivismus in Berlin vor, doch Nadija wird ihren Kampf für die Palästinenser nicht aufgeben.


13.11.2023: 20 Jahre Jüdische Stimme – Trauer- und Hoffnungsfeier

Im Schatten der anhaltenden Bombenangriffe auf Gaza markiert der Verein „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“ sein 20-jähriges Bestehen.

Die Vorbereitungen für die Veranstaltung finden in einer schwierigen und überwältigenden Zeit statt. JS-Mitglieder nehmen an Protesten gegen den Angriff auf Gaza teil, veranstalten individuelle Mahnwachen dort, wo Proteste verboten wurden und leisten umfassende Aufklärungsarbeit. Viele ihrer Familienangehörigen oder Freunde sind von den schrecklichen Ereignissen in Israel, Gaza und dem Westjordanland betroffen

Das Programm für den 4. November umfasst Gespräche mit JS-Mitgliedern aus verschiedenen Generationen und aktuelle Stimmen aus Israel-Palästina. Auf der künstlerischen Seite gibt es Bilder von Mohammed Al-Hawajri (Gaza) und eine Installation von Adi Liraz (Israel/Deutschland) sowie musikalische Beiträge.

Heute wie vor 20 Jahren müssen Jüdinnen und Juden in Deutschland dafür kämpfen, dass ihre Stimme für Frieden und Menschenrechte gehört wird. Zum Teil auch gegen den deutschen Staat, der auf der Straße Proteste erstickt und in seinen Verwaltungsbüros Solidaritätsveranstaltungen verhindert – oder es zumindest versucht, wie die Berliner Senatsverwaltung es bei dieser Veranstaltung durch Druck auf den Veranstalter getan hat.

„Unser Verein und unsere Community wachsen, da immer mehr Jüdinnen und Juden der JS beitreten und den Einsatz für Menschenrechte und Antirassismus als Teil ihrer Identität begreifen. Dennoch wird das Umfeld in Deutschland für Juden schwieriger und feindseliger, insbesondere wenn wir mit anderen Minderheiten solidarisch sind. Wir sehen eine zunehmende Instrumentalisierung des Antisemitismus im Dienste des israelischen und deutschen Nationalismus, und gleichzeitig nimmt die Hetze gegen andere Minderheiten auch zu. Deutschland muss endlich verstehen, dass der Kampf gegen Antisemitismus den Kampf gegen alle Formen von Rassismus bedeutet.” – Wieland Hoban, JS Vorsitzender, Komponist und Übersetzer

„Mit unserer Veranstaltung am 4. November wollen wir unserer Trauer Raum geben und unsere jüdischen Stimmen erheben: durch Musik, durch Kunst, durch unser Miteinander – für einen sofortigen Stopp der Gewalt und für gerechten Frieden. Wir schätzen die volle Unterstützung seitens des Oyoun, dessen Team uns von Beginn an solidarisch zur Seite stand.“ – Nirit Sommerfeld, JS-Mitglied, deutsch-israelische Schauspielerin und Sängerin

„Dies ist kein Fest; wir werden feiern, wenn eine Organisation wie unsere nicht mehr benötigt wird, wenn die israelische Besatzung Palästinas vorbei ist und wenn Deutschland seine politische und finanzielle Unterstützung für Menschenrechtsverletzungen einstellt. Vorerst kommen wir als politische Community zusammen, um unsere kollektive Stärke auszubauen, die Meinungsfreiheit und das Versammlungsrecht zu verteidigen und den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit für alle – vom Jordan bis zum Mittelmeer – fortzusetzen.“ – Iris Hefets, Psychoanalytikerin und ehemalige JS-Vorsitzende


25.11.2023: Iris Hefets (Jüdische Stimme) über Antisemitismus, Israel, Gaza, deutsche Schuld | MERATV

25.11.2023: Johannes Fehr spricht mit Iris Hefets (Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost) über den Krieg in #Israel und Palästina.

Wir betrauern den Tod vieler Zivilist:innen in Israel und Palästina. Alles ist vor Ort ungehindert im Gange. Fast die Hälfte aller Gebäude in #Gaza beschädigt, mittlerweile seit dem 7. Oktober fast 15.000 getötete Menschen. Gibt es irgendwelche Zeichen für Frieden? Wie sieht deine persönliche Arbeit in Deutschland aus? Welche Schwierigkeiten gibt es dabei (#Antisemitismus, Rassismus) und wie können wir uns einsetzen? Diese und einige Fragen von euch beantworten wir in diesem Interview!

Behandelte Zuschauerfragen: Steht die “Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost” in Verbindung mit Friedensforscher:innen/-organisationen? Welche Positionen andere arabische Staaten über die letzten Jahrzehnte haben und wie das mit der britischen Besatzung Palästinas endete bzw. welche Position Großbritannien heute hat? Wie sieht der Widerstand in Israel aus? Parteien, NGOs und Brücken bauende Projekte, deren Schwierigkeiten und Erfolge. Wie ist das mit dem rassistischen Antisemitismus entstanden? Der Umgang mit der Schuld der Deutschen. Wie kann man psychologisch verstehen, dass der Umgang mit unserer Schuld so abläuft?

Zum 80. Todestag des Antifaschisten Wolfgang Knabe reden wir mit seiner Tochter Edith Pfeiffer

Eindrücke und ein Mitschnitt der Veranstaltung folgt in Kürze.

Am 30. November 1943 starb Wolfgang Knabe im Zellengefängnis Moabit. Wolfgang Knabe wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Über die Sozialistische Arbeiterjugend kommt er zur SPD. Mit einem Teil des linken SPD-Flügels organisiert sich der Dreher ab 1931 in der kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Nach 1933 versucht er, die nun illegale Arbeit in den Betrieben aufrechtzuerhalten.1936 wird er deshalb zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg verbüßen muss.
Nach dem Brandanschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die NS-Propaganda-ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 muss Felix Heymann in den Untergrund gehen, wird im Oktober jedoch verhaftet und wochenlang gefoltert. Er gibt zu, dass ihm Wolfgang Knabe im Sommer mehrere Tage Quartier gegeben und kurzzeitig Arbeit vermittelt habe.

Im Februar 1943 wird Knabe deshalb verhaftet. In der Untersuchungshaft zieht er sich eine Lungentuberkulose zu. In den Gerichtssaal, zu seiner Verhandlung, muss er getragen werden. Anfang November 1943 wird er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Wochen später stirbt er in der Krankenabteilung des Untersuchungsgefängnisses Moabit.

Foto: Uwe Bröckl. während der Werner-Seelenbinder-Ehrung 2023

Wir widmen ihm unsere Veranstaltung und seiner ebenso im Widerstand tätigen Frau Hildegard Knabe und vor allen ihrer Tochter, unserer Kameradin Edith Pfeiffer. Edith, bis heute noch ein aktives Mitglied der VVN, war zwei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde.
Nach der Vorstellung des vielfältigen Widerstand ihrer Eltern erzählt Edith, die nach dem Krieg in Kreuzberg aufwuchs, wie sie ihrer Mutter bei Besuchen bei WiderstandskämpferInnen begleitete und wie es war im Westberlin der 50er Jahre aufzuwachsen.


Wann: 29.11.2023 um 19.00 Uhr

Wo:

Galerie Olga Benario

Richardstraße 104, 12043 Berlin, Deutschland

17.08.2021: Als die Braunen weg waren

– ein Abend mit Peter Neuhof –

Eine Abendveranstaltung der LINKEN Reinickendorf mit Peter Neuhof (96) fand am 16.08.2021im Restaurant HOF-CAFÉ in Berlin-Wittenau statt. Etwa 30 wissbegierige Gäste füllen den Raum und hörten mit Spannung seine beeindruckenden Worten über die letzten Tage der Nazibarbarei sowie den schwierigen Neubeginn in Reinickendorf und Berlin ab 1945 zu.

Peter Neuhof, führte in einer ‚Erzähl-Lesung‘ zurück in die schreckliche Zeit des deutschen Faschismus zwischen 1933 und 1945.

„Als die Braunen kamen – Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand“ hat er sein 2006 autobiografisches Buch überschrieben, indem Peter Neuhof aus eigenen Erleben beschreibt, wie er als Heranwachsender den wachsenden Terror der Nazis erlebte und gestützt auf seine Tagebuchaufzeichnungen und die seines Vaters, aus Briefen seiner Eltern und Dokumente der Gestapo und Gerichtsakten die Zeit von 1930 bis 1945 die Geschichte seiner Familie rekonstruiert. 

Das Buch erschien in der Reihe Bibliothek des Widerstandes im Pahl-Rugenstein-Verlag. Die Reinickendorfer Allgemeine Zeitung (13. Juli 2017) urteilte: „In seiner Geschichte verdichtet sich der Nazi-Terror gegen die jüdische Bevölkerung wie in einem Brennglas.“

Seine Eltern waren beide Mitglieder der KPD. Nach der Machtübergabe an Hitler setzte auch der Verfolgungsdruck gegen seine Familie ein, dem sein Vater und seine Mutter zum Opfer fielen.

Seine Mutter wurde 1944 in das KZ Ravensbrück eingeliefert und in  April 1945 wurde sie zum Todesmarsch in Richtung Schwerin gezwungen. Nachdem die Wachmannschaft geflohen war, wurde sie am 1. oder 2.Mai 1945 von der Roten Armee befreit.

Erst während des Prozesses von Gertud Neuhof im Januar 1944 hatten sie und Peter Neuhof zufällig erfahren, dass Karl Neuhof bereits zwei Monate zuvor im KZ Sachsenhausen erschossen worden war.

Nach den Ausführungen von Peter Neuhof entwickelt sich ein spannendes Gespräch mit Zuhörer:innen. Beiträge über Zukunftsängste verblassen angesichts optimistischer Bemerkungen einer älteren Genossin über viele engagierte Jugendliche.

Dank Ingo Müller ist dieser Abend als Video-Dokumentation nacherlebbar.

DIE LINKE Reinickendorf präsentierte eine Veranstaltung der AG ü60 und des Politfrühstücks des OV Nord „Als die Braunen weg waren – Erinnerungen von Peter Neuhof Drei Generationen im Gespräch“ Moderation: Kai Bartosch, Co-Bezirksvorsitzende und Verantw. für Öffentlichkeitsarbeit Drei Generationsgespräch: Peter Neuhof, Marla Bartosch, Lutz Dühr Besonderen Dank an das Team von: RESTAURANT HOF-CAFÉ für die Unterstützung zum Gelingen unserer Veranstaltung. https://www.restauranthof-cafe.de/ Kamera, Ton und Bearbeitung: Ingo Müller Aufnahmeort: RESTAURANT HOF-CAFE‘, Oranienburger Str. 203, 13437 Berlin-Wittenau, Titelmusik: Ingo Müller Aufnahmedatum: 16.08.2021 https://www.die-linke-reinickendorf.de DIE LINKE OV Reinickendorf Nord – YouTube https://www.restauranthof-cafe.de/ rec.: 16.08.2021

15.07.2021: Ehrung für Gerda und Wolfgang Szepansky

Mit der offiziellen Benennung eines Grünzugs am Teltowkanal am 15. Juli in Anwesenheit von Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) in „Ger-da-und-Wolfgang-Szepansky-Promenade“ ehrt der Bezirk Tempelhof-Schöneberg endlich auch im Straßenland sichtbar das Engagement des Ehepaars gegen den Nationalsozialismus und in der Erinnerungsarbeit.

Diesem Schritt vorausgegangen war eine mehrfache Zerstörung und Erneuerung der Gedenktafel für Wolfgang Szepansky in der Kreuzberger Methfesseltraße und die vor mehr als zwei Jahren begonnene Diskussion um eine mögliche Umbenennung dieser, von den Nationalsozialisten 1935 nach einem völkischen Dichter benannten Straße.

Bei der Einweihungsfeier der bisher letzten Gedenktafel im November 2019 erklärte der Tempelhof-Schöneberger Stadtrat Oliver Schworck (SPD): „Es ist an der Zeit Wolfgang nicht nur mit einer Tafel zu ehren, sondern auch mit der Benennung einer Straße, warum nicht dieser Straße hier im Zentrum Berlins oder sofern dies nicht möglich ist, eine Straße in seinem Heimatbezirk.“ Die Umbenennung in Kreuzberg war nicht möglich und auch in Tempel-hof-Schöneberg fand sich keine Straße. Stadtrat Schworck ist dennoch zufrieden: „Ich bin dankbar und glücklich, dass ich einen Teil zur Benennung beitragen konnte. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir mehr Erinnerungskultur, nicht weniger. Dafür müssen wir auch den öffentlichen Raum nutzen, um an die zu erinnern, die für Freiheit und Menschen-rechte ihr Leben riskiert haben.“

Manuela Harling und Marijke Höppner von der SPD-Fraktion griffen in der BVV Tempelhof-Schöneberg Ende 2019 die Idee auf und beantragten, nicht nur die Arbeit von Wolfgang, sondern auch die seiner Ehefrau Gerda zu würdigen. In der Begründung heißt es: „Gerda und Wolfgang Szepansky lebten in Mariendorf. Das Ehepaar, das gemeinsam vier Kinder hatte, hatte sich nach dem II. Weltkrieg bei einer Sitzung antifaschistischer Lehrerinnen und Lehrer kennengelernt. Gerda (*06.09.1925, †03.08. 2004) war Lehrerin und Autorin. Wolfgang (*09.10.1910, †23.08.2008) war Lehrer, Maler und Autor. Beide wurden wegen ‚aktiver Betätigung im Sinne der SED‘ aus dem Schul-dienst entlassen. Wolfgang zugleich die Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus aberkannt. Die Aberkennung wurde erst nach einem fast 20jährigem Prozess gegen das Land Berlin wieder rückgängig gemacht.“ Quelle: BA TS

Antifaschismus war das Credo ihres Lebens. Gerda arbeitete als Autorin zum Thema Nationalsozialismus und Widerstand. Wolfgang Szepansky, der von 1940 bis 1945 im KZ Sachsenhausen eingesperrt und Mitglied des Sachsenhausenkomitees war, hat Tausenden Menschen als Zeitzeuge, unter anderem fast 30 Jahre bei den Antifaschistischen Stadtrundfahrten durch Tempelhof, zur Verfügung gestanden. 1996 wurden beide mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

In einer Rede anlässlich der Namensgebung der Promenade dankte Thomas Szepansky, der älteste der drei Söhne, den Initiatoren, dass es nun eine sichtbare Erinnerung an seine Eltern gäbe.

 In sehr persönlichen Worten erinnerte er an das Wirken seiner Eltern, ihren Kampf gegen ihr Berufsverbot in 1950er Jahren, die Möglichkeit der antifaschistischen Arbeit und der späten Anerkennung dieser durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Ihren Kindern waren Gerda und Wolfgang immer liebevolle und tolerante Eltern gewesen. Szepansky möchte die Ehrung auch verstanden sehen, als ein Zeichen gegen den heutigen Rassismus, Sexismus, Judenfeindlichkeit und faschistischem Gedankengut sowie als Ehrung der Werte des Humanismus, die seinen Eltern besonders am Herzen lagen.

Auch Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler würdigte die Arbeit von Gerda und Wolfgang und machte deutlich, dass es Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre keine Selbstverständlichkeit in der Bundesrepublik war, sich mit der Geschichte vor Ort auseinanderzusetzen und hierbei Zeitzeugen einzubinden. Dieser Pionierarbeit, die in Tempelhof und später im Bezirk Tempelhof-Schöneberg mit von Gerda und Wolfgang geprägt wurde, ist es zu verdanken, dass es viele Erinnerungsorte im Bezirk gibt. Die damaligen politischen Auseinandersetzungen wären so heute nicht mehr vorstellbar.

Schöttler nahm die heutige Ehrung auch zum Anlass, an Regina Szepansky, der Tochter von Gerda und Wolfgang, zu erinnern. Regina Szepansky war bis zu ihrem Tod mit 54 Jahren am 13. September 2019 eine feste Größe in der Berliner und Brandenburger Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit. Neben der Unterstützung der Arbeit ihres Vaters nach dem Tod ihrer Mutter engagierte sie sich seit 2013 unter anderem in Tempelhof-Schöneberg als Projektleiterin von „Wir waren Nachbarn − Biografien jüdischer Zeitzeugen“. Die Ausstellung erinnert an die Schicksale der von 1933 bis 1945 verfolgten und ermordeten jüdischen Nachbarn aus dem heutigen Tempelhof-Schöneberg. Mit Blick auf die viermal zerstörte Gedenktafel für Wolfgang in der Methfesselstraße in Kreuzberg sprach Schöttler die Hoffnung aus, dass dieses Benennungsschild unbeschädigt bleibt.

Die Forderung der SPD-Fraktion, wonach der Grünzug, der auch von Fahrradfahrenden genutzt werden darf, instand zu setzen sei, wurde von der für die Grünflächenpflege zuständigen Stadträtin, Christiane Heiß (Grüne) bislang nicht erfüllt. Neben kaputten Sitzgelegenheiten liegt massenhaft Unrat zum Ufer des Teltowkanals hin. Dies sollte sich schnellstens ändern. Es ist gut, dass Gerda und Wolfgang Szepansky endlich im Bezirk geehrt wer-den. Beide hätten jedoch einen würdigeren Ort als einen Grünstreifen am Kanal verdient.

geschrieben von: Redaktion paperpress591 

Hier der Wortlaut der Rede von Thomas Szepansky:

„Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Anwesende,

Zuerst und vor allem möchte ich mich herzlich bedanken bei allen die sich so kraftvoll für die Benennung dieses Weges in Gerda-und-Wolfgang-Szepansky-Promenade eingesetzt haben.

Ich freue mich, dass mit dieser Benennung nach meinen Eltern zwei in Tempelhof verwurzelte Menschen gewürdigt werden, die ihr Leben lang gegen Faschismus, Frauenfeindlichkeit Rassismus und Unterdrückung und für die Emanzipation der Frau und eine demokratische und humanistische Gesellschaft gekämpft haben.

Meine Mutter, die als junge Frau den Krieg beim Heulen der Sirenen im Luftschutzbunker erlebte und ausgebombt wurde, mein Vater der in den letzten Kriegstagen noch vom KZ Sachsenhausen auf den Todesmarsch gehetzt wurde und nur mit knapper Not überlebte, für sie war klar:
Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus und von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg ausgehen.
Obwohl als Kind einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, entwickelte meine Mutter schon früh die Liebe zur Literatur und zum Schreiben. Von ihrer Lehrerin gefördert, bekam sie die seltene Möglichkeit zum Abitur und zum Hochschulstudium und so wurde sie zur Lehrerin und später Schriftstellerin.
Sie war Autorin und dabei auch eine frühe Vertreterin der „Oral History“, eines historischen Forschungsansatzes, der die mündliche Überlieferung von Zeitzeugen als historische Quellen nutzt und dadurch ein lebendiges und authentisches Geschichtsbild der Zeit erzeugt.

Meine Mutter, die mit der von ihr konzipierten Wanderausstellung „Lösch nie die Spuren“, auf Einladung, meist von Frauengruppen, durch ganz Deutschland reiste und aus ihren Büchern las in denen sie Frauen zu Wort kommen ließ, die über ihr Schicksal, ihr Leiden und ihren Widerstand in der Nazidiktatur berichteten, aber auch vom Lebenswillen, der Menschlichkeit und dem Friedenswillen der Frauen erzählen. In den Lebensgeschichten der Frauen wird geschildert, wie sie zum Widerstand kamen, welchen Grausamkeiten und Verfolgungen sie ausgeliefert waren, aber auch wie viel Anteilnahme und Solidarität sie erlebten. Ihre Schicksale erschüttern und machen zugleich Mut, der uns auch heute Kraft und Hoffnung gibt.

Mein Vater ging mit der Machtergreifung Hitlers in den Widerstand. Nach seiner Verhaftung durch die Nazis1933 emigrierte er 1934 nach Holland und wurde mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Gefangenschaft und ins KZ Sachsenhausen verbracht, wo er schließlich Anfang Mai 1945 befreit wurde.

Beim Aufbau einer neuen demokratischen Gesellschaft nach 45 lernten sich meine Eltern kennen und lieben. Voller Zuversicht wurden sie engagierte Lehrer und blieben gleichzeitig ihren Überzeugungen als Sozialisten treu.

Anfang der fünfziger Jahre wurden meine Eltern deshalb mit Berufsverbot aus dem Schuldienst entlassen. Ich bin entsetzt, dass der CDU Spitzenkandidat in Südthüringen und ehemalige Verfassungsschutzpräsident Hans Georg Maaßen wieder eine Gesinnungsüberprüfung für Demokraten fordert und sich so bei der AfD und den Rechtsradikalen anbiedert.

Mein Vater machte es sich zur Aufgabe, den Jugendlichen in den Berliner Schulen von der schrecklichen Zeit der Nazidiktatur als Zeitzeuge zu berichten. Sei es mit dem Landesjugendring bei antifaschistischen Stadtrundfahrten zu Stellen des Widerstands oder bei den über 1000 Führungen von Gruppen durch die Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausens.

Beide, meine Mutter und mein Vater erhielten für ihr Engagement 1996 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Meine Eltern, die Kabarett und Theater spielten, die malten und dichteten, kümmerten sich liebevoll um uns Geschwister. Ich habe meine Eltern immer als sehr verständnisvoll und tolerant erlebt. Voller Stolz kann ich heute sagen, dass sie mir stets Vorbild waren.

Meine Eltern waren trotz der schrecklichen Erlebnisse nie verbittert und voller Optimismus. Und so ist die Benennung dieses Weges in Gerda-und-Wolfgang- Szepansky-Promenade auch ein Zeichen gegen die zunehmende rechte Gewalt
gegen Demokraten, Antifaschisten und Juden, gegen rassistische und
sexistische Gewalttaten.
Lassen wir nicht zu, dass der Hass unser Leben bestimmt, kämpfen wir weiter für eine friedliche und lebenswerte Gesellschaft.
Danke“

15.07.2021

Quellen: Text paperpress591
Wortlaut: Thomas Szepansky
Foto Gedenktafel: https://vvn-vda.de/ehrung-fuer-gerda-und-wolfgang-szepansky/
Fotos: mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt Thomas Szepansky

13.09.2020: Rede von Detlef Fendt

zum Tag der Erinnerung und Mahnung
75 Jahre Tag der Opfer des Faschismus.
13. September 2020
Fest und Kundgebung am Rosa-Luxemburg-Platz


Detlef Fendt,
Mitglied der IG Metall, früher IGMetall-Vertrauenskörperleiter
bei Daimler Benz, Stadtteikaktivist, aktiv bei der Neuköllner Initiative „Hufeisern gegen Rechts“, mehrere Brandanschläge,vermutlich von Neonazis,
wurden in den letzten Jahren auf Autos von ihm verübt.

Würden sich Gewerkschaften nur für Lohngerechtigkeit,
Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, oder Mutterschutz einsetzen,
stünde ich nicht hier.

Zu den Verhältnissen in unser Gesellschaft gehört der Interessengegensatz von Lohnarbeit und Kapital, rassistische Ausgrenzung, die Spaltung der Gesellschaft in Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und
Antisemitismus !

Das ist die ideologische Basis für
Identitäre,
Reichsbürgern
Verschwörungstheoretiker und
Nazis mit Ihrem offenen Terror,
Dagegen kämpfen wir Gewerkschafter an!

In der IG Metall, sind 2,2 Millionen Kollegen organisiert, davon haben hunderttausende Menschen Migrationshintergrund.
Das ist doch ein deutliches Zeichen dass wir eine große politische Organisationfür alle sind, die ihre politischen Interessen einbringen
Wir gestalten miteinander, unabhängig von Herkunft, Muttersprache oder
Staatsangehörigkeit.

Aus dieser Überzeugung ist die IG Metall eine wichtige ANTIFA in diesem Land.Wir haben uns mit unserer Satzung dazu verpflichtet, die
demokratischen Grundrechte zu wahren und zu verteidigen, für sie zu streiten und zu strei-ken.

Vor 100 Jahren haben wir unser Ziel temporär erreicht, als wir den Spuk des Kapp-Putsches durch Generalstreik hinwegfegten. Wären wir heute wieder weitsichtig genug, stark genug, solidarisch genug?

Als Ziel formulieren wir: Demokratisierung der Wirtschaft unter Fernhaltung von neofa-schistischen militaristischen und reaktionären Elementen.

Die Sache betrifft uns, denn unser gewerkschaftliches Selbstverständnis geht weit über die betriebspolitische Ebene hinaus.
Rechte und Konservativen Kräfte, gerade die AfD, sägen in gewisser Weise an unserem ge-werkschaftlichen Selbstverständnis, denn die AfD
verknüpfen Sozialpolitik ganz klar mit Zuwanderung – und damit liefert sie eine Basis für ei-ne sozialpolitische Ideologie der Entsolidarisierung und der Aufspaltung der Gesellschaft in Schützenswerte und Unerwünschte.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass sie versuchen ,sich als Anwalt und Stimme der arbei-tenden Menschen darzustellen.

Sehen wir genau hin!
Wie sieht die AfD-Politik tatsächlich aus?“?

Die Leistungen der sozialen Sicherungssystheme sollen zukünftig nur innerhalb einer klar definierten, begrenzten Gemeinschaft erbracht werden.
Höcke will höhere Altersrenten dadurch finanzieren, das Nichtdeutsche keine gesetzliche Rente mehr beziehen dürfen.
Wir erinnern uns:Kindergeld gab es im 3. Reich auch nur für arische Eltern.
Ganz schnell lässt sich also in einem der gewerkschaftlichen Kernthemen, der Wirtschaftspolitik, aufzeigen, wo z.B. die fundamentalen Gegenerschaft zwischen der AfD und uns liegen.

Die AfD will in guter wirtschaftsliberaler Tradition einen ungebremsten, deregulierten Markt. Gleichzeitig wollen sie Rechte der Interessenvertretung einschränken und organisie-ren Spalterbewegungen in den Betrieben unter Beteiligung bekannter Nazis.

Darüber hinaus versuchen Sie die Belegschaften und Gewerkschaftliche Interessenvertretun-gen durch eigene rechte Listen bei BR-Wahlen zu spalten.

Blau ist das neue Rot der Arbeinehmer – Ist Ihr Spaltermotto.

In der IG Metall, sind 500.000 Menschen mit Migrationshintergrund
organisiert.

Damit sind wir eine sehr wichtigen großen politische Organisation, in die Menschen mit Migrationshintergrund ihre politischen Interessen einbringen können und leben.

Wir gestalten miteinander,
unabhängig von Geburtsland,
Muttersprache oder
Staatsangehörigkeit.

Wir haben vor einigen Jahren die Initiative Respekt gestartet, mit der wir uns ganz klar ge-gen Rassismus und Ausgrenzung positionieren.

In den Betrieben diskutieren Kolleginnen und Kollegen unter dem Motto „Unsere Alternative heißt Respekt und Solidarität“.
Solidarität nicht unter und mit den ethnischen Deutschen, sondern mit allen, die in den Be-trieben arbeiten und in den Geschäftsstellen organisiert sind.

Wir grenzen nicht aus!
wir binden ein !
Wir sind offen für alle!

Einschränkung: Offen für alle, die demokratisch sind und für Menschenrechte eintreten.

Das ist der Unterschied zwischen einer völkischen Politik und der AfD und uns, den Gewerk-schaften.

Wir unterscheiden nicht zwischen Deutschen und Nichtdeutschen, sondern zwischen Demo-kratinnen und Nicht-Demokratinnen.

Wir verteidigen leidenschaftlich das Grundgesetz, in dem es in Artikel 1 heißt; „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Und zwar die Würde jedes Menschen und nicht nur die der Deutschen.
Wir haben uns in unserer Satzung dazu verpflichtet,
die Freiheitlich Demokratische Grundordnung zu wahren und gegebenenfalls zu verteidigen.

Das steht da nicht nur „einfach so“ drin, sondern ist der bitteren historischen Erfahrung ge-schuldet, dass Gewerkschaften die Demokratie wie die Luft zum Leben brauchen, sonst kön-nen sie, wie 1933 geschehen,
verboten werden.
Mit allen bekannten Konsequenzen.

In diesem Zusammenhang ist es unerträglich zu sehen und zu dulden wenn Coronademonst-ranten den Reichstag stürmen.
Und persönlich möchte mich bei den Angehörigen der Roten Armee für den im Mai 1945 legitimen und heldenhaften Sturm auf den Reichstag bedanken

und daran erinnern das die Antihitler-Koalition Millionen von Menschenleben geopfert hat für die Befreiung vom Faschismus.

Nur alleine über 26Millionen Opfer zahlten die Völker der Sowjetunion..
Nie wieder Faschismus
Nie wieder Krieg

Diese Erfahrungen sind uns eingebrannt, und deshalb stehen wir heute Seite an Seite mit vie-len unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Organisationen für unseren Zusammenhalt in einer demokratischen Gesellschaft.

Wir demonstrieren nicht auf Coronademonstrationen. Nicht mit Menschen die nicht sehen was unübersehbar neben Ihnen und um sie herum aufmarschiert.
Reichsflaggen,
Reichskriegsflaggen.
verbotene faschistische Symbole,
die Grenzen von 37
und zum Sturm auf den Reichstag aufrufen.
In dieser Mogelpackung gibt es kein allgemeines Wahlrecht,
kein Frauen Wahlrecht ,keinen 8Stundentag-
dafür aber Sozialistengesetze,
Krieg, Kampf gegen die Weimarer Republik

Faschismus und wieder
Krieg und damit
Massenvernichtung.
eingepackt als Nachdenken
inhaltlich aber doch Braune Scheiße.

Wir Metaller wissen, dass wir perspektivisch nur dann erfolgreich sind und eine Zukunft haben,

als Organisation und als Teil einer demokratischen Gesellschaft, wenn wir solidarisch sind und nicht nationalistisch, wenn wir in der Tradition der Arbeiterbewegung international den-ken und handeln.

Wir dürfen uns nicht spalten lassen, sondern müssen als Demokratinnen und Demokraten unteilbar der Gefahr von rechts begegnen. Auch in den Betrie-ben und Verwaltungen ,
Allen unseren Kollegen das Rüstzeug zu geben sich dieser Gesinnung entgegen zu stellen Demokratie und Solidarität zu leben.
Unerklärlich ist dann allerdings für mich,
gerade als Betroffener rechter Gewalt,
wenn die Organe, die diese Gesellschaft und Staat schützen sollen,
die Ermittlungen nicht im Sinne des Schutzes vor die Demokratie
zerstörenden Kräften und der Opfer betreiben.

Stellt sich damit nicht
Polizei
Bundeswehr und
Justiz
als Komplizen von
Rassisten
Reichsbürgern
Nazis und deren Sympathisanten dar.

Das ist der Nährboden in dem Rassismus ungehindert wächst.
Und Rassismus führt, man muss es noch einmal deutlich machen, zu Spaltung, und Spaltung bedeutet Ohnmacht.

Entscheidend in der gesellschaftlichen Analyse ist das, was man den
Interessengegensatz nennt, der Unterschied zwischen oben und unten, zwischen denen, die ihre Arbeitskraft einbringen, und denen, die sie
kaufen. Da gibt es keinen nationalen oder ethnischen Unterschied.

Was würdet ihr von einer Gewerkschaft halten die sich nur kritisch mit ausländischen Inves-toren auseinander setzt und zum Handeln der inländischen Investoren schweigt, weil es sich bei diesen ja um die sogenannten „eigenen Leute“ handelt?
Sie wäre zurecht bescheuert.

Denn das Problem ist die Ausbeutung, nicht die Nationalität des Ausbeutenden.

Gewerkschaften war von Beginn an bewusst, dass sie immer dann erfolgreich waren, wenn ihr Handeln auch international, grenzüberschreitend, inklusiv – kurz: solidarisch war.

Zu unseren Mitgliedern gehören Christen, Atheisten, Muslime, Agnostiker, Juden und Men-schen anderer Glaubensrichtungen – Werte wie Gleichheit und Freiheit bedeuten uns mehr als Religionen, Nationen und Hautfarben.

Deshalb engagieren sich Gewerkschaften seit Jahrzehnten gegen Ausgrenzung, arbeiten in den Betrieben Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in den unterschiedlichen Gremien Hand in Hand, erleben einander als Gleiche unter Gleichen.

30.01.2020: Als die Braunen kamen. Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand

Peter Neuhof während der Lesung, 30.01.2020. Video s. u.

Am geschichtlich bedeutsamen 30. Januar erinnerte der OV Nord der LINKEN Reinickendorf an die dunkelste Epoche Deutschlands im 20. Jahrhundert. Peter Neuhof führte uns in einer ‚Erzähl-Lesung‘ zurück in die schreckliche Zeit. „Als die Braunen kamen. Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand“ hat er sein autobiografisches Buch überschrieben.

Peter Neuhof, Jahrgang 1925, ist heute ein gefragter Zeitzeuge; denn unablässig mahnt der ehemalige Widerstandskämpfer und überzeugte Sozialist eindringlich, die Schandtaten der Nazibarbarei nie zu vergessen sowie für Demokratie und Humanität zu kämpfen. Peter Neuhof ist Mitglied unserer Partei. Sein eindrucksvolles Werk dokumentiert die tragische Geschichte der Familie Neuhof. Der Vater wird 1943 von den Nazis im KZ Sachsenhausen ermordet. Seine Mutter überlebt nur knapp den Todesmarsch aus dem KZ Ravensbrück. Der überzeugte Kommunist Peter wächst in Frohnau auf „…und arbeitet nach dem Kriege als Rundfunkkorrespondent der DDR in Westberlin …“ (Wikepedia). Er lebt bis heute in Frohnau.

Peter Neuhof enthüllt mit seinen Worten in beängstigender Klarheit eine für Nachgeborene kaum (besser: nicht) zu verstehende Wirklichkeit, wobei er nur mitunter lesend aus seinem Werk vorträgt.

(Text: Die Linke-Reinickendorf)

01.09.2020: Einweihung eines Denkmals für die polnischen Befreierinnen und Befreier am 1. September 2020, den Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen

Im Jahre 2012 und 2015 kehrten ehemalige Kämpferinnen und Kämpfer der 1.Polnischen Armee, die vor allem an den Kämpfen in den Stadtbezirken Charlottenburg und Tiergarten teilgenommen hatten, bei denen 3 000 Soldaten ihr Leben verloren hatten, auf Einladung der Berliner VVN-BdA an die Schauplätze der „Schlacht um Berlin“ zurück.

Bei dem Besuch 2015 wurden die polnischen Veteraninnen und Veteranen im Rathaus Charlottenburg-Wilmersdorf und im Berliner Abgeordnetenhaus empfangen. Die BVVCharlottenburg-Wilmersdorf beschloss auf Antrag der SPD-Fraktion eine Form des Gedenkens zu finden, die der Erinnerung an die Befreiung Charlottenburgs und Wilmersdorfs vom Nationalsozialismus gerecht wird und den besonderen Anteil der Frauen und Männer in den polnischen Verbänden bei den Straßenkämpfen in diesem Bezirk hervorhebt.

Am 1.September wurde in der Straße des 17. Juni (besserer Name wäre „Straße der Befreiung), Nähe Ernst-Reuter Platz, das neue Denkmal an der Fassade der Technischen Universität unter Teilnahme des Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, den polnischen Botschafter, Angehörigen der 1. Polnischen Armee, Vertretern der Berliner VVN-BdA und zahlreicher verschiedener demokratischen und antifaschistischer Organisationen mit Bürgern des Bezirkes die Gedenktafel eingeweiht.

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2020-09-01: Gedenktafel für polnischen Befreier*Innen – Bildergalerie

Einweihung eines Denkmals für die polnischen Befreierinnen und Befreier am 1. September 2020, den Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen