12.10.2023: Lesung aus dem Gefängnis-Tagebuch von Karl Neuhof

„mit seinem Sohn Peter Neuhof

Karl Neuhof, 1891 als Kind jüdischer Eltern geboren, im Ersten Weltkrieg ausgezeichnet mit dem „Eisernen Kreuz“, wird in der Weimarer Zeit zum überzeugten Kommunisten. Bis 1933 ist er als Händler an der Berliner Getreidebörse erfolgreich. Unter dem NS-Regime muss er Zwangsarbeit leisten. Eine sogenannte privilegierte Mischehe schützt ihn zunächst vor der Deportation. Sein Jugendfreund Wilhelm Beuttel, der als Instrukteur der KPD illegal lebt, wird von der Familie Neuhof aufgenommen. Die Gestapo erfährt davon und inhaftiert Karl Neuhof. Im Zellengefängnis Lehrter Straße und in der Untersuchungshaftanstalt Moabit gelingt es Karl Neuhof, Tagebuch zu schreiben. Schließlich übergibt ihn die Justiz an die Gestapo, die ihn Mitte November 1943 im KZ Sachsenhausen ermorden lässt.

Wie durch ein Wunder blieb das Gefängnis-Tagebuch erhalten und gelangte in den Besitz seines Sohnes Peter Neuhof. 2022 erschien das Tagebuch von Peter mit herausgegeben als Buch.

Bei der gemeinsamen Veranstaltung der VVN-VdA Reinickendorf und der LINKEN Reinickendorf (Peter ist Mitglied in beiden) hat Peter an diesem Abend aus dem Buch vorgelesen. Der 98-Jährige Journalist las einige Stellen aus dem Buch vor, vor allem aber schilderte er seine Erinnerungen an diese schlimme Zeit. Es gab aus dem Publikum viele Fragen, die Peter ausführlich beantwortete.“ Quelle:

Kamera: Robert Irmscher Bearbeitung: Ingo Müller im Auftrag des OV Nord der Linken Reinickendorf und VVN-VdA Reinicken

Weiterführende Beiträge:

Als die Braunen kamen. Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand

17.08.2021: Als die Braunen weg waren

Günter Triebe

Mitglied des Ortsvorstands IG Metall Berlin, erzählt über seine vielfältige und bewegte Arbeit in der Gewerkschaft IG Metall und als langjähriges Mitglied des Betriebsrats Otis. Günter Triebe, Mitglied der VVN-VdA, vermittelt nicht nur ein anschauliches Bild über die Berliner Geschichte der letzten 50 Jahre aus der Perspektive eines kämpferischen Gewerkschafters, sondern diese vier Interviews geben auch reichlich Anregungen, wie Kolleginnen und Kollegen im Betrieb konsequent ihre Interessen wahrnehmen können. Sie sind also vor allem auch für junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sehr lehrreich“.

Teil 1: Ausbildung bei Siemens 1966 und der Arbeit bei Otis bis 1990

Im 1. Teil erzählt Günter Triebe :

wie er seine Ausbildung bei Siemens begann,

wie zwei Jahre später der amerikanische Präsident Nixon das Siemens Dynamowerk besuchte,

über das Handeln gegen Rechts der Schülermitverantwortung (SMV) in der Berufsschule,

über seinen Eintritt in die IG Metall – mit Hindernissen,

wie er aktiv in der Jugend der IG Metall war,

über Auseinandersetzungen mit der Ortsverwaltung der IG Metall Berlin,

über sein Bemühen um konsequente gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb.


Teil 2: von Vertrauensmann – Verlagerung und Rationalisierungen

Im 2. Teil erzählt Günter Triebe:

von seiner Arbeit als Vertrauensmann ,

vom Kampf um die 35-Stunden-Woche,

über Tarifverhandlungen und kalte Aussperrung,

vom politischen Demonstrationsstreik,

von der Beschwerde beim Betriebsrat,

über Verlagerungen und Rationalisierungen.


Teil 3: von Otis kauft BAF bis Europäischer Betriebsrat

im 3. Teil erzählt Günter Triebe über folgende Themen:

Otis kauft BAF,

Otis droht mit Verlagerung,

Arbeit im Europäischen Betriebsrat.


Teil 4: Gewerkschaft und Politik

Im 4. Teil, Günter Triebe erzählt über folgende Themen:

Kampf um Rückkehr der Gewerkschaften am 1. Mai auf die Straße,

Demonstrationen gegen den Krieg der USA gegen Vietnam,

Protest gegen Besuche des amerikanischen Präsidenten in Berlin ,

Protest gegen den Irak-Krieg,

Protest gegen den Jugoslawien-Krieg,

Arbeit im IG Metall – Arbeitskreis der Senioren,

Besuch des KZ Mauthausen mit der IG Metall Jugend.

29.11.2023 Jetzt erst recht! – Veranstaltung mit Edith Pfeiffer – Impressionen von der Veranstaltung

Vorwort:

Zum 80. Todestag des Antifaschisten Wolfgang Knabe reden wir mit seiner Tochter Edith Pfeiffer

Am 30. November 1943 starb Wolfgang Knabe im Zellengefängnis Moabit. Wolfgang Knabe wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Über die Sozialistische Arbeiterjugend kommt er zur SPD. Mit einem Teil des linken SPD-Flügels organisiert sich der Dreher ab 1931 in der kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Nach 1933 versucht er, die nun illegale Arbeit in den Betrieben aufrechtzuerhalten.1936 wird er deshalb zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg verbüßen muss.


Nach dem Brandanschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 muss Felix Heymann in den Untergrund gehen, wird im Oktober jedoch verhaftet und wochenlang gefoltert. Er gibt zu, dass ihm Wolfgang Knabe im Sommer mehrere Tage Quartier gegeben und kurzzeitig Arbeit vermittelt habe.
Im Februar 1943 wird Knabe deshalb verhaftet. In der Untersuchungshaft zieht er sich eine Lungentuberkulose zu. In den Gerichtssaal, zu seiner Verhandlung, muss er getragen werden. Anfang November 1943 wird er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Wochen später stirbt er in der Krankenabteilung des Untersuchungsgefängnisses Moabit.

Wir widmen ihm unsere Veranstaltung und seiner ebenso im Widerstand tätigen Frau Hildegard Knabe und vor allen ihrer Tochter, unserer Kameradin Edith Pfeiffer. Edith, bis heute noch ein aktives Mitglied der VVN, war zwei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde.
Nach der Vorstellung des vielfältigen Widerstand ihrer Eltern erzählt Edith, die nach dem Krieg in Kreuzberg aufwuchs, wie sie ihrer Mutter bei Besuchen bei WiderstandskämpferInnen begleitete und wie es war im Westberlin der 50er Jahre aufzuwachsen.


Auszug aus der Vorankündigung der Veranstaltung, die von der Berliner VVN-BdA und Edith Pfeiffer gestaltet wurde.


Verlauf der Veranstaltung:

Nach der kurzen Begrüßung durch Edith Pfeifer sprach Trille Schünke über die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und gab interessante Einblicke über die damalige Zeit. Im Anschluß spielte Isabel Neuenfeldt das Lied „Mein Vater wird gesucht“ (Text: Hans Drach/ Komposition: Gerda Kohlmey.)

Dann ergriff Edith Pfeiffer das Wort und erzählte über Ihrer Familie und insbesondere über ihren Vater, Wolfgang Knabe.

Nach ihren interessanten Ausführungen rezitierte Isabel Neuenfeldt das Gedicht von Mascha Kaléko „Chanson von morgen“

Im Anschluss folgte eine Gespräch mit Jürgen Schulte und Edith Pfeiffer.

Hiernach stimmte Isabel Neuenfeldt das Lied von Bots, eine niederländische Musikgruppe, „Das weiche Wasser“ an und leitete damit das Ende der Veranstaltung ein.


Begrüßung durch Edith Pfeiffer:

Edith bei der Begrüßung, Foto: Ingo Müller

Begrüßungsworte von Edith,

Audioaufnahme und Bearbeitung: Ingo Müller,

rec. 29.11.2023


Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)

Trille bei ihrem Vortrag über die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), Foto: Ingo Müller

Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)

Audioaufnahme und Bearbeitung:

Ingo Müller, rec: 29.11.2023


Lied von Isabel Neuenfeldt – „Mein Vater wird gesucht“

„Mein Vater wird gesucht“ Text: Hans Drach/ Komposition: Gerda Kohlmey. Video: Uwe Bröckl, Bearbeitung/Ton: Ingo Müller

Edith Pfeiffer spricht über ihre Familie und über Wolfgang, ihren Vater

00:00:00 Geschwister,
00:00:26 Klassenfoto,
00:01:38 Zeltlager,
00:01:58 Gewerkschaft,
00:04:10 Prozeß,
00:05:00 Reststrafe,
00:05:52 Zuchthaus,
00:07:02 Eheschließung,
00:07:05 Friedenstraße,
00:07:44 Vater und Ich,
00:08:03 Brandanschlag,
00:09:35 Verhaftung,
00:13:16 Gedenkstein ,
00:13:42 Oberschule,
00:20:12 Ehrentafel,
00:21:41 Gedenkstein mit Gedicht


Präsentation zum Vortrag von Edith. Wenn Ihr auf das Bild klickt, wird es größer. Der darunter stehenden Link führt Euch direkt zur Stelle der Ausführungen.

00:00:00 Geschwister
00:00:26 Klassenfoto
00:01:38 Zeltlager
00:01:58 Gewerkschaft
00:04:10 Prozeß
00:05:00 Reststrafe
00:05:52 Zuchthaus
00:07:02 Eheschließung
00:07:05 Friedenstraße
00:07:44 Vater und Ich
00:08:03 Brandanschlag
00:09:35 Verhaftung
00:13:16 Gedenkstein
00:21:41 Gedenkstein mit Gedicht
00:20:12 Ehrentafel
00:21:41 Gedenkstein mit Gedicht


Isabel Neuenfeldt – rezitiert „Chanson vom morgen“

Aufnahme: Isabel Neuenfeldt.


Gemeinsames Gespräch mit Jürgen Schulte und Edith Pfeiffer


Lied von Isabel Neuenfeldt . „Das Weiche Wasser“

„Das weiche Wasser“ von Bots, Video: Uwe Bröckl, Bearbeitung/Ton: Ingo Müller

17.08.2021: Als die Braunen weg waren

– ein Abend mit Peter Neuhof –

Eine Abendveranstaltung der LINKEN Reinickendorf mit Peter Neuhof (96) fand am 16.08.2021im Restaurant HOF-CAFÉ in Berlin-Wittenau statt. Etwa 30 wissbegierige Gäste füllen den Raum und hörten mit Spannung seine beeindruckenden Worten über die letzten Tage der Nazibarbarei sowie den schwierigen Neubeginn in Reinickendorf und Berlin ab 1945 zu.

Peter Neuhof, führte in einer ‚Erzähl-Lesung‘ zurück in die schreckliche Zeit des deutschen Faschismus zwischen 1933 und 1945.

„Als die Braunen kamen – Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand“ hat er sein 2006 autobiografisches Buch überschrieben, indem Peter Neuhof aus eigenen Erleben beschreibt, wie er als Heranwachsender den wachsenden Terror der Nazis erlebte und gestützt auf seine Tagebuchaufzeichnungen und die seines Vaters, aus Briefen seiner Eltern und Dokumente der Gestapo und Gerichtsakten die Zeit von 1930 bis 1945 die Geschichte seiner Familie rekonstruiert. 

Das Buch erschien in der Reihe Bibliothek des Widerstandes im Pahl-Rugenstein-Verlag. Die Reinickendorfer Allgemeine Zeitung (13. Juli 2017) urteilte: „In seiner Geschichte verdichtet sich der Nazi-Terror gegen die jüdische Bevölkerung wie in einem Brennglas.“

Seine Eltern waren beide Mitglieder der KPD. Nach der Machtübergabe an Hitler setzte auch der Verfolgungsdruck gegen seine Familie ein, dem sein Vater und seine Mutter zum Opfer fielen.

Seine Mutter wurde 1944 in das KZ Ravensbrück eingeliefert und in  April 1945 wurde sie zum Todesmarsch in Richtung Schwerin gezwungen. Nachdem die Wachmannschaft geflohen war, wurde sie am 1. oder 2.Mai 1945 von der Roten Armee befreit.

Erst während des Prozesses von Gertud Neuhof im Januar 1944 hatten sie und Peter Neuhof zufällig erfahren, dass Karl Neuhof bereits zwei Monate zuvor im KZ Sachsenhausen erschossen worden war.

Nach den Ausführungen von Peter Neuhof entwickelt sich ein spannendes Gespräch mit Zuhörer:innen. Beiträge über Zukunftsängste verblassen angesichts optimistischer Bemerkungen einer älteren Genossin über viele engagierte Jugendliche.

Dank Ingo Müller ist dieser Abend als Video-Dokumentation nacherlebbar.

DIE LINKE Reinickendorf präsentierte eine Veranstaltung der AG ü60 und des Politfrühstücks des OV Nord „Als die Braunen weg waren – Erinnerungen von Peter Neuhof Drei Generationen im Gespräch“ Moderation: Kai Bartosch, Co-Bezirksvorsitzende und Verantw. für Öffentlichkeitsarbeit Drei Generationsgespräch: Peter Neuhof, Marla Bartosch, Lutz Dühr Besonderen Dank an das Team von: RESTAURANT HOF-CAFÉ für die Unterstützung zum Gelingen unserer Veranstaltung. https://www.restauranthof-cafe.de/ Kamera, Ton und Bearbeitung: Ingo Müller Aufnahmeort: RESTAURANT HOF-CAFE‘, Oranienburger Str. 203, 13437 Berlin-Wittenau, Titelmusik: Ingo Müller Aufnahmedatum: 16.08.2021 https://www.die-linke-reinickendorf.de DIE LINKE OV Reinickendorf Nord – YouTube https://www.restauranthof-cafe.de/ rec.: 16.08.2021

13.09.2020: Rede von Detlef Fendt

zum Tag der Erinnerung und Mahnung
75 Jahre Tag der Opfer des Faschismus.
13. September 2020
Fest und Kundgebung am Rosa-Luxemburg-Platz


Detlef Fendt,
Mitglied der IG Metall, früher IGMetall-Vertrauenskörperleiter
bei Daimler Benz, Stadtteikaktivist, aktiv bei der Neuköllner Initiative „Hufeisern gegen Rechts“, mehrere Brandanschläge,vermutlich von Neonazis,
wurden in den letzten Jahren auf Autos von ihm verübt.

Würden sich Gewerkschaften nur für Lohngerechtigkeit,
Gleichberechtigung am Arbeitsplatz, oder Mutterschutz einsetzen,
stünde ich nicht hier.

Zu den Verhältnissen in unser Gesellschaft gehört der Interessengegensatz von Lohnarbeit und Kapital, rassistische Ausgrenzung, die Spaltung der Gesellschaft in Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und
Antisemitismus !

Das ist die ideologische Basis für
Identitäre,
Reichsbürgern
Verschwörungstheoretiker und
Nazis mit Ihrem offenen Terror,
Dagegen kämpfen wir Gewerkschafter an!

In der IG Metall, sind 2,2 Millionen Kollegen organisiert, davon haben hunderttausende Menschen Migrationshintergrund.
Das ist doch ein deutliches Zeichen dass wir eine große politische Organisationfür alle sind, die ihre politischen Interessen einbringen
Wir gestalten miteinander, unabhängig von Herkunft, Muttersprache oder
Staatsangehörigkeit.

Aus dieser Überzeugung ist die IG Metall eine wichtige ANTIFA in diesem Land.Wir haben uns mit unserer Satzung dazu verpflichtet, die
demokratischen Grundrechte zu wahren und zu verteidigen, für sie zu streiten und zu strei-ken.

Vor 100 Jahren haben wir unser Ziel temporär erreicht, als wir den Spuk des Kapp-Putsches durch Generalstreik hinwegfegten. Wären wir heute wieder weitsichtig genug, stark genug, solidarisch genug?

Als Ziel formulieren wir: Demokratisierung der Wirtschaft unter Fernhaltung von neofa-schistischen militaristischen und reaktionären Elementen.

Die Sache betrifft uns, denn unser gewerkschaftliches Selbstverständnis geht weit über die betriebspolitische Ebene hinaus.
Rechte und Konservativen Kräfte, gerade die AfD, sägen in gewisser Weise an unserem ge-werkschaftlichen Selbstverständnis, denn die AfD
verknüpfen Sozialpolitik ganz klar mit Zuwanderung – und damit liefert sie eine Basis für ei-ne sozialpolitische Ideologie der Entsolidarisierung und der Aufspaltung der Gesellschaft in Schützenswerte und Unerwünschte.
Ich bin immer wieder erstaunt, dass sie versuchen ,sich als Anwalt und Stimme der arbei-tenden Menschen darzustellen.

Sehen wir genau hin!
Wie sieht die AfD-Politik tatsächlich aus?“?

Die Leistungen der sozialen Sicherungssystheme sollen zukünftig nur innerhalb einer klar definierten, begrenzten Gemeinschaft erbracht werden.
Höcke will höhere Altersrenten dadurch finanzieren, das Nichtdeutsche keine gesetzliche Rente mehr beziehen dürfen.
Wir erinnern uns:Kindergeld gab es im 3. Reich auch nur für arische Eltern.
Ganz schnell lässt sich also in einem der gewerkschaftlichen Kernthemen, der Wirtschaftspolitik, aufzeigen, wo z.B. die fundamentalen Gegenerschaft zwischen der AfD und uns liegen.

Die AfD will in guter wirtschaftsliberaler Tradition einen ungebremsten, deregulierten Markt. Gleichzeitig wollen sie Rechte der Interessenvertretung einschränken und organisie-ren Spalterbewegungen in den Betrieben unter Beteiligung bekannter Nazis.

Darüber hinaus versuchen Sie die Belegschaften und Gewerkschaftliche Interessenvertretun-gen durch eigene rechte Listen bei BR-Wahlen zu spalten.

Blau ist das neue Rot der Arbeinehmer – Ist Ihr Spaltermotto.

In der IG Metall, sind 500.000 Menschen mit Migrationshintergrund
organisiert.

Damit sind wir eine sehr wichtigen großen politische Organisation, in die Menschen mit Migrationshintergrund ihre politischen Interessen einbringen können und leben.

Wir gestalten miteinander,
unabhängig von Geburtsland,
Muttersprache oder
Staatsangehörigkeit.

Wir haben vor einigen Jahren die Initiative Respekt gestartet, mit der wir uns ganz klar ge-gen Rassismus und Ausgrenzung positionieren.

In den Betrieben diskutieren Kolleginnen und Kollegen unter dem Motto „Unsere Alternative heißt Respekt und Solidarität“.
Solidarität nicht unter und mit den ethnischen Deutschen, sondern mit allen, die in den Be-trieben arbeiten und in den Geschäftsstellen organisiert sind.

Wir grenzen nicht aus!
wir binden ein !
Wir sind offen für alle!

Einschränkung: Offen für alle, die demokratisch sind und für Menschenrechte eintreten.

Das ist der Unterschied zwischen einer völkischen Politik und der AfD und uns, den Gewerk-schaften.

Wir unterscheiden nicht zwischen Deutschen und Nichtdeutschen, sondern zwischen Demo-kratinnen und Nicht-Demokratinnen.

Wir verteidigen leidenschaftlich das Grundgesetz, in dem es in Artikel 1 heißt; „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Und zwar die Würde jedes Menschen und nicht nur die der Deutschen.
Wir haben uns in unserer Satzung dazu verpflichtet,
die Freiheitlich Demokratische Grundordnung zu wahren und gegebenenfalls zu verteidigen.

Das steht da nicht nur „einfach so“ drin, sondern ist der bitteren historischen Erfahrung ge-schuldet, dass Gewerkschaften die Demokratie wie die Luft zum Leben brauchen, sonst kön-nen sie, wie 1933 geschehen,
verboten werden.
Mit allen bekannten Konsequenzen.

In diesem Zusammenhang ist es unerträglich zu sehen und zu dulden wenn Coronademonst-ranten den Reichstag stürmen.
Und persönlich möchte mich bei den Angehörigen der Roten Armee für den im Mai 1945 legitimen und heldenhaften Sturm auf den Reichstag bedanken

und daran erinnern das die Antihitler-Koalition Millionen von Menschenleben geopfert hat für die Befreiung vom Faschismus.

Nur alleine über 26Millionen Opfer zahlten die Völker der Sowjetunion..
Nie wieder Faschismus
Nie wieder Krieg

Diese Erfahrungen sind uns eingebrannt, und deshalb stehen wir heute Seite an Seite mit vie-len unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Organisationen für unseren Zusammenhalt in einer demokratischen Gesellschaft.

Wir demonstrieren nicht auf Coronademonstrationen. Nicht mit Menschen die nicht sehen was unübersehbar neben Ihnen und um sie herum aufmarschiert.
Reichsflaggen,
Reichskriegsflaggen.
verbotene faschistische Symbole,
die Grenzen von 37
und zum Sturm auf den Reichstag aufrufen.
In dieser Mogelpackung gibt es kein allgemeines Wahlrecht,
kein Frauen Wahlrecht ,keinen 8Stundentag-
dafür aber Sozialistengesetze,
Krieg, Kampf gegen die Weimarer Republik

Faschismus und wieder
Krieg und damit
Massenvernichtung.
eingepackt als Nachdenken
inhaltlich aber doch Braune Scheiße.

Wir Metaller wissen, dass wir perspektivisch nur dann erfolgreich sind und eine Zukunft haben,

als Organisation und als Teil einer demokratischen Gesellschaft, wenn wir solidarisch sind und nicht nationalistisch, wenn wir in der Tradition der Arbeiterbewegung international den-ken und handeln.

Wir dürfen uns nicht spalten lassen, sondern müssen als Demokratinnen und Demokraten unteilbar der Gefahr von rechts begegnen. Auch in den Betrie-ben und Verwaltungen ,
Allen unseren Kollegen das Rüstzeug zu geben sich dieser Gesinnung entgegen zu stellen Demokratie und Solidarität zu leben.
Unerklärlich ist dann allerdings für mich,
gerade als Betroffener rechter Gewalt,
wenn die Organe, die diese Gesellschaft und Staat schützen sollen,
die Ermittlungen nicht im Sinne des Schutzes vor die Demokratie
zerstörenden Kräften und der Opfer betreiben.

Stellt sich damit nicht
Polizei
Bundeswehr und
Justiz
als Komplizen von
Rassisten
Reichsbürgern
Nazis und deren Sympathisanten dar.

Das ist der Nährboden in dem Rassismus ungehindert wächst.
Und Rassismus führt, man muss es noch einmal deutlich machen, zu Spaltung, und Spaltung bedeutet Ohnmacht.

Entscheidend in der gesellschaftlichen Analyse ist das, was man den
Interessengegensatz nennt, der Unterschied zwischen oben und unten, zwischen denen, die ihre Arbeitskraft einbringen, und denen, die sie
kaufen. Da gibt es keinen nationalen oder ethnischen Unterschied.

Was würdet ihr von einer Gewerkschaft halten die sich nur kritisch mit ausländischen Inves-toren auseinander setzt und zum Handeln der inländischen Investoren schweigt, weil es sich bei diesen ja um die sogenannten „eigenen Leute“ handelt?
Sie wäre zurecht bescheuert.

Denn das Problem ist die Ausbeutung, nicht die Nationalität des Ausbeutenden.

Gewerkschaften war von Beginn an bewusst, dass sie immer dann erfolgreich waren, wenn ihr Handeln auch international, grenzüberschreitend, inklusiv – kurz: solidarisch war.

Zu unseren Mitgliedern gehören Christen, Atheisten, Muslime, Agnostiker, Juden und Men-schen anderer Glaubensrichtungen – Werte wie Gleichheit und Freiheit bedeuten uns mehr als Religionen, Nationen und Hautfarben.

Deshalb engagieren sich Gewerkschaften seit Jahrzehnten gegen Ausgrenzung, arbeiten in den Betrieben Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in den unterschiedlichen Gremien Hand in Hand, erleben einander als Gleiche unter Gleichen.

30.01.2020: Als die Braunen kamen. Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand

Peter Neuhof während der Lesung, 30.01.2020. Video s. u.

Am geschichtlich bedeutsamen 30. Januar erinnerte der OV Nord der LINKEN Reinickendorf an die dunkelste Epoche Deutschlands im 20. Jahrhundert. Peter Neuhof führte uns in einer ‚Erzähl-Lesung‘ zurück in die schreckliche Zeit. „Als die Braunen kamen. Eine jüdische Berliner Familie im Widerstand“ hat er sein autobiografisches Buch überschrieben.

Peter Neuhof, Jahrgang 1925, ist heute ein gefragter Zeitzeuge; denn unablässig mahnt der ehemalige Widerstandskämpfer und überzeugte Sozialist eindringlich, die Schandtaten der Nazibarbarei nie zu vergessen sowie für Demokratie und Humanität zu kämpfen. Peter Neuhof ist Mitglied unserer Partei. Sein eindrucksvolles Werk dokumentiert die tragische Geschichte der Familie Neuhof. Der Vater wird 1943 von den Nazis im KZ Sachsenhausen ermordet. Seine Mutter überlebt nur knapp den Todesmarsch aus dem KZ Ravensbrück. Der überzeugte Kommunist Peter wächst in Frohnau auf „…und arbeitet nach dem Kriege als Rundfunkkorrespondent der DDR in Westberlin …“ (Wikepedia). Er lebt bis heute in Frohnau.

Peter Neuhof enthüllt mit seinen Worten in beängstigender Klarheit eine für Nachgeborene kaum (besser: nicht) zu verstehende Wirklichkeit, wobei er nur mitunter lesend aus seinem Werk vorträgt.

(Text: Die Linke-Reinickendorf)

05.09.2020: Hans Mahle

( * 22. September 1911 in Hamburg; † 18. Mai 1999 in Berlin)

links Emil Ackermann, neben ihn Hans Mahle

Hans Mahle

war ein deutscher kommunistischer Politiker in der KPD, später SED, SEW und PDS. Nach der „Machtergreifung“ durch Hitler ging er in die Illegalität um illegal für den Kommunistischen Jugendverband, den er seit 1926 angehörte, erst im Deutschland, dann auch im Ausland als Kurier zu arbeiten. In Amsterdam wurde er wegen seiner Tätigkeit als Auslandskurier festgenommen und vorübergehend verhaftet. 1936 konnte er  über die Tschechoslowkei in die Sowjetunion emigrieren.

Hans Mahle wurde 1937 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und später für seine antifaschistische Tätigkeit vom Reichskriegsgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Im Juni 1943 nahm Hans Mahle an der Gründungskonferenz des Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) teil und wurde Vorsitzender der Jugendkommission des NKFD. 

Ab August desselben Jahres betraute man ihn mit neuen Aufgaben. Hans Mahle wurde technischer Leiter des Senders „Freies Deutschland“ und . im Rahmen seiner Tätigkeit kam er dabei im November 1943 an der Front bei Kiew zum Einsatz.

Am 30. April gehörte Hans Mahle der Gruppe Ulbricht an, die am 30. April mit den Flugzeug von Moskau aus nach Berlin startete. Auf Ulbrichts Anweisung nahm er Kontakt zu Ferdinand Sauerbruch auf, der nach einigen Diskussionen als erster Gesundheitsdezernent des Berliner Magistrats gewonnen werden konnte.

Während seiner Erkundungen in Berlin stieß Mahle in der Charlottenburger Masurenallee auf die Gebäude des Berliner Rundfunks. Als Rundfunkredakteur war für ihn die Wiederherstellung eines funktionierenden Rundfunks von großem Interesse. So verließ er schon am 11. Mai die Gruppe Ulbricht, um im Auftrag von General Bersarin, der dazu am 10. Mai 1945 einen Befehl erlassen hatte, Rundfunksendungen zu organisieren.

Gruppe Ulbricht

Die Gruppe Ulbricht war eine Gruppe deutscher Emigranten, Angehörige der KPD, und ehemaliger deutscher Kriegsgefangener aus den Antifaschulen für deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion, die am 30. April1945 aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückkehrten. Sie sollten die Neuorganisation des öffentlichen Lebens und der Verwaltung Berlins unterstützen. Die Gruppe wurde nach ihrem Leiter Walter Ulbricht benannt.

1.3.10.

Emil Ackermann (1902 – 1997) und Wolfgang Szepansky (1910 – 2008)

Emil Ackermann und Wolfgang Szepansky waren Häftlinge im Konzentrationslager  Sachsenhausen.

links Emil Ackermann, neben ihn Hans Mahle.

1979/1980 konzipierten Emil Ackermann und Wolfgang Szepansky gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Jugendclub Bungalow am Mariendorfer Damm eine „Antifaschistische Stadtrundfahrt“ zu Stätten des Naziterrors und Widerstandes in Tempelhof. In Kleinarbeit wurden rund 40 Stationen, die irgendeine Bedeutung zwischen 1933 und 1945 hatten, erarbeitet. Die Spurensuche war äußerst aufwendig. Sie wird seit seit 1980 in unregellmäßigen Abständen vom Verein für gemeinnützige Pressearbeit in Berlin e.V., Paper Press veranstaltet.

Das Zustandekommen der Fahrt war begleitet von Auseinandersetzungen mit dem Jugendamt Tempelhof und dessen damaligen Stadtrat Udo Keil (CDU). Das Projekt der Bungalow-Jugendlichen wurde von der Bezirks-CDU madig gemacht, weil Ackermann und Szepansky dem kommunistischen Widerstand angehörten. Das Jugendamt setzte dagegen und beauftragte ihren Sachbearbeiter für politische Bildung eine „eigene“ Fahrt zu konzipieren. Diese wurde dann begleitet von „anständigen“ Widerstandskämpfern, die sich zum Teil während der Nazidiktatur gar nicht in Deutschland aufgehalten hatten und im Gegensatz zu Ackermann und Szepansky nicht im Bezirk lebten. Natürlich waren die meisten Stationen der beiden Rundfahrten identisch, denn Geschichte ist nun mal schwer teilbar. Während die Fahrten des Jugendamtes nur wenige Male stattfanden und bald selbst Geschichte waren, wird das Original des freien Trägers bis heute in Tempelhof angeboten.

Emil Ackermann hat rund die Hälfte der Fahrten begleitet. Als er am 11. Oktober 1997 starb, war er schon viele Jahre sehr krank und konnte nicht mehr dabei sein.

Wolfgang Szepansky, geboren am 9. Oktober 1910, hatte bis zu seinem Tode am 23. August 2008 65 der 67 Fahrten begleitet. Die vorletzte Fahrt am 31. März 2007 und die letzte am 27. Oktober 2007 mit ihm fanden unter Polizeischutz statt. Neonazis versuchten, die Fahrten zu stören und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzuschüchtern, was die Polizei erfolgreich verhinderte. Wolfgang Szepansky konnte es einfach nicht fassen, dass die braune Brut wieder aktiv geworden war.

1.3.10.
Wolfgang Szepansky

Emil Ackermann und Wolfgang Szepansky werden alle Beteiligten immer in guter Erinnerung behalten als aufrechte, freiheitsliebende, charakterstarke Persönlichkeiten und als Vorbilder, wie man sie heute nur noch selten findet.

05.09.2020: Wolfgang Szepansky

 (* 9. Oktober 1910 in Berlin-Wedding; † 23. August 2008 in Berlin-Schöneberg) war ein deutscher Antifaschist, kommunistischer Widerstandskämpfer, Autor und Maler)

Wolfgang Szepansky, ein Überlebender des KZ Sachsenhausen beim Besuch der Ausstellung: „1933 – Wege zur Diktatur – Staatliche Kunsthalle, Westberlin 1983

Nach einer Mal-Aktion “Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot Front!“ – wurde er am 11. 08. 1933 verhaftet. Nach seiner Entlassung setzte er seine politische Arbeit fort. Nach einer erneuten Vorladung entschied er sich, am Anfang Januar 1934 in die Emigration nach Holland zu gehen. Nach der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 geriet Wolfgang wieder in die Fänge der Gestapo. Über ein holländisches Internierungslager kam er im Oktober 1940 über die Steinwache Dortmund anschließend in das Konzentrationslager Sachsenhausen.

Nach seiner Befreiung engagierte er sich im Antifaschistische Jugendausschuss von Tempelhof. Der gelernte Maler arbeitete zunächst als Zeichenlehrer, bis er als Mitglied der SED 1951 Berufsverbot erhielt. Nach langer Arbeitslosigkeit fand er eine Anstellung als Klubhausleiter bei der Deutschen Reichsbahn.

Jahrzehnte war er als Zeitzeuge aktiv. Ob in Berliner Schulen, an Universitäten oder an Volkshochschulen. Diese Arbeit betrachtete er stets als seine persönliche Pflicht – auch in Erinnerung an seine im Lager und auf dem Todesmarsch verstorbenen Kameraden.

Wolfgang war Vorsitzender des Westberliner Sachsenhausenkomitees. 

Für seine Lebensleistung wurde Wolfgang gemeinsam mit seiner Frau Gerda im Jahr 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Antifaschistische Persönlichkeiten

Wolfgang Szepansky

 (* 9. Oktober 1910 in Berlin-Wedding; † 23. August 2008 in Berlin-Schöneberg) war ein deutscher Antifaschist, kommunistischer Widerstandskämpfer, Autor und Maler.


Emil Ackermann (1902 – 1997) und Wolfgang Szepansky (1910 – 2008)

Emil Ackermann und Wolfgang Szepansky waren Häftlinge im Konzentrationslager  Sachsenhausen.


Hans Mahle 

( * 22. September 1911 in Hamburg; † 18. Mai 1999 in Berlin)