Antifaschismus in der DDR, was bleibt E.Tischer und T. Schünke sprechen mit Bärbel Schindler-Saefkow
Gespräch: Elke Tischer und Trille Schünke sprechen mit Bärbel Schindler-Saefkow über “Antifaschismus in der DDR – was bleibt?” Cafe Sibylle 29. Dezember 2022, 18:30 Uhr Träger der Veranstaltung war die Basisorganisation Friedrichshain-Kreuzberg der VVN-BdA Das Gespräch wurde aufgezeichnet von Roger von Heeremann.
Mitteilungsblatt für die Mitglieder der VVN-Westberlin von der Nr. 1 aus dem Jahre 1957 bis zur Nr. 217 aus dem Jahr 1990,das gerade digitalisiert wird [↩]
Mitglied des Ortsvorstands IG Metall Berlin, erzählt über seine vielfältige und bewegte Arbeit in der Gewerkschaft IG Metall und als langjähriges Mitglied des Betriebsrats Otis. Günter Triebe, Mitglied der VVN-VdA, vermittelt nicht nur ein anschauliches Bild über die Berliner Geschichte der letzten 50 Jahre aus der Perspektive eines kämpferischen Gewerkschafters, sondern diese vier Interviews geben auch reichlich Anregungen, wie Kolleginnen und Kollegen im Betrieb konsequent ihre Interessen wahrnehmen können. Sie sind also vor allem auch für junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sehr lehrreich“.
Teil 1:Ausbildung bei Siemens 1966 und der Arbeit bei Otis bis 1990
Im 1. Teil erzählt Günter Triebe :
wie er seine Ausbildung bei Siemens begann,
wie zwei Jahre später der amerikanische Präsident Nixon das Siemens Dynamowerk besuchte,
über das Handeln gegen Rechts der Schülermitverantwortung (SMV) in der Berufsschule,
über seinen Eintritt in die IG Metall – mit Hindernissen,
wie er aktiv in der Jugend der IG Metall war,
über Auseinandersetzungen mit der Ortsverwaltung der IG Metall Berlin,
über sein Bemühen um konsequente gewerkschaftliche Arbeit im Betrieb.
Teil 2: von Vertrauensmann – Verlagerung und Rationalisierungen
Im 2. Teil erzählt Günter Triebe:
von seiner Arbeit als Vertrauensmann ,
vom Kampf um die 35-Stunden-Woche,
über Tarifverhandlungen und kalte Aussperrung,
vom politischen Demonstrationsstreik,
von der Beschwerde beim Betriebsrat,
über Verlagerungen und Rationalisierungen.
Teil 3: von Otis kauft BAF bis Europäischer Betriebsrat
im 3. Teil erzählt Günter Triebe über folgende Themen:
Otis kauft BAF,
Otis droht mit Verlagerung,
Arbeit im Europäischen Betriebsrat.
Teil 4: Gewerkschaft und Politik
Im 4. Teil, Günter Triebe erzählt über folgende Themen:
Kampf um Rückkehr der Gewerkschaften am 1. Mai auf die Straße,
Demonstrationen gegen den Krieg der USA gegen Vietnam,
Protest gegen Besuche des amerikanischen Präsidenten in Berlin ,
Protest gegen den Irak-Krieg,
Protest gegen den Jugoslawien-Krieg,
Arbeit im IG Metall – Arbeitskreis der Senioren,
Besuch des KZ Mauthausen mit der IG Metall Jugend.
Zum 80. Todestag des Antifaschisten Wolfgang Knabe reden wir mit seiner Tochter Edith Pfeiffer
„
Am 30. November 1943 starb Wolfgang Knabe im Zellengefängnis Moabit. Wolfgang Knabe wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Über die Sozialistische Arbeiterjugend kommt er zur SPD. Mit einem Teil des linken SPD-Flügels organisiert sich der Dreher ab 1931 in der kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Nach 1933 versucht er, die nun illegale Arbeit in den Betrieben aufrechtzuerhalten.1936 wird er deshalb zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg verbüßen muss.
Nach dem Brandanschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 muss Felix Heymann in den Untergrund gehen, wird im Oktober jedoch verhaftet und wochenlang gefoltert. Er gibt zu, dass ihm Wolfgang Knabe im Sommer mehrere Tage Quartier gegeben und kurzzeitig Arbeit vermittelt habe. Im Februar 1943 wird Knabe deshalb verhaftet. In der Untersuchungshaft zieht er sich eine Lungentuberkulose zu. In den Gerichtssaal, zu seiner Verhandlung, muss er getragen werden. Anfang November 1943 wird er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Wochen später stirbt er in der Krankenabteilung des Untersuchungsgefängnisses Moabit.
Wir widmen ihm unsere Veranstaltung und seiner ebenso im Widerstand tätigen Frau Hildegard Knabe und vor allen ihrer Tochter, unserer Kameradin Edith Pfeiffer. Edith, bis heute noch ein aktives Mitglied der VVN, war zwei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde. Nach der Vorstellung des vielfältigen Widerstand ihrer Eltern erzählt Edith, die nach dem Krieg in Kreuzberg aufwuchs, wie sie ihrer Mutter bei Besuchen bei WiderstandskämpferInnen begleitete und wie es war im Westberlin der 50er Jahre aufzuwachsen.
Nach der kurzen Begrüßung durch Edith Pfeifer sprach Trille Schünke über die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und gab interessante Einblicke über die damalige Zeit. Im Anschluß spielte Isabel Neuenfeldt das Lied „Mein Vater wird gesucht“ (Text: Hans Drach/ Komposition: Gerda Kohlmey.)
Dann ergriff Edith Pfeiffer das Wort und erzählte über Ihrer Familie und insbesondere über ihren Vater, Wolfgang Knabe.
Nach ihren interessanten Ausführungen rezitierte Isabel Neuenfeldt das Gedicht von Mascha Kaléko „Chanson von morgen“
Im Anschluss folgte eine Gespräch mit Jürgen Schulte und Edith Pfeiffer.
Hiernach stimmte Isabel Neuenfeldt das Lied von Bots, eine niederländische Musikgruppe, „Das weiche Wasser“ an und leitete damit das Ende der Veranstaltung ein.
Begrüßung durch Edith Pfeiffer:
Begrüßungsworte von Edith,
Audioaufnahme und Bearbeitung: Ingo Müller,
rec. 29.11.2023
Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Audioaufnahme und Bearbeitung:
Ingo Müller, rec: 29.11.2023
Lied von Isabel Neuenfeldt – „Mein Vater wird gesucht“
Edith Pfeiffer spricht über ihre Familie und über Wolfgang, ihren Vater
Präsentation zum Vortrag von Edith. Wenn Ihr auf das Bild klickt, wird es größer. Der darunter stehenden Link führt Euch direkt zur Stelle der Ausführungen.
https://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/20231129_201750-neu-06122023.jpg12191129adminhttps://vvn-vda.de/wp-content/uploads/2023/12/0487x0631_1_Bunt_VVN-VdA-232x300.gifadmin2023-11-29 16:39:002024-03-15 16:41:3429.11.2023 Jetzt erst recht! – Veranstaltung mit Edith Pfeiffer – Impressionen von der Veranstaltung