29.11.2023 Jetzt erst recht! – Veranstaltung mit Edith Pfeiffer – Impressionen von der Veranstaltung
Vorwort:
Zum 80. Todestag des Antifaschisten Wolfgang Knabe reden wir mit seiner Tochter Edith Pfeiffer
„
Am 30. November 1943 starb Wolfgang Knabe im Zellengefängnis Moabit. Wolfgang Knabe wächst in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf. Über die Sozialistische Arbeiterjugend kommt er zur SPD. Mit einem Teil des linken SPD-Flügels organisiert sich der Dreher ab 1931 in der kleinen Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP). Nach 1933 versucht er, die nun illegale Arbeit in den Betrieben aufrechtzuerhalten.1936 wird er deshalb zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Brandenburg verbüßen muss.
Nach dem Brandanschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ im Mai 1942 muss Felix Heymann in den Untergrund gehen, wird im Oktober jedoch verhaftet und wochenlang gefoltert. Er gibt zu, dass ihm Wolfgang Knabe im Sommer mehrere Tage Quartier gegeben und kurzzeitig Arbeit vermittelt habe.
Im Februar 1943 wird Knabe deshalb verhaftet. In der Untersuchungshaft zieht er sich eine Lungentuberkulose zu. In den Gerichtssaal, zu seiner Verhandlung, muss er getragen werden. Anfang November 1943 wird er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Wenige Wochen später stirbt er in der Krankenabteilung des Untersuchungsgefängnisses Moabit.
Wir widmen ihm unsere Veranstaltung und seiner ebenso im Widerstand tätigen Frau Hildegard Knabe und vor allen ihrer Tochter, unserer Kameradin Edith Pfeiffer. Edith, bis heute noch ein aktives Mitglied der VVN, war zwei Jahre alt, als ihr Vater ermordet wurde.
Nach der Vorstellung des vielfältigen Widerstand ihrer Eltern erzählt Edith, die nach dem Krieg in Kreuzberg aufwuchs, wie sie ihrer Mutter bei Besuchen bei WiderstandskämpferInnen begleitete und wie es war im Westberlin der 50er Jahre aufzuwachsen.
Auszug aus der Vorankündigung der Veranstaltung, die von der Berliner VVN-BdA und Edith Pfeiffer gestaltet wurde.
Verlauf der Veranstaltung:
- Begrüßung durch Edith Pfeiffer
- Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
- 1. Lied von Isabel Neuenfeldt – „Mein Vater wird gesucht“
- Edith Pfeiffer spricht über ihre Familie und über Wolfgang, ihren Vater
- Isabel Neuenfeldt – rezitiert „Chanson vom morgen“
- Gemeinsames Gespräch mit Jürgen Schulte und Edith Pfeiffer
- 2. Lied von Isabel Neuenfeldt . „Das Weiche Wasser“
Nach der kurzen Begrüßung durch Edith Pfeifer sprach Trille Schünke über die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und gab interessante Einblicke über die damalige Zeit. Im Anschluß spielte Isabel Neuenfeldt das Lied „Mein Vater wird gesucht“ (Text: Hans Drach/ Komposition: Gerda Kohlmey.)
Dann ergriff Edith Pfeiffer das Wort und erzählte über Ihrer Familie und insbesondere über ihren Vater, Wolfgang Knabe.
Nach ihren interessanten Ausführungen rezitierte Isabel Neuenfeldt das Gedicht von Mascha Kaléko „Chanson von morgen“
Im Anschluss folgte eine Gespräch mit Jürgen Schulte und Edith Pfeiffer.
Hiernach stimmte Isabel Neuenfeldt das Lied von Bots, eine niederländische Musikgruppe, „Das weiche Wasser“ an und leitete damit das Ende der Veranstaltung ein.
Begrüßung durch Edith Pfeiffer:
Begrüßungsworte von Edith,
Audioaufnahme und Bearbeitung: Ingo Müller,
rec. 29.11.2023
Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Trille Schünke spricht über Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP)
Audioaufnahme und Bearbeitung:
Ingo Müller, rec: 29.11.2023
Lied von Isabel Neuenfeldt – „Mein Vater wird gesucht“
Edith Pfeiffer spricht über ihre Familie und über Wolfgang, ihren Vater
00:00:26 Klassenfoto,
00:01:38 Zeltlager,
00:01:58 Gewerkschaft,
00:04:10 Prozeß,
00:05:00 Reststrafe,
00:05:52 Zuchthaus,
00:07:02 Eheschließung,
00:07:05 Friedenstraße,
00:07:44 Vater und Ich,
00:08:03 Brandanschlag,
00:09:35 Verhaftung,
00:13:16 Gedenkstein ,
00:13:42 Oberschule,
00:20:12 Ehrentafel,
00:21:41 Gedenkstein mit Gedicht
Präsentation zum Vortrag von Edith. Wenn Ihr auf das Bild klickt, wird es größer. Der darunter stehenden Link führt Euch direkt zur Stelle der Ausführungen.
Isabel Neuenfeldt – rezitiert „Chanson vom morgen“
Aufnahme: Isabel Neuenfeldt.