05.09.2020: Hans Mahle

( * 22. September 1911 in Hamburg; † 18. Mai 1999 in Berlin)

links Emil Ackermann, neben ihn Hans Mahle

Hans Mahle

war ein deutscher kommunistischer Politiker in der KPD, später SED, SEW und PDS. Nach der „Machtergreifung“ durch Hitler ging er in die Illegalität um illegal für den Kommunistischen Jugendverband, den er seit 1926 angehörte, erst im Deutschland, dann auch im Ausland als Kurier zu arbeiten. In Amsterdam wurde er wegen seiner Tätigkeit als Auslandskurier festgenommen und vorübergehend verhaftet. 1936 konnte er  über die Tschechoslowkei in die Sowjetunion emigrieren.

Hans Mahle wurde 1937 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und später für seine antifaschistische Tätigkeit vom Reichskriegsgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

Im Juni 1943 nahm Hans Mahle an der Gründungskonferenz des Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) teil und wurde Vorsitzender der Jugendkommission des NKFD. 

Ab August desselben Jahres betraute man ihn mit neuen Aufgaben. Hans Mahle wurde technischer Leiter des Senders „Freies Deutschland“ und . im Rahmen seiner Tätigkeit kam er dabei im November 1943 an der Front bei Kiew zum Einsatz.

Am 30. April gehörte Hans Mahle der Gruppe Ulbricht an, die am 30. April mit den Flugzeug von Moskau aus nach Berlin startete. Auf Ulbrichts Anweisung nahm er Kontakt zu Ferdinand Sauerbruch auf, der nach einigen Diskussionen als erster Gesundheitsdezernent des Berliner Magistrats gewonnen werden konnte.

Während seiner Erkundungen in Berlin stieß Mahle in der Charlottenburger Masurenallee auf die Gebäude des Berliner Rundfunks. Als Rundfunkredakteur war für ihn die Wiederherstellung eines funktionierenden Rundfunks von großem Interesse. So verließ er schon am 11. Mai die Gruppe Ulbricht, um im Auftrag von General Bersarin, der dazu am 10. Mai 1945 einen Befehl erlassen hatte, Rundfunksendungen zu organisieren.

Gruppe Ulbricht

Die Gruppe Ulbricht war eine Gruppe deutscher Emigranten, Angehörige der KPD, und ehemaliger deutscher Kriegsgefangener aus den Antifaschulen für deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion, die am 30. April1945 aus der Sowjetunion nach Deutschland zurückkehrten. Sie sollten die Neuorganisation des öffentlichen Lebens und der Verwaltung Berlins unterstützen. Die Gruppe wurde nach ihrem Leiter Walter Ulbricht benannt.