Diskussion über die Stärke der Afd / Leipziger Autoritarismusstudie

„Liebe Kamerad:innen,

heute hat die Heinrich-Böll-Stiftung ihre Autoritarismusstudie 2024 vorgelegt:

Ich habe es nur überflogen bisher, hier ein paar Aussagen, die mir auffielen:

Der AfD gelingt es seit Jahren, einen großen Teil der rechtsextrem Einge-
stellten, die vor der Gründung der Partei demokratisch oder gar nicht wähl-
ten, zu mobilisieren. Auch 2024 ist der Anteil der manifest rechtsextrem
Eingestellten unter ihren Anhängern am höchsten. Da diese Menschen mit
der Programmatik der AfD also eindeutig übereinstimmen, ist zweifelhaft,
ob sie durch Angebote in Politikfeldern, die wie das Thema Migration
durch die extreme Rechte bearbeitet werden, zurückgewonnen werden
können. Potenziell erfolgreicher kann dagegen die Verschiebung der Auf-
merksamkeit auf Themen sein, bei denen die AfD ihren Wählern wenig
bieten kann. Festzuhalten ist aber, dass es auch in der Wählerschaft der de-
mokratischen Parteien (geringe) Anteile rechtsextrem Eingestellter gibt.

[…]

Auch wenn die »Idee der Demokratie« noch von 90 % der Bundesbürger
gestützt wird: Es ist der niedrigste Wert seit 2006. Während die Zustim-
mung mit rund 95 % in Ostdeutschland immer noch hoch ist, sackt die
Zustimmung zur Demokratie in Westdeutschland von 94 % auf 90 % ab.
Dieser Rückgang wird konkreter, wenn wir die Zufriedenheit mit der Ver-
fassung betrachten, die mit einem Wert von knapp 78 % so niedrig liegt
wie nie. Diesmal ist nicht allein die Stimmung im Westen ursächlich, viel-
mehr ist der Rückgang im Osten mit fast 10 % sogar noch deutlicher.

[…]

Die Macher der Studie werden beim RND so zitiert:

„Die Studie erfasst in diesem Jahr vor allem im Westen eine deutliche atmosphärische Verschiebung“, sagt der Sozialpsychologe Decker. Im Westen ist der Anteil mit einem geschlossen ausländerfeindlichen Weltbild von 12,6 Prozent 2022 auf fast 20 Prozent gestiegen. „Die Ausländerfeindlichkeit hat sich damit zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt“, erklärt Co-Studienleiter Brähler.

Nichts, was hoffnungsvoll stimmt, aber hilfreich für eine nüchterne Einschätzung der gesellschaftlichen Situation gerade.

Viele Grüße“

Verfasser ist der Redaktion bekannt.

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