Ehrenamt – gelebte Demokratie

Anlässlich der Berliner Freiwilligentage und in Kooperation mit dem Spandauer Bündnis gegen Rechts organisierte das Freiwilligenmanagement der Lebenshilfe Berlin, am 21. September 2024 eine besondere inklusive Aktion.

Die Innenschrift lautet:
„Sklaven- und Zwangsarbeit bedeutete nicht nur Vorenthalt des gerechten Lohns, sie bedeutete Verschleppung, Heimatlosigkeit, Entrechtung, die brutale Missachtung der Menschenwürde, oft war sie planvoll darauf angelegt, die Menschen durch Arbeit zu vernichten.“


Auf dem Gelände des Evangelischen Waldkrankenhauses Spandau steht ein Mahnmal zur Erinnerung an Zwangsarbeit im zweiten Weltkrieg. Geschaffen vom Künstler Ingo Wellmann entstand es vor einigen Jahren durch die Initiative des Spandauer Bündnis gegen Rechts.


In einer gemeinsamen Putzaktion wurde es von einem inklusiven ehrenamtlichen Helferteam der Lebenshilfe Berlin gereinigt, Unkraut und aller unliebsamer Staub und Schmutz wurden beseitigt. Auch der Künstler ergriff die Gelegenheit und restaurierte einige schadhafte Stellen.


Besonders beeindruckend waren die Gespräche, die entstanden. Denn wir stellten uns die Fragen: Warum steht ein solches Mahnmal an dieser Stelle? Welche Denkanstöße gibt uns der Künstler mit seinem Werk? Antworten erhielten wir von Herrn Rüdiger Lotze und Uwe Bröckl vom Bündnis gegen Rechts und vom Künstler persönlich!


Auf diesem Gelände waren im zweiten Weltkrieg Zwangsarbeiter untergebracht. Ihnen war die Aufgabe zu gedacht, Fundamente in den märkischen Sandboden zu gießen. Diese dienten Tests für die wahnwitzige Idee Hitlers, eine Welthauptstadt mit pompösen Bauwerken in Berlin errichten zu wollen. Hier waren viele Menschen verschiedener Nationen untergebracht. Ingo Wellmann berichtet, wie er in den letzten Jahren mit Überlebenden oder ihren Nachfahren den Ort besuchte. Er erzählt von vielen guten Gesprächen im Andenken an das Geschehene. In seinem Kunstwerk bildet sich seine tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema ab und berührt auch uns. Wir betrachten gemeinsam das Mahnmal und sehen Menschen die eng aneinander gedrängt eine schwere Last tragen – oder Menschen die eine Krone tragen. Eine Krone mit der wir, die wir ihnen Gedenken, sie krönen.

Kleine Fotogalerie:

Ein ehrenamtlich Mitwirkender stellt für sich fest:

Mich interessiert das. Es ist interessant das alles zu erfahren, damit man es nicht vergisst.“


Wieder ein anderer der Mitwirkenden schlussfolgert:

nur in einer freiheitlich demokratisch entwickelten Gesellschaft können Initiativen, wie diese möglich sein, Menschen mit und ohne Einschränkung engagieren sich für eine gemeinsame Sache.


Kornelia Goldbach

Fotorechte: Lebenshilfe gGmbH

Stellungnahme: Tag der Erinnerung und Mahnung ohne „Junge Welt“

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Verwunderung und Empörung über Ausladung der jungen Welt

Auszug der der Stellungnahme der VVN-VdA, 12.09.2024:

„Wir finden es beschämend und verurteilen das Vorgehen des Berliner
Landesvorstandes der VVN/BdA einer in der antifaschistischen Bewegung
verankerten Zeitung am Tag der Erinnerung und Mahnung die Teilnahme zu
verweigern. Damit entzieht die VVN/BdA der Jungen Welt, die im Visier des
Verfassungsschutzes steht, ihre Solidarität. Sie beteiligt sich somit indirekt an den
Versuchen, die Pressefreiheit und damit die demokratischen Rechte,
einzuschränken.“

weiterlesen hier:


Gegendarstellung der Junge Welt

Tag der Erinnerung und Mahnung Gegendarstellung: Berliner VVN-BdA
Von Verlag und Redaktion, 07.09.2024

Am 9. September 1945 gedachten Zehntausende in Berlin der »toten Helden des antifaschistischen Kampfes«. Aus dem alljährlich am zweiten Sonntag im September in der SBZ und der DDR begangenen Gedenktag für die Opfer des Faschismus wurde 1990 der »Tag der Erinnerung und Mahnung«. Die Schirmherrschaft in Berlin liegt bei der dortigen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), die für diesen Sonntag wieder »befreundete Initiativen und alle Antifaschist*innen« einlädt, »das Gedenken an die Opfer des Naziregimes mit der Auseinandersetzung um die zunehmend antidemokratischen und autoritären gesellschaftlichen Entwicklungen zu verbinden«.

Auszug aus der Gegendarstellung:

Weiterlesen hier:


ND solidarisch mit JW

Beim alljährlichen »Tag der Erinnerung und Mahnung« in Berlin ist am Franz-Mehring-Platz der Opfer des Nazifaschismus gedacht und gegen die erstarkte extreme Rechte protestiert worden. Junge Welt war von der Berliner VVN-BdA aufgrund von Differenzen in der Berichterstattung zum Ukraine-Krieg und Nahostkonflikt ein Standplatz verweigert worden. Die Kollegen vom ND zeigten sich empört und boten jW an, Zeitungen an ihrem Stand auszulegen. »Dieser wachsende Wunsch linker Gruppen, Polizei und Verfassungsschutz zu spielen, geht gar nicht«, kommentierte ND-Genossenschafter und Autor Raul Zelik auf X

Quelle:


Kurze Geschichte der „Junge Welt“

„Die junge Welt wurde 1947 im antifaschistischen Geist als Wochenzeitung in Berlin gegründet. Seit 1952 Tageszeitung, entwickelte sie sich bis 1989 zur auflagenstärksten der DDR. Kritischer und informativer als andere Medien erreichte die junge Welt eine hohe Popularität. Bereits in dieser Zeit wurde die ursprünglich als Jugendzeitung konzipierte junge Welt („Zentralorgan der FDJ“) in allen Altersgruppen gelesen. Nach der Privatisierung der jungen Welt durch den Verkauf für eine Mark an eine Westberliner Mediengruppe sank die Auflage rasch, auch weil die Zeitung sich nicht ausreichend von anderen unterschied und keinen klaren linken Kurs fuhr. Ein Versuch im Jahre 1994, die Zeitung klar zu profilieren, wurde vorzeitig abgebrochen: Die damaligen Eigentümer stellten die Produktion der Tageszeitung junge Welt Anfang April 1995 ein. Mitarbeiter gründeten daraufhin den Verlag 8. Mai GmbH (und später die Genossenschaft LPG junge Welt eG) und konnten so das weitere Erscheinen der jungen Welt als marxistische Tageszeitung realisieren – bis heute. „

Quelle: https://www.jungewelt.de/ueber_uns/diese_zeitung.php

Aufruf von VVN-BdA Mitgliedern zur Kundgebung am 3. Oktober 2024 in Berlin Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Auszug aus dem Aufruf:

„Frieden einzusetzen, liefert der Westen – einschließlich der Bundesregierung – immer mehr Waffen und beschleunigt die Eskalation durch die Erlaubnis, diese auch gegen russisches Gebiet einzusetzen. Atomwaffen werden wieder einsatzfähig gemacht.
Die am 10. Juli zwischen den USA und Deutschland getroffene Vereinbarung, ab 2026 USamerikanische Mittelstreckenraketen SM-6 und Dark-Eagle sowie Marschflugkörper des Typs Tomahawk in unbekannter Zahl in Deutschland zu stationieren, ist höchst alarmierend. Dieser Beschluss bringt uns alle in Gefahr, denn er erhöht die Atomkriegsgefahr in Deutschland und Europa enorm.“

Weiterlesen hier

Neuköllner VVN-VdA-Gruppe organisiert „Werner-Seelenbinder-Jahr 2024“

Mit Bezug zur Gegenwart veröffentlicht das Magazin der VVN-BdA für antifaschistische Politik und Kultur „antifa“, in der September/Oktober Ausgabe 2024 nachfolgenden Beitrag,

Auf folgende Schwerpunkte wurde ein Augenmerk geworfen:

  • Aktivitäten
  • Werner-Seelenbinder-Ausstellung
  • Fahrradtour
  • Gedenken im Oktober
  • Gedenk- und Informationstafel

Zuerst veröffentlicht: antifa Sep.Okt. 2024

Aktivitäten im Werner-Seelenbinder-Jahr 2024

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VVN-VdA Neukölln – Startseite

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Treffpunkt

Die VVN-VdA Neukölln trifft sich jeden ersten Montag im Monat zum „Stammtisch“ im KommTreff, Jonasstraße 29, 12053 Berlin (U8 Leinestraße oder U8/S45/S46 Hermannstraße).

In 2024 lag unser Schwerpunkt auf der Erinnerung an Werner Seelenbinder (siehe hier).


Schlaglicht auf unsere Arbeit

Die VVN-VdA hat speziell in Neukölln als Schwerpunkt das Erinnern und Gedenken an Werner Seelenbinder, der mit Neukölln über seine sportliche Laufbahn verbunden ist und deshalb auch sein Grab als Widerstandskämpfer gegen die Faschisten seit Juli 1945 im Sportpark hat, der seit 2004 wieder seinen Namen trägt… weiterlesen


Rundgang durch den Körnerkiez

Seit 2021 bieten wir den Antifaschistischen Rundgang durch den Körnerkiez Neukölln an. Bei Interesse bitte bei info@vvn-vda.de anfragen.

 Broschüre zum Download


Historisches

Opfer des Faschismus – Neukölln

EIN WORT ZUVOR


Auf den nachfolgenden Blättern sind Frauen und Männer Neuköllns verzeichnet, denen Umwelt und eigene Natur das Schicksal auferlegten, der Stimme ihres Gewissens zu folgen.


Wie immer Menschen ihr Schicksal tragen — nicht besser, nicht schlechter als wir anderen auch — diese haben es mit ihrem Opfertode besiegelt. Das ‚hebt sie hinaus über das gewöhnliche Schicksal und stellt sie — objektiv —
in die Sphäre des gewaltigen geschichtlichen Kampfes der Menschheit für Gerechtigkeit, Freiheit und Freude als Vorbilder kommender Generationen. Sie wurden gemordet von einer faschistischen Bande und Helfershelfern,
die sittliches Recht und Sittengesetz mit Füßen traten, Achtung und Ehrfurcht vor menschlichem Freiheitsstreben mit Hohn bespieen und mit – sadistischer Brutalität zu vernichten strebten; einer Bande, die mit ihrer Rassen-Raubtiertheorie und Raubpraxis Deutschland — seine geistige und materielle Kultur — in das Chaos getrieben haben.


So sind diese Frauen und Männer gefallen — äußerlich gesehen -— im „Illegalen“ Kampf, in Wirklichkeit aber in dem immer und ewig berechtigten und darum wahrhaft legalen Kampf für allgemeines Menschenrecht.
Wir wollen und können nicht fordern, daß jeder andere auch ihren Weg geht, diesen Weg in allem billigt und für sich als verpflichtend ansieht. Aber jeder wird sich achtungsvoll neigen müssen vor der Majestät eines Todes,
der doch — in Fesseln und unter Foltern — so ungleich schwerer ist als der friedliche Tod in Freiheit und unter Freunden. Wir sehen die Bilder der Vollendeten. Gewiss nur Augenblicksbilder, keine künstlerische Gestaltung, aber wieviel blühendes Leben! Welch starker Zug zur Wahrhaftigkeit! Physiognomen und Charakterologen mögen Vergleiche anstellen zwischen diesen Köpfen und denen ihrer Mörder.


Wir aber lassen jetzt die Tatsachen sprechen; eintönig fast in ihrer starren Nüchternheit. Indessen wollen wir nicht vergessen, daß diese Eintönigkeit von einer Qualität ist wie beispielsweise die Eintönigkeit des Meereswellenrauschens. Eintönigkeit und doch zugleich der Ausdruck alles erfassender Harmonie.


Wir müssen den Toten danken. Wir danken ihnen und werden sie ehren mit Arbeit am Neuaufbau.


AUSSCHUSS OPFER DES FASCHISMUS
NEUKOLLN

Bearbeitung: Ingo Müller, das Original ist im Archiv einzusehen.

03.09.2024: Protest-Aktion gegen den Besuch des Kriegsministers Pistorius (SPD) beim Charlottenburger MdB Michael Müller (SPD) – Impressionen

Pistorius verlässt das Büro

Video: Ingo Müller


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Stolpersteine vor dem Gebäude

Fotos: Ingo Müller


Rüdiger Deissler

Protest-Aktion gegen den Besuch des Kriegsministers Pistorius (SPD) beim Charlottenburger MdB Michael Müller (SPD) in dessen Bürgerbüro Bleibtreustrasse 33/Ecke Kurfürstendamm am Dienstag, 3. September von 18.00 Uhr-20.00 Uhr. VVN/VdA hat die Kundgebung angemeldet. Kamera und Bearbeitung: Ingo Müller rec: 03.09.2024

Rüdiger Deissler, Mitglied im.Vorstand der VVN-VdA Berlin e.V. und Bezirksverordneter in Charlottenburg-Wilmersdorf

00:00 Begrüßung durch Rüdiger Deissler
02:08 Rüdiger verliesst ein Text von Lühr Henken, die er am 01.09.2024 beim Antikriegstags gehalten hat.

Offenes Mikrofon

1. Sprecher

Protest-Aktion gegen den Besuch des Kriegsministers Pistorius (SPD) beim Charlottenburger MdB Michael Müller (SPD) in dessen Bürgerbüro Bleibtreustrasse 33/Ecke Kurfürstendamm am Dienstag, 3. September von 18.00 Uhr-20.00 Uhr. VVN/VdA hat die Kundgebung angemeldet. Kamera und Bearbeitung: Ingo Müller rec: 03.09.2024 1. Sprecher

2. Sprecher

Protest-Aktion gegen den Besuch des Kriegsministers Pistorius (SPD) beim Charlottenburger MdB Michael Müller (SPD) in dessen Bürgerbüro Bleibtreustrasse 33/Ecke Kurfürstendamm am Dienstag, 3. September von 18.00 Uhr-20.00 Uhr. VVN/VdA hat die Kundgebung angemeldet. 2. Sprecher Kamera und Bearbeitung: Ingo Müller rec: 03.09.2024

Kleine Fotogalerie


Weltfriedenstag 01.09.2024 – Impressionen

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Kleine Fotogalerie


Redebeiträge (Video) kleine Auswahl

Barbara Majd Amin

Video: Ingo Müller

Jochen Gester – IG Metall

Video: Ingo Müller

Barbara über die Auswirkungen der Kriegskosten auf das Sozialwesen

Video: Ingo Müller

Mario Kunze, Vivantes: 1000 Kriegsverletzte pro Tag, welche Auswirkung hat das auf die Krankenhauspolitik

Ton und Foto: Ingo Müller

Jochen: Folgen einer Kriegstauglichkeit

Video: Ingo Müller

Redebeitrag von Lühr Henken2

„Wir kennen die Aussage von Verteidigungsminister Pistorius aus dem Juni. Er sagte: „Wir müssen
bis 2029 kriegstüchtig sein.“
Seine Begründung dafür ist unbewiesen. Er behauptet, Russland habe
bis dahin so sehr aufgerüstet, dass es die NATO beispielsweise im Baltikum angreifen könnte.
Russland müsse davon abgeschreckt werden. Und dazu müsse Deutschland beitragen, in dem es
zur Kriegstüchtigkeit aufgerüstet werde.“

weiterlesen hier:


Redebeitrag Anja Mewes, Friedensglockengesellschaft

„die Organisatoren der heutigen Veranstaltung haben mich gebeten,
ein paar Gedanken als Friedensaktivistin zu äußern. Das tue ich gern.
Denn was mich, wie sicher viele von uns sehr, sehr unruhig umtreibt
ist die Angst, dass sich unser Leben von heute auf morgen schlagartig
ändern könnte. Denn das Thema Frieden oder Krieg hat uns in den
letzten Wochen und Monaten in einer Intensität beschäftigt, wie nie
zuvor.
83 Jahre nach dem Überfall des faschistischen Deutschlands auf die
Sowjetunion hat Kanzler Scholz Angriffe auf das Territorium der
russischen Föderation mit deutschen Waffen freigegeben.
Die Zustimmung der deutschen Regierung zur Stationierung von
Langstreckenraketen, die weit in russisches Territorium reichen und
die hemmungslose Aufrüstung, die den deutschen Kriegsetat auf weit
über 90 Mia ansteigen lässt, zeigen, wes Geistes Kind die deutsche
Politik ist.“

weiterlesen hier:


Redebeitrag Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin (Jüdische Stimme) Video und PDF

Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin ist die Initiatorin und Mitgründerin der „Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e. V.“ (JS).

Videorechte: Prof. em. Dr. Fanny-Michaela Reisin

Hier zum Wortlaut des Redebeitrages:

Fanny und Thomas bei Ihrer Rede vor dem Neptunbrunnen, am 01.09.2024. Fotoscreen: Ingo Müller

Es liegt die ausdrückliche Einwilligung von Fanny vor und sie betrachtet die Veröffentlichung bei „Euch“, wie sie sagt, als Ehre, „Es ist mir natürlich eine Ehre, wenn sie auf der Website der VVN-VdA zu lesen ist“.


  1. Lühr Henken, ist Ko-Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag (www.Friedensratschlag.de), Herausgeber derKasseler Schriften zur Friedenspolitik (https://jenior.de/produkt-kategorie/kasseler-schriften-zur-friedenspolitik/ []
  2. Lühr Henken, ist Ko-Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag (www.Friedensratschlag.de), Herausgeber der
    Kasseler Schriften zur Friedenspolitik (https://jenior.de/produkt-kategorie/kasseler-schriften-zur-friedenspolitik/ []