Dabeisein wäre alles
Juni 13 @ 18:00
Blicken wir etwa auf die NS-Diktatur, wird erstaunlicherweise nur selten die Rolle des Arbeitersports gewürdigt, die der beim Widerstand gegen das faschistische Regime hatte. Einer der Namen, an die erinnert werden sollte, ist Werner Seelenbinder. Er war einer der weltbesten Ringer der 1930er-Jahre und zugleich war er Antifaschist. Bei den Olympischen Spielen 1936, die die Nazis mit viel Pomp inszenierten, war Seelenbinder als Favorit angetreten. Später nahm in das Regime in Haft und ermordete ihn.
Seelenbinder war nicht der einzige, auch nicht der einzige Weltklassesportler, der sich gegen den Faschismus stellte. Der Kölner Radsportler Albert Richter etwa, Vizeweltmeister, wurde auch bei seiner Widerstandsarbeit von den Nazis ermordet. Oder Gino Bartali, zweifacher Tour-de-France-Sieger aus Italien, unterstützte bei seinen Trainingsfahrten als Kurier den Widerstand.
Von dieser großen Kraft des Sports wird Martin Krauss berichten.
In 2024 jährt sich der Geburtstag des Ringers, Kommunisten und Widerstandskämpfers Werner Seelenbinder zum 120. Mal, sein Todestag jährt sich zum 80. Mal. Aus diesem Anlaß wird u.a. im Juni in der Neuköllner Helene-Nathan-Bibliothek eine Ausstellung über sein Leben und Wirken gezeigt.In ihrem Rahmen findet eine Reihe von Veranstaltungen statt:
- 6.6. Eröffnung mit Prof. Oliver Rump (HTW Berlin)
- 13.6. Martin Krauss liest aus seinem Buch „Dabeisein wäre alles“
- 19.6. Lesung aus dem Buch „33 Monate“ von Friedel Schirm
- 27.6. Vortrag „Ein Grab macht Politik“ von Mathias Heisig