100 Jahre und eine klare Haltung
Am 1. August ehrte der VVN-BdA in einer Veranstaltung Mitglied und Mitgründer Peter Neuhof. Ein Grußwort von Peter Neuhof eröffnete den Abend.
Seine Genossin und Freundin Lilo Joseph erzählte im Anschluss über ihre gemeinsamen Erlebnisse in aus dem frühen West-Berlin, aber auch aus der DDR, wo sie an die schönen gemeinsamen Ausflüge erinnerte. Beide arbeiteten für den Berliner Rundfunk – ein DDR Sender aus Ost-Berlin, wobei Peter im Westen in Frohnau wohnte – eine spannende Zeit.
Petra Pau, die langjährige und jetzt ehemaligen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags hielt im Anschluss eine sehr berührende Rede. Sie erinnerte an die wichtige Aufgabe von Überlebenden und die Verdienste von Peter.
Da Peter nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, wurden zwischendurch Video-Ausschnitte aus Reden von ihm eingeblendet. Peter Neuhof kam 1925 in Berlin als Sohn des jüdischen Getreidegroßhändlers Karl Neuhof und seiner nicht-jüdischen Ehefrau Gertrud, geb. Jaffke zur Welt. Beide waren aktive Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands. Nach der Machtübernahme des NS-Regimes 1933 gerieten die Neuhofs in ökonomische Bedrängnis, betätigten sich aber trotz Verfolgung in einem breiten Netzwerk im antifaschistischen Widerstand. Anfang 1943 wurden Peters Eltern verhaftet. Karl Neuhof wurde noch im November 1943 in Sachsenhausen ermordet. Seine Mutter Gertrud kam ins Frauen-KZ Ravensbrück. Peter Neuhof blieb allein im elterlichen Haus in Frohnau, eine Ausbildung als Werkzeugmacher und viele Freund*innen und Familienmitglieder halfen ihm zu überleben. Die Befreiung durch die Rote Armee erlebte er in Frohnau.
„Unser Haus war offen für jeden, nur links musste er sein“, so Peter Neuhof über seine Familie. Damit seine Erfahrungen als Jugendlicher mit dem Faschismus nicht in Vergessenheit gerät, hat er diese als Buch: „Als die Brauen kamen“ verewigt, das nun pünktlich zu seinem 100. Geburtstag neu aufgelegt wurde.


