2014-11-03: Roter Winkel Online

Führung durch das SA Gefängnis Papestraße
Das ehemalige SA-Gefängnis Papestraße ist der einzige historische Ort des
frühen NS-Terrors in Berlin, in welchem sich noch Spuren aus dem Jahr
1933 finden lassen. In dem ursprünglich für die Preußischen
Eisenbahnregimenter erbauten Kasernengebäude befand sich von März bis
Dezember 1933 ein frühes Konzentrationslager unter Führung der SA. Die
verantwortlichen SA-Männer inhaftierten, verhörten und folterten an
diesem Ort vor allem politisch Andersdenkende, Juden und andere vom
NS-Regime verfolgte Gruppen. Bislang sind knapp 500 Personen, die 1933
in der Papestraße in Haft waren, namentlich bekannt. Die Gesamtzahl der
Häftlinge war mit Sicherheit deutlich größer. Eine lückenlose historische
Aufarbeitung ist heute kaum mehr möglich. Die als Haftzellen genutzten
Kellerräume sind weitgehend in ihrem damaligen Zustand erhalten. Seit
März 2013 dokumentiert eine Ausstellung vor Ort die Geschichte des
SA-Gefängnisses Papestraße.